david dondero ist ein fahrender und ein stets gut beobachtender. und wenn man ihm eine geschichte zuträgt, dann nimmt er sie auf und trägt sie weiter. und wenn ihm keine geschichten erzählt werden, dann hat er ganz sicher selbst eine parat. denn er ist mittlerweile vierzig. und er glaubt nicht wirklich daran, dass die vierzigjährigen die neuen zwanzigjährigen wären. da steht doch eine menge dazwischen. und wenn es die ganz persönliche gemengelage ist. das familie aufbauen, mit frau und kindern. das bestreiten seines jobs, bis hin zur siebten platte. „# zero with a bullet“ macht unumwunden den eindruck eine gute schablone für die letzten jahre donderos abzugeben. rau, ungeschliffen, gänzlich treu dem folkrock verbunden, da die schraffelnde gitarre freunde findet, die deklinierte perkussion deutlich identifiziert werden kann, da es ausreichend raum für des sängers charakterstimme gibt. und die ist offen, bereit für die wenigen wahrheiten, die man mit vierzig noch hat, also eher für die ungereimtheiten, für all den unbill und das quentchen hoffnung, aus dem man zu schöpfen weiß, aus dem der rest dieses tristen daseins zu speisen ist. diese stimme ist ein verqueres und zugleich ehrlich gemahnendes organ. als zermale sie dauerkekse, als zermalme sie zwischen den zeilen noch einmal all den verdruss, die begrabenen sehnsüchte, der triebe fallen... wer nun glaubt, dass album geriere sich als pessimistischer endzeitgalopp, der irrt. das bewegte ist zugleich auch das fordernde. und so rühren die drums einen beat zusammen wie die kriegerfrauen die suppe für danach. die akustische steuert und hängt sich zugleich übers bug, um den weg zu weisen. pedal steel, piano, not more. das geht mit dem charme des grobschlächtigen einher, mit dem humor und wortwitz des den widerständen treuen landmannes, und wird zum grower. versprochen. das album wartet mit ohrwürmern auf, die auch nach der zehnten runde runtergehen wie ein frisch gezapftes helles nach einem fußballspiel im sommerlichen englischen park. man ist gewillt mitzusingen, zu teilen, was herr dondero mitzugeben hat. also, einmal kreuz und quer mit dem finger über die landkarte. immer dem im holzfäller hemd gewandeten hinterher. im vergleich zu den vorgängeralben erscheint mir das aktuelle werk die eindringlichsten harmonien mitzubringen. ansonsten gilt, die zeit wird stabilisieren oder euphorien sprengen. bis dahin: vertrauen und album kaufen, konzert besuchen! „# zero with a bullet“ ist am 03. august auf team love erschienen und erhält in hiesigen gefilden seine weihe via affairs of the heart/indigo am 27.08.10.
david dondero - wherever you godavid dondero - # zero with a bullet
02.09.2010 Hamburg (D) - Knust
03.09.2010 Dresden (D) - The Sound of Bronkow Festival @ Societätstheater
08.09.2010 Paris (F) - Espace B
09.09.2010 Zurich (CH) - La Catrina
10.09.2010 St. Gallen (CH) - Tankstell
11.09.2010 Lausanne (CH) - Brasserie du Chateau TBC
13.09.2010 Vienna (A) - Fluc Wanne
17.09.2010 Reutlingen (D) - KuRT Festival
18.09.2010 Munich (D) - Südstadt
1 Kommentar:
In der Tat eine Platte, die bei jedem Hören besser wird...
Kommentar veröffentlichen