vor zwei jahren waren wir am start, als es ihre "peaceful beasts in an ocean of weeds" ep zu bewerben galt, denn: "hier bekommt die musik einen ganz eigenen drive, als drehe sie sich um sich selbst und könnte bei jeder neuen umdrehung der klangfarbe eine neue nuance abluchsen. zunächst auf folk programmiert, erstrahlen später ambiente anleihen auf, etwas drone und dann auch etwas hypnotisch zwingendes. dabei machen jacquelyn beaupre und donivan berube mit hilfe von thor harris eigentlich nicht so viel. der harmoniegesang liegt wie ein stabiles polster, die gitarrentunes leuchten und geben den harmoniefaden vor, griffiges schlagwerken macht sich nur im halbdunkeln bemerkbar. wie die einzelnen elemente ineinander greifen, darin liegt die magie von blessed feathers und ihrem song "hey! all you floridians". es entsteht ein sog, ein geheimes abkommen zur ergreifung von hörern.", konstatierten wir.
"order of the arrow" wird der neuling heißen, der am 25. märz auf la société expéditionnaire erscheinen wird. weiterhin ist natürlich das paar aus jacquelyn beaupre und donivan berube federführend. vom dritten mann, von dem einst noch die rede war, ist nun..., naja, ist nun keine rede mehr. zum neuen tonträger heißt es lediglich, dass die beiden hauptakteure von doug keith gelegentlich an der gitarre unterstützt wurden.
das als vinyl erscheinende neue werk umfasst elf tracks, die man auf bandcamp bereits antesten kann, und sie stehen den alten liedern in nichts nach. nach wie vor dräut diese eigene, besondere stimmung durch die atemfreien soundtexturen. bebildert sind sie, mit den ureigensten phantasiefresken, mit putten, adrett gemustert mit schwerem tapetenwerk, elegant stuck abgerundet. doch gleichzeitig zieht ein freigeist durch die räume, etwas unaufgeräumtes, entrücktest und zugleich aufhorchend machendes. doch blessed feathers liefern charakter- statt blendwerk. es fügt sich, was zusammen gehört. und was sich überhöht zeigt, ist lediglich ausdruck von songschreiberischer und soundtechnischer qualität. wer weiß, was sich zusätzlich in meinem kopf addiert, multipliziert? und in Eurem?
die beiden jungen menschen aus wisconson belegen eine lücke, die nicht allzu groß klafft, dennoch deutlich macht, dass hier bislang etwas gefehlt haben mag. vielleicht hat keiner danach geschrien, aber manchmal spürt man so etwas ja. folk mit popnote wurde nicht vermisst. aber wenn sich die strukuren verdichten ohne anspruch auf volständigkeit, wenn sich die gesänge in den dienst, als element eines ganzen, stellen, wenn die sounds strittig bleiben und das akustische nicht nur gut gemeintes beiwerk ist, wenn man nach inhalten trachtet, dann hat man seinen platz gefunden.
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