mein einstieg ins musikhören war in jugendlichen tagen vor allem fixiert auf die unterlegung melancholischer stimmungen. später gab sich das. ich entdeckte nicht nur neue gefühlswelten, sondern vor allem komplementäre akustische reize. doch wenn ich heute in sentimentalen musiken drifte, dann erinnere ich mich dieser schönen, traurigen, grauen tage, da herzensbildung passierte und meine schwungvollen motoren rotieren wollten und (noch) nicht durften. weltverbesserung im kämmerlein. goldmund oder, wie er im wirklichen leben heißt, keith kenniff kann mich ganz locker auf so eine innere reise mitnehmen. sein drittes album steht an, im august, vielmehr am 24.08. veröffentlicht western vinyl sein "famous places" getauftes neuwerk. es reiht sich damit an "corduroy road" und "the malady of elegance", die, auf type erschienen, nicht wirklich aufregung hervorbrachten, denn das passte nicht zur musik des bostoners, sondern die aufmerksamkeit schufen. für die leisen, die gewichtslosen töne, für das bindende im schwebenden, für die momente, die man in der luft verbringt, vom absprung zur landung. filmausschnitte, die sich aus den warmen pianotönen lösen, neu sortiert vor des hörers augen kleine reigen tanzen und sinn oder keinen ergeben. alles hat hier seine zeit. verschoben auf ein später, vielleicht. alles, was man zu hören bekommt, hat bedeutung und ist zugleich federleicht. mit jedem anschlag der kleinen hämmerchen leuchtet ein reflektionspunkt auf. es ist, als würde uns goldmund auf eine lebensreise mitnehmen, bei der wir anteil an den zentralen stationen seiner biografie haben dürfen. dazu gehören sicher auch seine arbeiten unter dem moniker helios, wie auch das "two point discrimination" werk auf western vinyl, das kleine pretiosen bereithält. vieles gemahnt auf seine weise klassisch an und doch ist kenniffs musik modern. denn das zeitlose ist ihr eigen und somit fungiert sie fern jeglicher grenzen als unmittelbarer stimulus, wie ein geruch, der, aus kindertagen vertraut, die erinnerungen sprudeln lässt. intialreize. nachfolgend ein kurzes video als appetizer auf das neue album, sowie zwei ältere tracks.
goldmund - one (from: "two point discrimination")goldmund - leading (from: "two point discrimination")
2 Kommentare:
Bin von dem Verhältnis zwischen der eingesetzten Mittel und dem Resultat sehr, sehr angetan. Ohne Tamtam, sehr atmosphärisch dich, habe mir den Erscheinungstermin im Kalender fett angestrichen.
freut mich sehr! die erwähnung in Eurem blog hab ich sehr wohl vernommen. danke!
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