Mittwoch, Februar 19, 2014

neue töne (1349): jacob faurholt


photo: Þórdís m. jónsdóttir

ein faseriger sound, schwierig zu fassen. ein paar assoziationen hat man schnell... wieder verworfen. denn mal changiert die musik von jacob faurholt zwischen rockballade und popsternchen, dann wieder wirkt sie geerdet und in ihrer sparsamkeit anrührend und irgendwie echt. wobei, letzteres argument zählt hier durchgängig. die stimme verschwindet in hellere regionen, wo sie weniger zuhause als zu gast ist, aber ein gern gesehener. das instrumentarium ist breit, mit gitarren jeglicher couleur, mit mellotron, orgel, piano und perkussivem ausgestattet. der protagonist aus dänemark erhält unterstützung von einem mehr als halben dutzend kompagnons, die ein sämiges klangbild entwerfen, das selten zu dichter suppe gerät. eher fächerig und aufgebläht, so dass sich im inneren eine eigene kleine welt ganz in ruhe um sich selbst drehen kann, ohne den blick nach draußen zu verlieren.

jacob faurholt ist nicht abhängig von stilen, genres und ähnlichem.  dafür hat er bereits zulange nabelschau betrieben. vorwurfsfrei kann man sich in seine erquickliche discography vertiefen. sie enhält den stillen zauber des folks und die verdrießliche macht des experimentellen. mit "corners", seinem neuen album, das am 03. februar erschien, greift sich der auch hinter crystal shipsss versteckte, mittlerweile in berlin lebende auch die letzten zweifler. seit 2005 wird unter verschiedenstenen monikern veröffentlichung betrieben, vielleicht ist der aktuelle auswurf der rundeste. mit gerade mal 50 kopien wird die cd sicher bald ihre abnehmer gefunden haben. zumal sie die strukturiertesten songs enthält, auf den punkt gebracht, ohne ausweichmanöver, ohne noiseattacken, ohne gewagtheiten. was man hie und da als manko verstehen mag, ist vermutlich auch konzept.

was nun aber unterscheidet faurholt von all den anderen jungen kerlen da draußen, deren bemühen ähnlichen charakter trägt? es ist ein unträgliches gespür für stimmungen. was in der schwebe zu halten, bekommt das unterschwellige luftpolster. was geradeaus zu spielen ist, wird konsequent nach vorn gerammt. was quer steht, steht quer. nie vergisst jacob darüber, dass es die wenigen, stibitzten momente sind, die verbinden. und so trägt er die verwunschenen tupfer auf, nach für nach, stück für stück, seine kleine zaubereien, höret hin. sind adam green oder kelley stoltz einen verweis wert?

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