Montag, November 08, 2010

neue töne (876): superchunk

der opener des neuen superchunk albums ist ein graziler, schrumpeliger ohrwurm. wie er sich zwischen amboss, steigbügel und hammer schiebt, ist gute alte punkrockstampfer schule. du kannst dich mit haut und haaren dagegen wehren, sie packen dich immer und überall. solche songs spielen sie, wenn sie in blassen streifen alte mütterchen oder steife damen aus der hüfte kommen lassen wollen, sprich: die flippen regelrecht aus! am ende hast du dann der kostümbehangenen die brille von der nase geschossen und tanzt mit ihr den wildesten reigen. videos in bester pennälertradition lassen sich dazu drehen. auf knapp 41 minuten findet sich ein soundtrack juvenilen überschwangs und kontrollierten kanalisierens von angestauter power! denn immerhin sind neun jahre ins lande gegangen, seit der vierer aus chapel hill ein full length an die fans und interessierten weiterreichte.

nach "here's to shutting up" in 2001 ist "majesty shredding" das mittlerweile neunte studioalbum von mac mccaughan, laura ballance, jon wurster und jim wilbur. da wird im schritt "rosemarie" besungen, im galopp "my gap feels weird" bestaunt oder elektrisierend "crossed wires" aufgemischt. immer ein mitwipper, ein mitschüttler, ganz für dich gedacht, immer mit ausreichend speed versehen, ein versprechen der älteren musikergeneration an die jungen: dass es ein danach geben wird. auch für mich beruhigend. denn schließlich betritt laura mittlerweile die bühne mit brille. macht aber was her, ehrlich. und als labelboss darf man das eh. an diejenigen, die hier und heute neu bei superchunk antreten: laura und mac sind merge records und haben angesichts dieser tatsache alle gründe der welt, um nur noch sporadisch selbst die bühne zu betreten. "majesty shredding" kann seit dem 15. oktober unter one four seven records/soulfood gefunden werden.
superchunk - digging for something

2 Kommentare:

gd hat gesagt…

superchunk. toll. sollte ich unbedingt mal wieder auflegen. die haben mich so lange begleitet, aber jetzt isses irgendwie plötzlich schon ewig her.

E. hat gesagt…

ist es ja tatsächlich auch, neun jahre. he, eine ewigkeit. macht dieser tonträger aber schnell wieder vergessen.