Donnerstag, Oktober 10, 2013

konzert: young rebel set, 08.10.13


einen antester gab es zunächst mit "the lash of the whip". der track vom neuen album "crododile" funktionierte keineswegs schlecht. doch noch bevor der dritte ton vom nachfolgenden song "lion's mouth" von der leadgitarre mark evans getropft war, hatte die band aus stockton on tees die versammelte gemeinde im griff. "walk on", das stampfende, hookverliebte lied, ebenfalls vom debüt stammend, tat dazu sein übriges. mit "one law" und "berlin nights" gab es erneut einen abstecher zum neuen werk von young rebel set, der jäh von "precious days" und borders" unterbrochen wurde. so ging es in hochgeschwindigkeit durch das zur zeit zur verfügung stehende repertoire des britischen fünfers, bis man sich bei der zugabe kurz versah, um schließlich doch nur sänger matthew chipchase nebst drummer luke evans vor sich zu sehen. die beiden intonierten, mit akustischer gitarre und einem schellenkranz bewaffnet, "unforgiven". diese feine, bluestriefende nummer bildete den auftakt für das neue "the girl from the 51" nebst den frenetisch gefeierten "if i was" und "measure of a man" im zugabenteil.



letzteres bezeugte eindringlich, wie sich der charme der truppe selbst am ende eines langen konzertabends auszubreiten in der lage ist. sangen alle mit? sicher. ein leichtes wogen ging durch das münchner ampere, das sich gänzlich gefangen sah in den einfachen, aber widerstandsfreien melodien einer band, die dem anspruch nicht auf verklausulierten pfaden folgt, sondern eher auf einer klangspur, die sich durch einen warmen und satten sound auszeichnet, durch ein geschlossenes zusammenspiel, das sich mit athletisch gut fassen lässt. die lustvolle härte des schlagwerks, eine maschinerie, die mehr klackte, als dass sie hiebe verteilte, die grundsteife einer harmonien schleifenden e-gitarre, geführt von andrew parmley, der willige bass von chris parmley, das jammernde harmonium des unbekannten sechsten und schließlich dieses grundierte raunzen am mikrofon, ausgestossen vom sonnenbebrillten frontmann matt chipchase. manchmal glaubte man, der typ würde noch an ort und stelle seine schnapsidee für gut heißen, die ihn mit diesen anderen burschen einst auf die bühne trieb. so zollte ein dicht stehendes publikum young rebel set respekt und anerkennung für ein lustvolles wie abwechslungsreiches set, dem dann doch die alten songs besser standen, weil sie den erinnerungen freudentränen in die augen trieben. doch auch die neuen lieder haben vielfach das hohe mitsing- und mitschunkelniveau, für das man das quintett leicht identifizieren kann. hier wurde zwar nicht der folkrock neu erfunden, aber ein krönchen bekam er verpasst von jungs, die ihre sache mit vollem ernst und großer liebe verfolgen.



setlist: the lash of the whip / lions mouth / walk on / one law / berlin nights / precious days / borders / a tap / red bricks / yesca and the fear / won't get up again / strangers / where have i been going? / show your feathers and run / encore: unforgiven / the girl from the 51 / if i was / measure of a man

Oct 11 Kulturzentrum Franz.K Reutlingen
Oct 12 Bogen F Zurich
Oct 13 Rössli Reitschule Bern
Oct 15 Schlachthof Wiesbaden
Oct 16 Zeche Carl Essen
Oct 17 Werk 2 Leipzig
Oct 18 Beatpol Dresden
Oct 19 Substage Karlsruhe
Nov 16 Haus Auensee Leipzig
Nov 17 Arena Halle 2 Chemnitz
Nov 18 Opsa Arena Rostock
Nov 20 Pier 2 Bremen
Nov 21 Westfalenhalle 3 Dortmund
Dec 28 Forum Bielefeld
Dec 29 Groߟe Freiheit 36 Hamburg
Dec 30 Postbahnhof Berlin


dass an diesem abend zwei weitere bands auf der bühne standen, ist eigentlich mehr als eine randnotiz wert. doch bereits torpus and the art directors gingen teilweise in einem als arg zu bezeichnenden stimmengewitter unter. der memorable melodien führende folkpop geriet so undankbarerweise zu einer beliebigkeit für mit scheuklappen versehenes publikum, das sich, nur eine vermutung!, ganz zielgerichtet gen young rebel set trank. 


auch east cameron folkcore bekamen noch eine prise unaufmerksamkeit ab. allerdings setzte sich die knallermischung aus blues, folk, rock und anderem mehr locker gegen diese unsägliche vorgruppenapathie durch. die aus austin stammende band hatte immerhin acht ihrer elf umfassenden mitglieder an bord, die mittels, e-gitarre, mandoline, posaune, cello, bass und schlagzeug, dazu mit vielfacher gesangesgewalt mehr als nur aus dem nähkästchen plauderten. ein kollektiv in wildester sause, wunderbar anzuschauen, wie ein jeder von ihnen in die musikalie abtauchte und auf seine ganz eigene weise darin neues gebahr. im auge behalten, bitte!

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