Samstag, April 20, 2013

neue töne (1271): olds sleeper / primitive agriculture


manchmal mache ich hier nicht mehr als erinnerungsarbeit. für Euch, vor allem aber für mich. zu olds sleper schrieb ich im september des letzten jahres folgendes: "lofi folk aus pennsylvania. der bursche ist mein jahrgang. und vielleicht haben wir noch viele sachen mehr gemeinsam. denn seine karge musik bringt einiges in mir in bewegung. es sind oft weniger die worte als der beschwichtigende klang. wir sind zwischen den welten. mitten im krieg und schon wieder auf der flucht. alles in bewegung gesetzt und es dann doch nicht gewollt. nicht so. die träume hängen als schaubilder an den wänden. der tägliche trotz darauf zu schauen. unter den monikern olds sleeper und jellyspine jenkins macht er musik, die man locker via bandcamp stibitzen kann. es sind mehr als drei songs, mehr als ein dutzend klagen. der blues ist schwarz wie die nacht." dass ich fortan bei diesem typen neugierig blieb, versteht sich von selbst. dieses mal geht es neben dem hinweis auf ein neues album auch um eine von ihm eingegangene kollaboration mit scott bookman. unter dem vorzeichen primitive agriculture haben die beiden zwölf tracks mit "improvised anti-folk with hyperconscious overdub", wie sie es selbst beschreiben, auf den weg gebracht. die musik entstand relativ spontan und wurde live an mittwochabenden eingespielt.bei uns im ort sind am mittwoch alle geschäfte gschlossen, für mich wäre dieser tag auch einer der bevorzugten. nun ja, quiet songs records zeichnet für die letztbenannte songsammlung verantwortlich. diese offeriert ein so befreites musizieren wie sie einen blick in die herzen der protagonisten zulässt. kontrollierter ausbruch an der resonator und einem scheppernden schlagwerk. hier ist vieles hingeworfen, manches experiment misslungen, in der gesamtheit aber findet sich ein erdiges, raues spiel, das in seiner spontaneität große noten, einige magische momente abwirft.
abschließend noch der hinweis auf "before and after the here and now", dem 14 tracks umfassenden soloerguss von olds sleeper aus dem dezember des vergangenen jahres. das album klingt deutlich geschlossener, stringenter als es bei dem duo ausflug wahrzunehmen war. hier herzt die gitarre den blues, olds sleepers stimme bewegt sich zwischen den zwiefachen spuren und misst den raum. songs wie "horses" speisen sich aus der ewigkeit, für die ewigkeit. entdeckungen am straßenrand, die du dein ganzes leben lang auf dem fensterbrett liegen hast, immer im blick.


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