Samstag, Juli 13, 2013

konzert: dc schneider, porches, frankie cosmos, 09.07.13


nachdem hier die eindrücke des letzten hauskonzerts frisch niedergeschrieben wurden, ist es nun mehr als nur chronistenpflicht, auf das dc schneider konzert vom vergangenen dienstag einzugehen. "unsere beiden mädels" - wir haben unseren ersten release auf klienicum schallplatten schließlich mit einer auswahl ihres musikalischen outputs angereichert -  hatten im rahmen ihrer ausgedehnten konzertreise einen auftritt in der heimatstadt. sie absolvierten quasi ihr heimspiel. dazu waren selbstverständlich verwandte und bekannte geladen, die gästeschar konnte fast durch die bank von joana und leonie schneider namentlich benannt werden. aufgeregt wirkten die jungen künstlerinnen allerdings nicht, eher freudig erregt ob des guten zuspruchs in der glockenbachwerkstatt, unweit des viktualienmarktes im zentrum münchens. in der runde befanden sich natürlich auch frankie cosmos und porches, die beiden amerikanischen künstler, die das geschwisterpaar seit knapp drei wochen durch die republik begleiten, sowie der vater der mädchen, peter schneider, der nicht nur für das booking und die promotion verantwortlich zeichnete, der eher noch als guter geist, als mädchen für alles, als wahrende hand über allem agierte.
er setzte sich zudem bei zwei songs des recht übersichtlich sets von dc schneider an die drums und gab den damen den rhythmus vor. dass sie darauf nur bedingt angewiesen waren, bewiesen sie in den kommenden dreißig minuten, die ganz im zeichen ihres trash-, lofipops standen, da sie am kleinen keyboard, der e-gitarre und gelegentlich an den drums ihren miniaturen, ihren vielgestaltigen ideen die sporen gaben. oft sangen sie gemeinsam, manchmal getrennt oder abwechselnd, stets wohnte ihnen die freude angesichts des eigenen tuns inne. als seien sie nach wie vor überrascht, dass ihnen das hier wiederfahren würden, dass sie angenommen werden mit ihrer art zu musizieren, ihren persönlichen ausdruck zu feiern. denn darum ging es an diesem abend: dc schneider in münchen zu empfangen, nachdem sie in den metropolen dieses landes, u.a. berlin, köln oder hamburg bereits einen stempelabdruck hinterlassen hatten.
nach dem konzert meinten sie, münchen wäre ihr schönster auftritt gewesen, warm empfangen und aufgehoben im schoß der erweiterten familienbande. auch wir genossen das ungezwungene und heitere spiel sehr, vor allem weil es auch unsere erste begegnung in realiter war und zudem weil natürlich die neugier groß war, wie die auf tonträger bekannten songs nun in der liveumsetzung klingen würden. manchen haken, manche ecke blieb auf dem weg, einiges schien geglättet und auf harmonie getrimmt. da hätte ich mir doch die spinnerte variante erbeten. doch nichts kann dc schneider das feine gefühl für die ohrwurmmelodie nehmen. die staffage steht auf einem anderen blatt.




schließlich erhielten die mädels noch unterstützung von porches, der die gitarre übernahme und alsbald auch nicht mehr hergab. sein set stand an, bei dem ihn diesmal frankie cosmos an den drums ergänzte. aaron maine heißt der bursche eigentlich, der schon eine menge zeugs veröffentlicht hat. dass davon noch nichts wirklich offizielles das licht der welt erblickt hat, ist eher verwunderlich. denn der qualitätsstandard ist wahrlich hoch. das liegt nicht nur am tollen songwriting, dem guten timing, dem untrüglichen gespür für dramaturgie, das erzählen einer geschichte, es liegt auch und vor allem an dieser großartigen stimme, die maine da mitgegeben wurde. er zeigt sich wandlungs- und anpassungsfähig, an den sounds, an die stimmungen. herausragend heben sich songs wie die aktuelle single eines kommenden releases "headsgiving hervor. das drumming der kollegin frankie cosmos ist präzise und grundierend.




alsbald übernimmt sie dann die regie, denn auch sie bekommt ihren eigenen auftritt. leider stellen sich einige soundprobleme in den weg. so ist der gesang etwas zu leise und als zuhörer muss man sich auf die gitarre und den nun neudrummer porches konzentrieren. frankie cosmos hatten wir in einem artikel einst vorgestellt und unserer bewunderung ausdruck verliehen. leider konnten die liveversionen nicht ganz mit jenen schritt halten, die wir vom band gewohnt waren. dennoch muss man am ende konstatieren, dass hier eine feine gruppe an musikern unterwegs war, die jeweils ihren eigenen ausdruck gesucht und gefunden haben, die zu begeistern wussten und jeweils ihren weg gehen werden.
wir machen an dieser stelle auch gern noch einmal auf die compilation in kassettenform von dc schneider aufmerksam: 20 songs inkl. download link und button gibt es hier!

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