Freitag, April 24, 2015

neue töne (1523): charlyne yi


den release bzw. die information dazu hatte ich mir schon vor einigen wochen in die timeline geklemmt, aber stets nicht konsequent darauf zurückgegriffen - weil ich nicht wirklich bock auf irgendeinen verkniffenen folk hatte (so jedenfalls meine billige assoziation zum cover...). doch he, wie ich überrascht sah bzw. hörte, erwartete mich perfekter, lustvoller pop, der sich nicht so ernst nimmt, der vielleicht an seine soundgrenzen stösst, weil die produktionsbedingungen alles andere als ideal waren, der aber mehr als gekonnt daherkommt. glückliche fügung, dass ich doch noch einmal in den release hineinhörte, bevor ich die erinnerung daran aus meinem portfolio herauskickte.
es ist schwierig, die arbeiten von charlyne yi einzuordnen, sie sind zu divers. mal sind sie voll lustbarkeit und erinnern an hits aus den sechzigern, einen davon hänge ich Euch unten mit "oh my / sadly we are enemies" an, mal sind sie karg und zwingen in ihrer reduktion zu höchster konzentration. stets aber, und das ist ihnen allen gemein, sucht die künstlerin nach harmonien, die haften bleiben, die eine ganz persönliche kennung besitzen. man hörte einen solchen track aus tausend anderen heraus. folktale records hat im märz das debüt der jungen künstlerin unter dem titel "live from hell" herausgebracht - und in kürzester zeit ausverkauft. eine neuauflage des kassettenreleases steht mittlerweile wieder zur verfügung und sollte vom interessierten schnell anvisiert / geordert werden. nach der wirklich kurzen findungsphase, "reinacarnation", der opener überwindet das anfängliche fremdeln sehr schnell, folgen glanznummern, derer man auch physisch habhaft werden möchte. "i shouldn't die tonight" zum beispiel, wie es sich lyrisch aufdrängt, dazu die dengelnde orgel, das anschwellen der rhythmusfraktion, der unbeherrschte gesang hinein in eine handfeste pophymne schlitternd. phantastisch! oder "valley of the trees" ein fein gesponnener walzer, der sich an der harmonika ungezwungen dreht. oder das spielzeug tönt, die orgel pumpt, die stimme überschlägt, ein bunter reigen, ein leipziger allerlei der besten, schmackhaftesten sorte. leute, habt spaß daran!
ach ja, leider habe ich bis dato nicht viel über charlyne herausfinden können, nur so viel, dass sie eine menge hilfe bei diesem album hatte, also in form von mitmusizierenden, aber auch in sachen artwork, mixing und mastering. aber bei dem freundlichen wesen, das hinter dieser musik steht, kein wunder. oder?

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