Freitag, Juli 11, 2014

glotzt nicht so romantisch (575): mirel wagner


zum selbstbetitelten debütalbum von mirel wagner schrieben wir in einer rezension u.a.:
"das cover von "mirel wagner" ist schwarz und aus der schwärze formt sich ein gesicht. jugendlich und zugleich mit tiefblickenden augen, mit einem erwachsenen schwung um die lippen, einer tiefen scharte um die wangen, einer gestrengen stirn. wenn die in äthiopien geborene und in finnland aufgewachsene mirel singt, dann klingt etwas kindliches in ihr an und dann nimmt sie die großen themen in die hand. ein zwiespalt öffnet sich, in den man erst nach und nach seine zweifel fallen lässt. 
die gitarre kommt direkt, die töne entfahren ihr mit natürlichem klang, hell und klar. in leichtem hall, wie das gesicht auf dem album, versunken die stimme mirel wagners. jedoch keineswegs disparat, in fester korrelation zum instrument. zwei verwachsene elemente, die zueinander gehören, wie die schwere der sonne in der mittagshitze. etwas lastendes hinterlässt auch die junge sängerin mit jedem lied. im nachhall blendet der tod, das fahle eines getroffenen augenblicks. selten findet sich ausgesprochene natürlichkeit, der wahnwitz der offenbarung so nah neben dem wissen der in düsternis verhafteten. kein schleifen, kein anraunen in der stimme wagners, im gegenteil ist die auf artikulation bedachte phrasierung durch beängstigende klarheit geprägt. die worte eines mädchens treffen zielsicher. nach für nach, ohne unterlass."

mit anfang zwanzig hatte sie also ihre ersten lieder veröffentlicht. am 15. august wird der zweitling nachfolgen. "when the cellar children see the light of day", erscheint auf sub pop, entstand, zumindest die songs darauf, in einer hütte im finnischen norden, in der es weder heizung noch elektrizität gab. es heißt, dass gerade diese ursprünglichkeit und die zurückgezogenheit mirel zu guten songs verhalfen. aufgenommen wurden sie schließlich von vladislav delay in den shark reef studios in hailuoto.

"oak tree" ist ein vorabsong aus dem neuen album und ebenfalls als video realisiert worden.

30.08.2014 berlin  – torstraßenfest


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... da kommt Freude auf ;-)
Viele Grüße,
Gerhard

E. hat gesagt…

yep!