es ist nicht einfach nur ein 'alle jahre wieder'. nicht gerecht würde diese leier einem festival werden, in das mehr als nur herzblut gesteckt wird. neben persönlichem engagement offeriert das nürnberger folk im park vor allem ein gespür für ein genre, das lange schon ausgelutscht schien, dem die ideen ausgehen würden, das gemein hin als tot galt. bands wie fleet foxes, the felice brothers, auch mumford and sons, ja, belebten den mit unsäglichen motiven behafteten stil, erfanden ihn zum teil neu, vor allem aber brachten sie ihn wieder in ehrbare erinnerung. rund um diese erfolgreichen kapellen entwickelten sich die kleinen parzellen weiter, in denen genreableger hausten, ob nun in free-, weird, contempary-, pop- oder welcher art folk auch immer. der spielarten viele finden sie sich auf den bühnen des landes und darüber hinaus wieder und geben eindrucksvoll kunde davon, was das herz bewegt.
aus der vielfalt jene heauszupicken, die in das wunderbare rund des marienbergparks zu nürnberg passen, ist nicht nur herausforderung für die kooperative, die für die veranstaltung verantwortlich zeichnet, sondern stets mit sicherer hand ausgeübtes vergnügen. wer, wie im letzten jahr geschehen, eine band wie woods an den start bringt, hat sowieso bonus für mindestens ein jahrzehnt.
heuer schaut das lineup so aus:
dan crolls stimme ist ein geschenk der gnade. sie ist mit samt belegt, gülden das fundament, für die großen momente gemacht, da sein gesang zwischen die reihen schleicht und lücken schließt. er stammt aus liverpool, bringt seine band, die heimische tradition außerordentlichen songwritings genauso mit wie ein gefühl für genreimmanente lesarten.
großes sentiment strahlen dancing years aus leeds in alle richtungen aus, handfest wird es sein und lichtern zugleich, als wüsste man mehr, als man zu beschreiben in der lage ist. als würde man immer wieder von den eigenen gefühlen übermannt. innehalten gehört dabei zum musikalischen ausdruck wie das überbordende des kollektiven ausbruchs.
zu sehen sein wird auch jonas alaska aus norwegen, der vermutlich, sollte es sehr heiß werden, sein mit bloßer haut überspanntes brustbein präsentieren wird. der dürre kerl zeigt es auf promofotos in einer pose aus arroganz, distanziertheit und juvenilem übermut. dass er aber wesentlich mehr drauf hat, beweisen aufnahmen, beweist sein songwriterisches talent, das handwerkliche können an der gitarre und die ganz persönliche ausdrucksstärke.
mit "sunday '91" legt die junge britin annie eve ihr debütalbum vor, am 11. august. vorher wird sie in nürnberg sicher einige songs daraus spielen. die leicht verkapselte stimme zwingt zur erdung, alles andere drängt ins schmachtend sehnsüchtige. die sonne wird über ihr prangen und das haupt mit licht umspielen, wird wärme spenden und sicherheit vermitteln.
boss hoss support und zugleich für folk im park engagiert. geht das? ja, geht. frieder graef hat dafür armin donderer (bass), frank schwab (schlagzeug) und jakob giese (gitarre) ins boot geholt. und frieder kann, echt, nicht nur grimmig gucken!
james canty wird für die spektakulären momente sorgen, da bin ich sicher. er ist einer der nicht nur optisch in erinnerung bleiben wird. seine folkversion ist so schon eher ein querlieger.
und hier noch ein paar nicht ganz unwesentliche infos zum fest:
sonntag, 27.juli 2014
marienbergpark nürnberg
Die Folk im Park-Tickets kosten im Vorverkauf 20,- Euro zzgl. Gebühren. Die Tickets gibt's an allen bekannten Vorverkaufsstellen über die Anbieter RESERVIX und CTS / Eventim. Kinder bis einschließlich 14 Jahren haben freien Eintritt!
Auf dem Weg zu einer Institution!
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