Dienstag, Februar 04, 2014

neue töne (1344): water liars


für theodore hätte ich mir den kopf eingeschlagen, wäre durchs feuer gegangen oder hätte mir einen finger abgehackt. die band aus st. louis hatte es mir echt angetan. nicht umsonst mühte ich mich in einem raumgreifenden interview ab, mehr über den folk-america-auswurf zu erfahren. im gespräch mit justin peter kinkel-schuster gab es immer wieder das stichwort 'zukunft'. doch weit gefehlt. ein paar jahre später war feierabend und justin gründete die band water liars.

die setzt nun auf eine deutlich punkigere, garagigere note. nicht dass mir das nicht gefallen würde, es ist aber ein definitiv anderer sendeplatz. geblieben ist diese angeschickerte stimme, die nach wie vor mit hingeworfener lässigkeit die traurigsten geschichten erzählen kann. hinter dem sänger poltert es gewaltig und basst und drummt es wuchtig und mit energie. am 04. februar, ähm heute, erscheint der neue longplayer von water liars, das selbstbetitelte drum wird via fat possum / big legal mess records veröffentlicht. es bildet den nachfolger des nicht weniger unerschrockenen "wyoming" aus dem letzten jahr. laut vorstand justin geht es auf dem neuen album vor allem um den versuch ein leben zu leben und auch zu lieben an orten und zu zeiten, die es einem nicht einfach machen. also, die schlechten zeiten überleben, denn niemand entkommt ihnen, die guten zeiten zu geniessen, solange es geht.
selbstverständlich, dass es auf diesem werk mal lauter werden kann, dass sich aber ebenso leise töne ihren weg bahnen. die polaritäten sind längst identifiziert.

mit "cannibal" und "war paint" werden anfangs die seiten bestimmt, hier rau und kompromisslos, dort in betulicher weissagender ausdrucksstärke. die gitarre nimmt maß, der bass geläutert, die perkussive note herausgestellt, gemeinsame fahrt durch nebelgrau. mit "i want blood" kommt ein hookversessene note ins spiel. der rhythmus zackig, im gesang wehmut und das sehnen nach mehr. "swannanoa" trägt balladesken charakter, "let it breath" wiegt sich noch deutlicher im saumseligen. doch vorsichtig, "tolling bells" wartet bereits um die ecke. wer gerade eben noch ins träumerische verfiel, wird aprubt geweckt. vielleicht ist es dieses unberechenbare, was die musik der water liars ausmacht. auf jeden fall aber auch das jugendlich, erholsam frische. ich bin dabei.

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