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dreizehn songs haben es auf das album geschafft und man möchte sich zügeln, sie zusammenfassend einem genre zuzuordnen, mit einer fussnote zu versehen. vielem würde man
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doch bevor die ersten tränen rollen, beissen sich die jungs im folkrock fest und hauhen mit „run chicken run“ auf die pauke. ein stomp, ein blues und jubelgesang, eine humorige attacke auf das leben und seine unübersehbaren stolpersteine. dann rollt die unternehmung. doch sie wären nicht the felice brothers, wenn die alte karre, auf der sie unterwegs sind, nicht ein paar macken aufweiste. es ruckelt im sediment, der rhythmus ungezügelt, holpernd und im augenblicklichen innehalten das zelebrieren des notstands. im untergang ein lächeln.
ich liebe die brüder dafür und für ihren freien auftritt. er verständigt sich nicht, sondern ist. er ist nicht verstellt und lässt sich nicht beleumunden. er ist getrieben von prallem leben, tiefen atemzügen, einem wachen blick und dem wissen um einen weiten horizont. das heimatverbundene ist grenzenlos, die liebe ungebunden und das miteinander unbeliebig.
„the yonder is the clock“ grast die nahtstelle zwischen den polen überschwang und gemütsbewegung ab, schärfer waren die grenzen auf vorgängeralben wohl nicht umrissen. wer darauf setzt, nicht zu sehr in schwingungen versetzt zu werden, greife nach einem anderen album. wer seine emotionalen grabenkämpfe nicht allein ausfechten will, ist bei the felice brothers an der richtigen adresse. ****1/2
the felice brothers - run chicken run
ich liebe die brüder dafür und für ihren freien auftritt. er verständigt sich nicht, sondern ist. er ist nicht verstellt und lässt sich nicht beleumunden. er ist getrieben von prallem leben, tiefen atemzügen, einem wachen blick und dem wissen um einen weiten horizont. das heimatverbundene ist grenzenlos, die liebe ungebunden und das miteinander unbeliebig.
„the yonder is the clock“ grast die nahtstelle zwischen den polen überschwang und gemütsbewegung ab, schärfer waren die grenzen auf vorgängeralben wohl nicht umrissen. wer darauf setzt, nicht zu sehr in schwingungen versetzt zu werden, greife nach einem anderen album. wer seine emotionalen grabenkämpfe nicht allein ausfechten will, ist bei the felice brothers an der richtigen adresse. ****1/2
3 Kommentare:
Wow, tolle und sehr sehr treffende Rezension, Eike. Jetzt traue ich mich ja kaum an meine. ;)
The Big Surprise halte ich übrigens für einen atemberaubenden, ja, fast perfekten Einstieg. Hat mich sofort eingenommen. Das Unausgewogene, Wechselhafte machte erst später Sinn.
ja, ich kam dem nur sehr spät auf die spur. hat aber auch was mit konzentriertem hören zu tun. vorher hatte ich wohl geglaubt, das album mit links erobern zu könne. dem war nicht so.
Und genau das ist wohl auch gut so. Ich war auch erst etwas irritiert und fremdelte ein wenig auf hohem Niveau... mittlerweile denke ich aber, dass diese etwas abseitige Dramaturgie mehr Spannung und Reiz birgt, als es folgerichtig aufgereihte Songperlen täten.
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