von herzen kommend, aber frei von sentimentalität. fahl und belegt zuweilen, aber nie ketzerisch, dunkel und verfärbt. americana in den besten momenten, angetäuscht stilverwandtes, unbändig gelegentlich, frei und offen. beschwingt, wenn es eng wird, auswege suchend. stimmlich eingeengt, zielt die musik von jesse payne auf weite und tugenden. die nicht nur mittelfristig bestand haben. die arbeit des aus birmingham, alabama, stammenden musikers impliziert naturelemente, das ausgesetztsein, die konsequenz täglichen handelns, die unmittelbarkeit des sein. mehr noch. hier sucht jemand die beschreibung all dessen, was uns umtreibt. er tut dies auf eine sehr ergreifende weise. ohne brimborium, ohne discoleuchten. eher leise, aber stet. der flinke rhythmus des shuffle begleitet ihn, ein banjo, am sound klebend wie eine klette, eine parlierende gitarre. dem sänger gegenüberstehend eine in sich ruhende gefolgschaft. man findet an seiner seite immer wieder mason boyd, nick timkovich, mike creager und noel johnson. gemeinsam gestalteten sie dieser tage den album release von "nesting", dem nachfolger der ersten lieder kollektion "humming the tunes of luxury", erschienen in 2004, sowie der beiden eps "ghosts in mirrors" und "songs from beyond the leaves". wer meint, dass hier einfach so mitnehmen zu können, dem sei zunächst nicht unrecht getan. andererseits muss ich konstatieren, dass die mischung aus marschmusik rhythmik, den zum teil wunderbaren harmonien und einem gesang, der gerne mal an michael stipe erinnert, sehr wohl memorables zurücklässt. so liebe ich denn jesses e-gitarre, das jammernde, manchmal zeternde gerät, wie es sich angesichts komplexer instrumentierung dennoch hervorzudrängeln weiß. dazu des meisters wenig einträgliche stimme, inmitten des beatgerüsts aus schwerfälligem bass und flotter schießbude aufgefangen... das funktioniert!
jesse payne - manhattan projectjesse payne - yards of paint
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