so mannigfaltig hörst du wohl doch eher selten jemand. das projekt sand snowman bietet im bereich des acousticfolk eine menge überraschendes. wobei die genrebezeichnung noch das am wenigsten schwierige ist, um in worten der musik gerecht zu werden. wer acidfolk dazu sagen möchte, hat genauso recht, wie derjenige, dem neben den psychedelischen momenten, den improvisationen und experimentellen anteilen mehr die majestätische schönheit, die klarheit und das reine ins auge stechen. kompositorisch an das kunstlied, an den sechziger jahre folk, an künstler wie bob trimple oder linda perhacs oder eine vashti bunyan angelehnt, zelebriert snow sandman einen reichtum in sachen harmonien, stilistischer breite und ganz zu schweigen von arrangements, die sich überbieten scheinen in form von grazilität, changierend zwischen pastoraler größe und lieblicher folklore. eine weitere besonderheit von sand snowman ist, dass der hauptakteur lediglich für die instrumentale seite verantwortung trägt, den gesanglichen part immer wieder neuen weiblichen und zuweilen auch männlichen protagonist(inn)en angedeihen lässt. dies trägt selbstverständlich zum abwechslungsreichtum bei, verhilft der unternehmung aber auch zu etwas mehr rätselhaftem. so erwächst musik als eine art nachtschattengewächs, welches zugleich dem licht zustrebt. er, sand snowman, behält sich bedeckt. wer lust auf den erstaunlichen großen ausstoss des begnadeten künstlers hat, der stelle sich ein auf ein reiches instrumentarium, u.a. im einsatz sind acoustic guitars, piano, bass, electric guitar, organ, drums, percussion, mandolins, recorders, sitars, xylophones, vibes, violin, voices und vielerlei sounds. die bisher aufgenommenen alben lassen sich auf fünf beziffern: "obsessive creatures" (2005/2006), "moth dream" (2006), "i'm not here" (2006/2007), "the twilight game" (2007) und "two way mirror" (2009). ende oktober ist nun auf beta lactam ring records das sechste erschienen. "nostalgia ever after" setzt die konzeptionelle idee fort und fördert erstaunliche schöne lieder zutage. vom gitarre forcierten opener "hemlock garden", der von redundanter perkussion und windigen gesängen geprägt ist, über das brasilianisch gemahnende "one summer" bis hin zum dunkel dräuenden "between eternities" bietet das album immer wieder neue perlen. bitte überraschen lassen.
sand snowman - hemlock garden (excerpt)sand snowman - what's your poison (excerpt)
sand snowman - the city sleeps (excerpt)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen