das herz eines profisportlers ist nicht-pathologisch vergrößert. es ist leistungsfähiger, hat einen erhöhten sauerstoffumsatz und eine verbesserte submaximale frequenz. für dieses leben brauchen wir das herz eines profis. die anforderungen an ausdauer und stehvermögen sind einem normalen herzmuskel nicht zuzutrauen. der schmerz, die verlässlichkeit von verletzungen und enttäuschungen verlangen nach einem größerem schlagvolumen. die regelmäßigen einschneidenden richtungswechsel, das austarieren und ausbalancieren von verlusten rechtfertigen eine verminderung der sympathikusaktivität und vor allem eine aktivierung des parasympathischen nervensystems. wie ist das sonst auszuhalten, wenn nicht mit einem standfesten organ?
die dresdner band garda, die sich festgelegt hat, aus einem duo ein sechsköpfiges kollektiv werden zu lassen, vollzieht einen richtungswechsel, der weiterhin ihre fähigkeit zur komplexität vereinnahmt, aber auf dichtere und kraftvollere arrangements setzt. was live in ensemblearbeit gelingt, muss auch auf tonträger zu binden sein, dachten sich wohl kai lehmann und freunde. vielleicht forderte aber auch schicksalsschwere den fulminanteren auftritt ein. nach dem debüt "die, technique, die!" ist das am 27. april auf k&f records erscheinende "a heart for a pro" die voluminösere variante, der pianoakkorde vorstehen, in der die akustische durch die e-gitarre ersetzt wurde, das schlagwerk durchdringt, sich die texturen aus pluralem instrumenteneinsatz ergeben. bläser für die sehnsucht, lapsteel für die querverweise, das cello, die streicher, um luft zu sparen.
harmonien an seufzern, aufgespart aus unzähligen momenten der bürde. eine sprache zwischen auflehnung und aufgabe, ungeschludert und doch projektionsfläche für wagemutige interpretation. maßhaltend und doch mit staffage dienend, nicht um ihrer selbst willen. bebildert gehört, was vermittelt werden soll. intim, uneitel. die brücke schlägt sich in der kontrolle. im zusammenspiel der freunde, das ausbrüche aufzufangen, zu beschwichtigen in der lage ist, das emotionalität aufwiegt mit fein sezierten sentenzen, das nachgiebig sein kann und komplementär.
das album wurde im polarkreis 18 studio aufgenommen, das mastering übernahm doug van sloun, der schon für cursive oder bright eyes arbeitete, gemischt hat christian ebert (u.a. the green apple sea, missouri, the robocop kraus). das produkt ist eine gediehene wahrheit, es setzt kapitel für kapitel (der schüttere opener "upper/lower water course", der den vollen köcher mit all den spitzen pfeilen ahnen lässt, über das ausbruchstarke "oh euphoria, my dear", das auf kleinod geschmiedete titelgebende stück, das hinhaltende mustern in "hiroo onoda", das munterkeit antäuschende, schunkelnde "people", das entrückt kreiselnde "a guilty conscience needs no accuser" bis hin zum aufs mark geschälten "00:00"), kreiert momente magischer schönheit (das wogen von streichern, klavier und perkussion, die bläser wacker im tosenden meer, das stimme heben bis an die unvermutete grenze) und katapultiert sich schließlich auf ein niveau, auf dem dem hörer die verstörung genommen wird. trotz fehlender auflösung jedes einzelnen rätsels kann diesem album, einem privaten vermächtnis, verständnis abgerungen und erkenntnis zugesprochen werden.
auf die frage, mit welchem tier lehmann das album vergleichen würde, gab der songwriter und sänger im interview an: "vielleicht mit einem gorilla - majestätisch, gejagt, traurig." später ergänzte er: "klug, sensibel, brutal." und: "in jedem fall ein wesen, mit dem man es sich nicht leicht macht. und das man immer wieder und wieder anstarren möchte."
das vorwärts geriert sich anspruchsvoller und zählt immer mehr hürden. mit den jahren entkommen wir den angriffen nicht mehr. ein stolpern, ein taumeln. atemlosigkeit. ein stechen, ein ziehen in der brust. wir zehren von den impulsen. elektrischen verweisen einer vergangenheit aus jugendlichkeit und wehrhaftigkeit. dieses leben lässt sich nicht trainieren. es gibt keinen ausblick, nichts stellt sich unaufgefordert in aussicht. das flattern in der brust ist ein zeichen.
es muss gehen. auch so.
am heutigen 13.04. erscheint die erste offzielle single "upper/lower water course". die record release show findet am 14.04. im beatpol, dresden statt. mit an bord werden an diesem abend the green apple sea und lestat vermon sein. einige weitere tourtermin wurden auf plakate gestanzt, siehe unten.
garda - oh euphoria, my deardie dresdner band garda, die sich festgelegt hat, aus einem duo ein sechsköpfiges kollektiv werden zu lassen, vollzieht einen richtungswechsel, der weiterhin ihre fähigkeit zur komplexität vereinnahmt, aber auf dichtere und kraftvollere arrangements setzt. was live in ensemblearbeit gelingt, muss auch auf tonträger zu binden sein, dachten sich wohl kai lehmann und freunde. vielleicht forderte aber auch schicksalsschwere den fulminanteren auftritt ein. nach dem debüt "die, technique, die!" ist das am 27. april auf k&f records erscheinende "a heart for a pro" die voluminösere variante, der pianoakkorde vorstehen, in der die akustische durch die e-gitarre ersetzt wurde, das schlagwerk durchdringt, sich die texturen aus pluralem instrumenteneinsatz ergeben. bläser für die sehnsucht, lapsteel für die querverweise, das cello, die streicher, um luft zu sparen.
harmonien an seufzern, aufgespart aus unzähligen momenten der bürde. eine sprache zwischen auflehnung und aufgabe, ungeschludert und doch projektionsfläche für wagemutige interpretation. maßhaltend und doch mit staffage dienend, nicht um ihrer selbst willen. bebildert gehört, was vermittelt werden soll. intim, uneitel. die brücke schlägt sich in der kontrolle. im zusammenspiel der freunde, das ausbrüche aufzufangen, zu beschwichtigen in der lage ist, das emotionalität aufwiegt mit fein sezierten sentenzen, das nachgiebig sein kann und komplementär.
das album wurde im polarkreis 18 studio aufgenommen, das mastering übernahm doug van sloun, der schon für cursive oder bright eyes arbeitete, gemischt hat christian ebert (u.a. the green apple sea, missouri, the robocop kraus). das produkt ist eine gediehene wahrheit, es setzt kapitel für kapitel (der schüttere opener "upper/lower water course", der den vollen köcher mit all den spitzen pfeilen ahnen lässt, über das ausbruchstarke "oh euphoria, my dear", das auf kleinod geschmiedete titelgebende stück, das hinhaltende mustern in "hiroo onoda", das munterkeit antäuschende, schunkelnde "people", das entrückt kreiselnde "a guilty conscience needs no accuser" bis hin zum aufs mark geschälten "00:00"), kreiert momente magischer schönheit (das wogen von streichern, klavier und perkussion, die bläser wacker im tosenden meer, das stimme heben bis an die unvermutete grenze) und katapultiert sich schließlich auf ein niveau, auf dem dem hörer die verstörung genommen wird. trotz fehlender auflösung jedes einzelnen rätsels kann diesem album, einem privaten vermächtnis, verständnis abgerungen und erkenntnis zugesprochen werden.
auf die frage, mit welchem tier lehmann das album vergleichen würde, gab der songwriter und sänger im interview an: "vielleicht mit einem gorilla - majestätisch, gejagt, traurig." später ergänzte er: "klug, sensibel, brutal." und: "in jedem fall ein wesen, mit dem man es sich nicht leicht macht. und das man immer wieder und wieder anstarren möchte."
das vorwärts geriert sich anspruchsvoller und zählt immer mehr hürden. mit den jahren entkommen wir den angriffen nicht mehr. ein stolpern, ein taumeln. atemlosigkeit. ein stechen, ein ziehen in der brust. wir zehren von den impulsen. elektrischen verweisen einer vergangenheit aus jugendlichkeit und wehrhaftigkeit. dieses leben lässt sich nicht trainieren. es gibt keinen ausblick, nichts stellt sich unaufgefordert in aussicht. das flattern in der brust ist ein zeichen.
es muss gehen. auch so.
am heutigen 13.04. erscheint die erste offzielle single "upper/lower water course". die record release show findet am 14.04. im beatpol, dresden statt. mit an bord werden an diesem abend the green apple sea und lestat vermon sein. einige weitere tourtermin wurden auf plakate gestanzt, siehe unten.
20.04.12 / Karlsruhe / NUN
21.04.12 / Reutlingen / Burning Eagle Festival
04.05.12 / Hamburg / Molotov
05.05.12 / Rostock / Peter Weiß Haus
06.05.12 / Berlin / Privat Club
29.06.12 / Fusion Festival
1 Kommentar:
ich freu mich schon auf den Abend im Cafe Nun nächste Woche
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