bei clay pipe music releases muss man sich auf die hinterbeine stellen, denn in der regel sind sie flott ausverkauft. dies wird sich auch mit der neuen veröffentlichung nicht anders verhalten. die rede ist von "the land and the garden" von vic mars. ein motiv mit wiedererkennungswert, zieht man andere bereits herausgebrachte platten zu rate, ziert diese lp eines künstlers, der für lange zeit seiner heimat england den rücken zugekehrt hatte, um in japan zu leben. mit der zunahme der sehnsucht nach dem ort seiner kindheit herefordshire wuchs auch die idee zu diesem album. und man muss nicht allzu genau hinhören, um hier und dort wesenheiten des fernen ostens wahrzunehmen. diese beschwingten, niederfrequenten, lyrischen töne, aus flöten entsprungen strengen sich gegen das english folk mellotron an und verbinden sich schließlich mit ihm zu einer ganz eigenen note zeitgenössischen ausdrucks. der dem elektronischen metier zuzurechnende musiker, dessen arbeiten man einige jahre, bis 2008 zurück recherchieren kann (damals erschien die mini lp "kanransha" auf symbolic interaction), tritt nicht auf der stelle. er verbrüdert globale gegensätze und sucht im instrumentalen bereiche neue ansätze. dass das album "the land and the garden" einen track mit vokalen anteilen enthält, erscheint fast vernachlässigbar.
die lieblichen melodien, das warme timbre, das umspielen und sich wieder einfinden. die besonnenheit und matte schönheit der texturen. gemäßigt und zugleich von einer gewißheit, die nur dem gegeben ist, der um die qualität seines tuns weiß, ohne sie herausputzen zu müssen. vic mars ließ sich von klassischen britischen komponisten wie gustav holst und ralph vaughan williams inspirieren, aber auch von den minimalistischen arbeiten eines wim mertens.
vic mars' erstes nicht auf bandcamp veröffentlichtes werk ist eines, das dem neoklassik-, folk-, dem chambermusic- genre neue farbe verleiht.
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