im vorspann vielleicht diese geschichte. wenn die bowerbirds in der stadt sind, ist das grund genug, um sich auf den weg zu machen. wenn d. aus b. allerdings auftaucht, noch viel mehr. nun kenne ich den typen bereits fast ein jahrzehnt und dennoch sind wir uns noch nicht über den weg gelaufen. wie das eben so geht im internetzeitalter. also, nichts wie hin zum münchner feierwerk. das ende der geschichte ist schnell erzählt. nachdem d. und ich fast drei stunden geklönt hatten, blieb kaum mehr zeit für die bowerbirds. musik führt zusammen, was zusammen gehört, die menschen, die geschichten. da kann man auch mal so eine ausnahmeband verpassen.
zu den wundervollen eigenschaften der laura gibson wie eleganz, in den richtigen augenblicken nonchalance oder auch charmance muss ich nun auch eine spur verwegenheit, vielleicht sogar frechheit zählen. wie sie sich da am merchstand gegen jenen ungehobelten kerl im rotnacken- shirt durchgesetzt hat, war bemerkenswert. der grobschlächtige kerl kam gar nicht auf die idee, der kecken frau sprachlich entgegen zu kommen und germanisierte vor den augen einer reichlich angetretenen wie alsbald betretenen kundschaft. weil er natürlich auch nicht verstand, was die gute ihm antwortete, wurde die verhandlung recht bald unübersichtlich und zäh. laura und ihre adjutanten ließen sich nicht reizen und drückten dem burschen ein ums andere produkt aufs auge, gaben rabattwünschen nicht einen millimeter nach und entsandten den kerl mit spöttischem grinsen in die nacht. seine bitte nach einem autogramm und einem kleinen spruch begegnete laura gibson gar mit einem sarkastischen "na, klar." herrlich, unterhaltsam. und ja, ich war in habacht stellung, falls die geschichte aus dem ruder gelaufen wäre. he!
die kulturschranne in dachau habe ich hier bereits mehrfach über den grünen klee gelobt und kann auch nun nicht an mich halten. in der noch immer recht neuen institution der münchner bzw. in der kulturlandschaft des münchner umlands atmet man den geist einer längst vergessenen zeit. das treue gut kunst wird ohne viel gewese auf ein tableau gehoben, auf dem es sichtbar ist, weithin, nicht aber dem gemeinen volk entzogen. im gegenteil: dargeboten. und nach und nach wird dieses angebot auch angenommen. in stilvoller, aber nicht übertrieben aufgetakelter atmosphäre werden in dem ehemaligen schulhaus ein ums andere mal herausragende beispiele aktueller musikalischer fertigkeit angeboten, dass man sich in der benachbarten landeshauptstadt wohl öfter in den allerwertesten beisst, weil einem eine liz green, the miserable rich, great lake swimmers, bohren & der club of gore und viele andere mehr durch die lappen gegangen sind. daran wird sich zukünftig so schnell nichts ändern, jedenfalls wenn es nach den verantwortlichen der kleinen stadt geht.
die kulturschranne in dachau habe ich hier bereits mehrfach über den grünen klee gelobt und kann auch nun nicht an mich halten. in der noch immer recht neuen institution der münchner bzw. in der kulturlandschaft des münchner umlands atmet man den geist einer längst vergessenen zeit. das treue gut kunst wird ohne viel gewese auf ein tableau gehoben, auf dem es sichtbar ist, weithin, nicht aber dem gemeinen volk entzogen. im gegenteil: dargeboten. und nach und nach wird dieses angebot auch angenommen. in stilvoller, aber nicht übertrieben aufgetakelter atmosphäre werden in dem ehemaligen schulhaus ein ums andere mal herausragende beispiele aktueller musikalischer fertigkeit angeboten, dass man sich in der benachbarten landeshauptstadt wohl öfter in den allerwertesten beisst, weil einem eine liz green, the miserable rich, great lake swimmers, bohren & der club of gore und viele andere mehr durch die lappen gegangen sind. daran wird sich zukünftig so schnell nichts ändern, jedenfalls wenn es nach den verantwortlichen der kleinen stadt geht.
wer sitzen will, sitzt im lockeren rund und bestellt sich dazu etwas ausgewähltes. wer stehen will, findet immer noch einen platz und von überall einen guten blick auf das geschehen auf der kleinen bühne. die musiker stehen dort mit dem rücken zu einer fensterfront, die direkt auf den kirchenvorplatz geht. wer sich dort niederlässt, kann in größtmöglicher entspanntheit sogar dem geschehen einen stock über ihm folgen. vermutlich ist es aber gerade die tatsache, dass die kunst nach außen dringt, dass man in dachau recht pünktlich beginnt und auch wieder endet. so kratzten wir zwar schwungvoll die kurven in den engen straßen des schönen ortes, hetzten die treppen hinauf und kamen dennoch zu spät. laura gibson und ihre vier begleiter befanden sich bereits im set. während ich früher untröstlich ob der verpassten songs gewesen wäre, bin ich mittlerweile gelassener. die momente, die man an der seite der musikerin aus oregon verbringen darf, sind so besonders, dass letztlich jede erlebte minute auf seine weise glänzt und die eigene lebenszeit veredelt. erwischt haben wir sie mitten im programm, das sich vor allem aus ihrem aktuellem album "la grande" speiste. alsbald wechselte sie hinüber in die solorolle, um uns das herrliche "sleeper" zu kredenzen sowie das leadbelly cover "in the pines". aus dem nichts ist diese stimme wie ein wasserfall, der sich unversehens über einen ergiesst. die klarheit und die stärke, die lauras gesang innewohnen, sind labsal und ein treugesang auf das leben, wie es sein kann, im fluß und mit den dingen im reinen. ein innehalten, das energie spendet und die leeren tanks wieder bis an den rand füllt.
laura gibson war redefreudig und erzählte u.a. davon, dass sie von jeder tour in unsere gefilde vier neue worte mitzubringen gewillt ist. so lud sie die anwesenden ein, ihr später besonders schöne deutsche worte, poetische gar zuzutragen. "rückenwind" nannte sie als beispiel für ein gelungenes exemplar. vielleicht hatte es jemand an diesem abend in der kulturschranne zu dachau tatsächlich getan. ich hätte nicht gewusst, welche ich hätte wählen sollen.
mit "crow/swallow", diesem sacht sinnlichen ding, wurden wir in die nacht verabschiedet, hatten uns zuvor an "time is not" oder "the rushing dark" gütlich getan, durften bei "the fire" mitschunkeln und an "skin, warming skin" waiden. den dichten, schwülen sound von "la grande" bekam die zuweilen fünfköpfige truppe nicht ganz auf die bühne transportiert, aber das gemeinsame aufspiel beherbergte viel von der ganz besonderen stimmung des aktuellen albums, dieser südstaatenpatina.
eine begegnung, die ich wieder holt wissen will.
laura gibson - la grande
laura gibson war redefreudig und erzählte u.a. davon, dass sie von jeder tour in unsere gefilde vier neue worte mitzubringen gewillt ist. so lud sie die anwesenden ein, ihr später besonders schöne deutsche worte, poetische gar zuzutragen. "rückenwind" nannte sie als beispiel für ein gelungenes exemplar. vielleicht hatte es jemand an diesem abend in der kulturschranne zu dachau tatsächlich getan. ich hätte nicht gewusst, welche ich hätte wählen sollen.
mit "crow/swallow", diesem sacht sinnlichen ding, wurden wir in die nacht verabschiedet, hatten uns zuvor an "time is not" oder "the rushing dark" gütlich getan, durften bei "the fire" mitschunkeln und an "skin, warming skin" waiden. den dichten, schwülen sound von "la grande" bekam die zuweilen fünfköpfige truppe nicht ganz auf die bühne transportiert, aber das gemeinsame aufspiel beherbergte viel von der ganz besonderen stimmung des aktuellen albums, dieser südstaatenpatina.
eine begegnung, die ich wieder holt wissen will.
3 Kommentare:
Schön, auf diese Weise virtuell Mäuschen zu spielen. Ich musste erst einmal rumkramen gehen um mich richtig zu erinnern. Laura Gibsons "If you come to meet me" war wohl 2006 mein erster Kauf direkt vom Label. Damals noch ganz exotisch (das kaufen vom Label und Lauras Musik). Schön, dass sie und ihre Musik inzwischen einfacher zu finden ist und noch schöner, dass Ihr so einen schönen Abend hattet.
Laura ist hart im Verhandeln, das ist mir bekannt. Sie hat wohl eine kaufmännische Ader, über die nur wenige Musiker verfügen.
Beruhigend, daß auch du mal zu spät kommst, ich dachte, daß sei ein Laster, das nur mir anlastet.
Toller Bericht im Übrigen. Zweitverwertung gestattet?
natürlich, oliver, weißt du eh.
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