weil wir erst kürzlich bei sounds familyre records waren, wäre es sträflich, nicht auf das neue album von ben + vesper zu verweisen. am 25. januar erscheint "honors". es ist das werk einer musikalischen gemeinschaft, die ihre gründe in tiefer verbundenheit findet. und das geht weit über den ehelichen aspekt hinaus. die popselige note, die sich in verklausulierten und dirigierten arrangements wiederfindet, muss erst einmal geboren werden. new england ist der zauberhafte platz, an dem sich die beiden begegneten. die mär berichtet, dass die mittagshitze schnell für einen überspringenden funken sorgte. eine physikalische größe, die heute noch ihre musik am laufen hält. aha- effekte, harmonische verlockungen, einsprengsel und hooks. aber noch zwei jahre sollte es dauern, bis sich ben und vesper auch als musikalische einheit verstanden. während ben weiter mit chris weisman arbeitete, schrieb vesper an ihren folksongs fort und absolvierte fleißig solokonzerte wie in gemeinschaft von jazz- oder folkensembles. doch irgendwann wurde es ben wohl zu bunt und er sprach seine angebete nun auch hinsichtlich eines gemeinsamen musizierens an. nicht zuletzt die truppe von sounds familyre records ermutigte die beiden. ben + vesper sind erstanden. und das liegt nun bereits fast sechs jahre zurück. seit dem bemühen sich die beiden, uns ein und ums andere mal mit melodien zu umgarnen, die sich bei aller barockheit wie schmale formbänder um die hüften legen. handfest und doch leicht zu tragen. immer liegt ihnen eine drehung, ein richtungswechsel nebst einer modernen staffage inne. so entlockt man dem gegenüber ein dauerlächeln und schafft gleichzeitig ein bewußtsein für die musikalische herausforderung. das mag von eigensinn dominiert sein, ist aber konsequent und vor allem intelligent. hier ben mit seiner telecaster, der er note für note, tropfen für tropfen entlockt, dort vesper, die dem akkordeon die spuren zu geben weiß. und wenn sich eine bridge ergibt, halten sie gemeinsam inne. das north jersey duo changiert so zwischen chanson, chamber pop, folk und kunstlied. und führt dabei eine frische und lebendigkeit mit sich, derer sich andere gern bedienen würden. anderer bedienen sich die beiden auch. die zum teil sehr komplexen stücke lassen sich vor allem live nicht zu zweit spielen. neben sufjan stevens kommen auf dem zweiten full length "honor" vor allem joshua stamper an der lead guitar, john mosloskie am bass und steve oyola an den drums zum einsatz. die drei kreieren einen wunderbaren rhythmuskreisel, in dem bariton und alt der beiden protagonisten bestens zur geltung kommen. in der vergangenheit gelangen ben + vesper ein erstes full length mit "all this could kill you" in 2007 und im weiteren verlauf der jahre einige eps. mit "honor" zielen sie auf ihren dynamischen höhepunkt. künstlerisch sind sie dort wohl schon angekommen. ich häng ein noch ein paar ältere songs an die aktuellen u.a. von der wunderbaren "more questions ep", auf der neben josh stamper und chris weisman auch asa irons und kurt weisman mitwirkten) .nebst einem, wie ich meine, interessanten video, das über die band und die bande, die sie verbinden, bände spricht.
ben + vesper - knee-hi wall (from: "honors")ben + vesper - my father's eyes (from: "honors")
ben + vesper - an honest bluff (from" all this could kill you")
ben + vesper - especially we (from: "more questions ep")
ben + vesper - rockaway twp. (from: "luvinidleness")
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