Freitag, August 06, 2010

neue töne (830): dreamend

ein erstes berühren. das vom banjo vorangetriebene und von perkussiv aufgesplittetem beat unterlegte "magnesium light", verwischt von mehrstimmigen gesang, soundverwebungen und der unbestimmtheit des unerwartbaren. aktuell. "are you waking" befördert noch luftiger, was man ahnte, dreamfolk wird hier ohne schauer gestaltet. entfernter, vom vorgänger. und mit "so i ate myself, bite by bite" steht der neueste longplayer bereit. graveface records hält ihn bereit, die preorder läuft. so viel zu den ersten markern. ausgangspunkt für weitere betrachtungen müssen zunächst aber black moth super rainbow sein. ein musikerkollektiv aus pittsburgh, irgendwo am scheideweg von psychfolk, electronica und pop. dessen mitglieder sind neben der arbeit bei black moth auch anderweitig solo aktiv, z.b. zuletzt the seven fields of aphelion mit seinem "periphery" (graveface, 2010) getauften werk oder tobacco mit "maniac meat" (anticon, 2010). mit ryan graveface tritt der vorerst letzte des vierers an, um in solopfaden erfolgreich zu sein. mit "so i ate myself, bite by bite" wirft der chicagoean sein fünftes (?) werk auf den markt. neben diversen tour cds, cdrs und eps lässt sich der reigen an full lengths nur schwer aufdröseln. "fourth of july a the asylum" beginnt mit einer stilisierten e-gitarre, spielmannzugstrommeln und glockenspiel, einem fernen wehen und dem klang des vergänglichen. filmszenen parat. das zwischenspiel wie auf balalaikas ausgeführt, um in forciertem tempo vorangetragen zu werden. eine stilistisch einwandfreies und doch zugleich wandlungsfähiges etwas. drei tracks aus dem dreamend katalog lassen aufhorchen. von unterschiedlichen werken und doch ganz beieinander. was soll da noch für das neue album schiefgehen? die schauerlich anmutenden elektronischen finessen, die ihre ungeheuerlichkeit allein schon in ihrer namensgebung ausleben, verhelfen diesem album bei aller sorge zu einem organischen miteinander. und auch wenn die lyrics sich mit brutalem mord und ähnlichem befassen, so bleibt das neue dreamend werk das, was es zu sein vorgibt. ein an träume angelehntes, cinemascopisches schauspiel, das lediglich die töne liefert. alles andere spielt sich im kopf des hörers ab. graveface records hat sich mit diesem release sehr viel mühe gegeben und bringt es in einer ganz besonderen vinyl version heraus, nämlich als picture - phenakistoskop. viel freude dann beim psychedelic dreh!
dreamend - magnesium light (from: "so i ate myself, bite by bite", 2010)
dreamend - are you waking (from: "the long forgotten friend", 2008)
dreamend - ellipsis one (from: "preface", 2002)
dreamend - passing (from: "as if by ghosts", 2004)

2 Kommentare:

dfbm hat gesagt…

fürwahr ein großartiges album!
eine art wolf im schafspelz.

E. hat gesagt…

hattest du nicht auch darüber berichtet? ich meine, mich zu erinnern. insofern geht mein dank an dich für den tipp!