ein hammertrack ist "alibi" von heidi spencer. zunächst dolly parton liker einstieg, eine verdrehte koloratur und dieser käckernde gesang. doch im schmelz mit jener harmonie, dieser einen, der ich einen gerahmten platz überm ehebett anbieten würde, wenn sie mich befiele und nicht sie befallen hätte, erliege ich. sie, heidi spencer, reisende, fimemacherin und nun auch liederschreiberin. beneidenswert, dass sie nun auch ihr drittes album und damit den ersten release im uk vorlegen darf. tut sie am 28.01. auf bella union. und natürlich ist "alibi" der einstieg in das zehn songs umfassende "under streelight glow". ihr bluesiges gewerk, eine stimme, die männermassen aus saloons fegen könnte, ist alleinstellungsmerkmal und zugleich wohl auch das menetekel schlechthin. denn zu sehr verlässt sie sich auf wirkung und wirkungsmechanismen. während "alibi" erstaunliche windungen aufweist, durch die sich die stürme verfolgen ließen, lässt sich der großteil des restlichen materials auf diesem album recht gewöhnlich an. mal ist es ein refrain, der ein achtungszeichen setzen kann ("moth met spider"), nebst schwungvoller pianoeinlage, der countrystyle von "go to france", der sich an den folk verjubelt, das ringen in "red sky". und so singt und spielt sie, wie sie auf fotos wirkt, mal herbe, mal lieblich, mal anziehend, mal abweisend. keine frage, ihr nehme ich das umtriebige ab und das zugleich sich bewähren. eine solche frau wird sich stets zu helfen wissen. und so gelingt das album auf eine weise, wie sie sich mir nur selten ergibt, untergejubelt, zeche prellend und dabei breit grinsend. understatement auf seine schönste art. immer ist spencers einsatz zwingend. und agil und weise und voller wärme. und am ende sitze ich dann doch wie vor den kopf gestossen da und denke: "gut, verdammt gut." angemacht an piano oder akustischer und aufgewühlt dank derer an ihrer seite: the rare birds sind bill curtis (drums), matt hendricks (guitar), renee patt (harmony), jess hrobar (piano/harmony) und dave gelting (contrabass).
heidi spencer - alibi by bella union
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