Dienstag, April 23, 2013

neue töne (1273): nadine carina


eine stimme, der man traut. die sich traut. in der bewegung aufeinander zu entsteht etwas. das einfachste wäre eine verbindung. etwas schwerer würde eine leidenschaft wiegen. doch die anmutung ist eben eine sanfte, die annäherung eine zarte. das glockenspiel besticht durch klarheit und distanz. die gitarre kommt gar nicht erst aus dem off. der gesang hat eine belegte seite, als wöge die zunge auf einer seite schwerer. lieder, die also taumeln mögen, aber ganz genau wissen, wohin sie wollen. manchmal narrativ, manchmal beschwingt und heiter, emphatisch immer, einladend, wie die gute freundin auf ein gespräch. folk, singer/songwriter, gospelartig, a cappella. nadine carina stammt aus der schweiz, lebt aber seit geraumer zeit in liverpool, wo sie sich wohl auch für ihre letzte ep, die nun auch in limitierter form als kassettenrelease erschien, "from an old tascam portastudio" inspirieren ließ. das selbstbetitelte werk enthält pretiosen, für deren release anfang april furious hooves verantwortlich zeichnete. wer so ein plastikdingens haben möchte, sollte sich beeilen. es sind gerade mal 24 der handgefertigten exemplare zu haben.

wer darüber hinaus will, kann via bandcamp carinas musikalische reise bis ins jahr 2010 zurückverfolgen, wo sie zunächst mit der "drawing butterflies" ep antrat und ein gutes jahr später mit "magic box" das debüt via stattmusik herausbrachte."the tape session" aus dem juli des vergangenen jahres enthält vier tracks, die meines erachtens erstmals vollends den starken charakter dieser stimme, dieses gesangs freilegen. eine dicke empfehlung dazu. im september legte nadine carina noch einmal nach, die "little bits" ep folgte. sie konzentrierte sich im gegensatz zu den vorgängern auf elektronisch erzeugte sounds und steht doch in nichts nach. denn die schweizerin kann lieder schreiben. das ist das fundament für ihre sparsamen, aber beeindruckenden arrangements, für das ausleben ihres sinns für harmonien, für melodische zusammenhänge. wenn das leben gerecht wäre, ach, Ihr wisst schon.


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