doug hoyer. war mir zumindest nicht bekannt. der aus edmonton stammende musiker wurde in seiner heimat vor allem als mitglied des rock camp bekannt, welches 2004 via cbc television ausgestrahlt wurde. dass er allerdings kein windiger vogel ist, beweist bspw. die tatsache, dass er wirklich fleißig tourte, kanda von ost nach west und wieder zurück bereiste, immer wieder mit den verschiedensten bands im schlepptau. größere festivals wie das halifax pop explosion gerieten ihm dabei genauso in die quere wie die tatsache, dass man auch selbst eines ausrichten könnte. so geschehen mit dem edmonton ukulele festival. womit wir schon bei einem von ihm stark präferierten werkzeug wären, der ukulele. gern stellt er sich als der aufstrebende ukulele mann vor. dem gelang eine frühe ep "tattoo", die zudem mit trompete und horn angereichert war und einiges an airplay auf kanadischen collegestationen erhielt. es folgte die zweite ep namens "grand marquee", die von einer situation handelt, in der ein junger kerl in einem bus einpennt und träumt. man begleitet ihn wirklich gern dabei. einfühlsam die gesamtnote, anspruchsvoll die songanlage, wobei alles leicht und beschwingt bleibt. herrlich zuweilen, wie doug dem süßlichen aus dem weg geht. als wären ihm allzu leicht von der hand gehende melodien selbst suspekt. manchmal erinnert er an jens lekman. doch eine persönliche note ist nie von der hand zu weisen. seine stimme klingt metaphernhart und treu. wie von einem, der auch gut zu dem stehen kann, was er vor langer zeit geschrieben hat. so hat denn doug hoyer seine discography erweitert um die "busy busy busy" ep. sie erschien im april 2009 und war das erste musikalische zeugnis des kanadiers, mit dem ich in berührung kam. die assoziation billy bragg, e-guitar und gesang, verflog zwar recht zügig, nahm mich aber ungemein für hoyer ein. vor allem der titeltrack steht ganz in der tradition des engländers. die fünf tracks auf dieser ep wurden durch breiteres instrumentarium aufgewertet, akkordeon, bass, weibliche backingvocals, zuweilen trompete und durchgängig schlagwerk befördern hoyers werk auf die nächst höhere stufe. auch das songwriting wirkt erwachsener und geschlossener. die tracks schweben weniger unbestimmt, ihr ende ist folgerichtig und nicht zufällig. nun, der jüngste output ist die 7" "two new songs by doug hoyer", welche erst vor knapp zwei wochen als physisch fassbares ding (old ugly recordings) geboren wurde. zuvor, und zwar seit juli dieses jahres, gab es sie nur digital. darauf zwei (logo!) songs, die deutlich karibik infiziert sind, violinen addieren und können sich auf den in ihnen ruhenden zauber verlassen. das ist poppig, soulig und eben tropical. hier wird die nähe zum verspielten twee, zum hymnischen popsong, zur preisenden verehrung deutlicher denn je. passt aber und ist zu keiner zeit zu dick aufgetragen. vor allem der zweite songs "lakes of mars" ist grandios! aufgenommen wurden die beiden lieder mit calvin mcelroy, der u.a. bei gobble gobble aktiv ist.
doug erzählte mir ergänzend, dass er bereits einmal in deutschland gastierte, anlass war ein freiburger festival einer band, in der er damals noch das keyboard bediente. er nutzte die gelegenheit, um in berlin familie zu besuchen und ein paar tage in münchen zu verbringen. noch studiert er, hofft aber in bälde wieder nach europa kommen zu können. abschließend noch der hinweis auf sein sideprojekt namens "bike month", dessen debut ebenfalls auf old ugly erschien. mir macht der junge sehr, sehr viel spaß und hat manche minute zum leuchten gebracht.
doug hoyer - song from a kind strangers floor (while on tour)doug hoyer - lakes of mars
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