schon das "blue hills" cover verrät die leichtigkeit, mit der der protagonist antritt. weitflächig eingefärbt, geschwungene linien, angedeutete plätze und erfüllte träume. ein straße, die gen meer, der sonne entgegen führt. ein stern leuchtet voraus. die klarheit eines michael hurley müsste man haben. setzt er diesmal eben auf elektro piano, auf pumpende orgel (zumindest auf seite 1) und lässt die grinsen, die weder damit gerechnet haben, noch erwartungen in jeglicher anderer hinsicht schürten. der opener "in the morning" lässt die alte gitarre zunächt vergessen, das hämmernde piano und die ihm beigefügte, geliebte, ins kopflastige verfallende, alte, irgendwie müde und zugleich erhaben klingende stimme zaubern eine strenge milde ins erste licht, das sich zögerlich zeichnet. wundervolle tastenschnelle, melodiefäden, die des greisen mannes knarzen hellen. ein hypnotischer beat. "help me to get rid of her, how sweet i roamed" weist uns in die geheimnisse ein, die eine pumporgan bereithält, wie sie in gang zu bringen ist, fahrt aufnimmt und geschwindigkeit gehalten haben will. zwischen shanty und gospel die stilisierte, sittsame tour, mit einem hurley, der sich in den hintergrund schieben lässt, von seiner gewaltigen und doch so einfältig vor sich hin musizierenden maschine. und noch einmal taucht sie auf, im folgenden "the corridor", einem jodler, einer angekratzten weise. auf verfahrene art eine wunderschöne musik, deren teilhabe schamesröte ins gesicht treibt. als dürfte man intimen momenten beiwohnen, die eben nicht für all jene bestimmt sind, die zufällig dort auftauchen. autistisches tun, das beobachten der eigenen finger, wie sie die saiten nehmen, drängen, zwingen und bewegen. wie sich erschöpfend die stimme anpassen lässt. die durchlässigkeit der sekunden, die sich nicht zur minute geführt wissen wollen. hurley nimmt seinen gefährten zur hand wie andere ihr werkzeug. im umgang geschult, in der ausführung meisterschaft erlangt, seite 2 bringt uns die vertraute kombination zurück. "shockoe bottom", "meara o'reilly" und "tea" sind herzensbrecher, songs über den verlust, sie sind bewegend und anrührend, voller sentiment und empathie.
mit "blue hills" ist michael hurley ein kleinod gelungen, eine platte, die weder abgerungen noch aufgedrängt klingt. die eher ausdruck improvisatorischer stärke eines in die jahre gekommenen mannes ist. sein losgelöstsein, seine unabhängigkeit sind sein faustpfand.
michael hurley - in the morning (preview)mit "blue hills" ist michael hurley ein kleinod gelungen, eine platte, die weder abgerungen noch aufgedrängt klingt. die eher ausdruck improvisatorischer stärke eines in die jahre gekommenen mannes ist. sein losgelöstsein, seine unabhängigkeit sind sein faustpfand.
michael hurley - tea (preview)
2 Kommentare:
In der Tat ein wunderschönes Album und eine sehr gelungene Besprechung Deinerseits. "Blue Hills" schickt sich an, den zweiten Platz meiner Hurley-Lieblinge hinter "Armchair Boogie" einzunehmen.
ja, es reiht sich ganz weit vorn ein. ich muss echt überlegen, ob ich bereits einmal ein hurley ranking erstellt habe. glaube eher nicht. wohl wollte ich... wäre auf jeden fall sehr spannend. er hat einfach zu viele gute alben auf den weg gebracht.
danke für dein feedback!
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