mit young love records möchte ich Euch ein kleines label vorstellen, dass sich in new paltz, irgendwo im staate new york einen platz erobert hat. bei mir zumindest im herzen. die arbeit an dieser company begann in 2004 mehr oder weniger als eine art künstlerkollektiv. dabei trafen gary levitt und erica quitzow aufeinander, die ihre musik vertrieben sehen wollten. gemeinsam erschienen es ihnen leichter und so gründeten sie das label mit den zwei positiv besetzen wörtern "young" und "love". inspiriert ist young love records wie viele ihrer brüder und schwestern vom d.i.y. geiste und von anderen organisationen wie merge, sub pop, saddle creek... mittlerweile sehen sie sich gar im pool von red eye distribution (u.a. yep roc, alive, warp, kil rock stars, bella union...) wieder und damit der möglichkeit gegenüber zu einem weltweiten vertrieb ihrer alben. vier feste bands gibt es aktuell im gefüge des labels und zu diesen und ihren alben nachfolgend einige anmerkungen und soundbeispiele.
beschäftigen wir uns zunächst mit dem unter dem moniker setting sun arbeitenden singer / songwriter gary levitt. denn er hat nicht nur das erste album auf young love veröffentlicht, sondern zeichnet auch für das jüngste verantwortlich. dies hört auf den namen "fantasurreal" und wurde innerhalb von sechs monaten aufgenommen. laut levitt war es eine der leichtesten aufgaben. das positive gefühl, dass er nach anstrengender tourerei, die fast die gesamten jahre 2008 und 2009 umfasste, bei der heimkehr nach new york hatte, konnte er erfolgreich in seiner musik übersetzen. am ende bekam er ein mehr als zufriedenstellendes resultat zusammen. indiefolk at his best, engagiert, manisch, manchmal wirklich überdreht, aber mit geschliffenen harmonien, exaltiert, mit feinsinnigen arrangements und einer an ideen reichen instrumentierung. geboren wurde levitt in queens, lernte gitarre spielen an der high school und schrieb bald eigene songs, später studierte er musik und film. seine tätigkeiten trieben ihn um den halben globus, san francisco, los angeles, new york und london waren unter anderem stationen. levitts musik fand verwendung in tv shows und independent filmen. zudem hilft er regelmäßig kollegen bei aufnahmen im studio. fünf alben hat gary levitt auf den weg gebracht, seine musik changiert dabei zwischen klassischen rocksounds und exotischen, halluzinogenen klängen, wobei der einsatz des instrumentariums genau so breit aufgestellt ist, wie sich vielfältig das ergebnis zeigt. mehr als zugehhilfe ist wohl in vielfachen fällen auch das zur seite stehen von erica quitzow:
setting sun - driving (from: "fantasurreal", 2010)setting sun - how long (from: "children of the wild", 2008)
setting sun - the only one (from: "math and magic", 2005)
setting sun - holy days (from: "holed up", 2002)
naheliegend, uns nun etwas näher mit der dame zu beschäftigen, der schlicht ihre nachname als künstlerbezeichnung taugt. unter quitzow scheuerte erika u.a. mit hilfe des herrn levitt an bass und drums so manche tonspur wund, denn wenn sie sich um eines keinen schädel macht, dann sind dies konventionen, schon der öffentliche auftritt der 1977 geborenen künstlerin ist für überraschungen gut, kaum ein foto, das sie abbildet wie ein zweites, die darstellung, sie ist nicht umsonst auch schauspielerin, ist die halbe miete, vier alben hat sie mittlerweile für young love records eingespielt, das aktuelle "juice water" erschien wie levitts letztes werk am 01. juni dieses jahres:
quitzow - the cut (from: "juice water", 2010)quitzow - sponsor (from: "art college", 2008)
quitzow - better than ever (from: "art college", 2008)
quitzow - victoria (from: "s/t", 2004)
hymnisch angegangen, überhöht und aufgedreht. so die erste begegnung mit skidmore fountain. hervorstechend natürlich das five string eletric cello. es treibt und fordert. dazu gitarren, drums und die markigen vocals. die new yorker zaubern einen enormen sound auf die bühne. neben den streicherarrangements dominieren ambiente soundlandschaften sowie analog verfärbte gesänge. zunächst als dreier beginnend nimmt die truppe um randy bergida die biege von tucson über portland nach new york city, um neben topu lyo und steven cohen schließlich auch dylan wissing ins boot zu holen. schnell setzt man sich in der szene der an musik überbordenden stadt fest. "break" erscheint 2007 auf triple r records. es folgt "cloudless blue" auf dem hier vorgestellten label. mehrere touren später kennt die truppe das halbe land, die wichtigsten clubs, die besten festivals. mal schauen, was da noch kommt:
skidmore fountain - asylum (from: "cloudless blue", 2009)einen haben wir noch. landing on the moon greifen nach den sternen, der name nimmt die bezüge in ausreichendem maße auf. die fünfköpfige truppe aus omaha kann alles. sie bewegt die herzen mit berauschenden melodien, die in karges zudeck gepackt sind, giftet mitsamt ausufernder läufe, liebt die abstrakten details, die mann/frau harmoniegesänge und vieles mehr, was in der musikgeschichte etwas her machte. der band um john klemmensen gelingt bei all der diversität ein dichter, unmittelbarer sound, der groovt. die bühne teilten sie bereits mit portugal. the man, cursive, vampire weekend und anderen mehr. ihr album "we make history now" erlebt dieser tage eine neuauflage für den amerikanischen markt und wird euphorisch gefeiert. detailsversessen, aber nicht verkopft, verspielt, aber nicht ohne grenzen. sehr gut!
landing on the moon - big eyoung love records ist längst ein erwachsenes label, denn es hortet die talente nicht, sondern lässt sie auf die hörer los. dass das funktioniert, beweisen die feinen tonträger, die diese schmiede verlassen. hoffen wir, dass es auch in zukunft nicht an durchhaltevermögen und gutem nachwuchs mangelt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen