Dienstag, Juli 30, 2013

neue töne (1316): josienne clarke and ben walker


von josienne clarke und ben walker war ich seit jeher schwer begeistert. über die junge dame hatte ich mich an dieser stelle ausführlich ausgelassen und gemeint: "die stimme, der gesang! in den höhen wie befreit, in den gründen sicher tauchend, ohne ablass, ohne zaudern, ein göttliches tun. wenn sie schwingt und anschlägt, zerbirst es mir das herz, wenn sie turnt und hüpft, springe ich getrost nach. wenn, von der gitarre flottiert, der treugesang munter sprudelt, bin ich verfallen." über das gemeinsame tun hieß es hier u.a.: "die sanftheit und bedachtsamkeit, mit der die beiden hier vorgehen, fördern das entzücken ob einiger wirklich ausgezeichneten aufnahmen. ein spielerisches gitarrenpickling, ein wenig atmosphärisches streichen, darüber diese unverkennbare, glasklare stimme. der gesang clarkes ist für denjenigen, der sie erstmals hört, eine offenbarung." im juli 2012 konstatierte ich zur damals aktuellen aufnahme "homemade heartache": "die ep erfüllt alle befürchtungen im positiven sinne. es offeriert sich ein folk, der zwischen dem vorzüglichen gesang josiennes, dem geradlinigen und akzentuierten picking bens und einer fein abgestimmten instrumentierung (violine, akkordeon, mandoline!) rolliert und nicht zuletzt unterstreicht, dass die beiden zur speerspitze der englischen spartenfreunde zu zählen sind." seit 2009 arbeiten die beiden zusammen, sie in sussex, er in evesham geboren, beide tief verwurzelt in der musikalischen tradition ihres landes, im englischen songwriting, in der zeitlosigkeit der geschichten von liebe und verlust. das neue album heißt "fire and fortune" und wurde auf navigator records veröffentlicht, auf dem sich größen wie bellowhead, bella hardy oder heidi talbot tummeln. entzückt ob der qualität des neuen tonträgers, finden sich schnell referenzen für josienne clark and ben walker in der nähe von nick drake, june tabor oder bert jansch. doch die beiden gehen ihren eigenen weg und finden dabei auch auf ihre weise zugang zur traditionellen englischen musik. das neue album enthält zwölf songs, hier alte lieder neu aufbereitet, dort eng angelegt an den originalen kompositionen.

schwere und leichtigkeit binden sich zu einem straffen und unzerstörbarem tau. die unverwechselbarkeit des klangbilds, gegründet aus der erinnerung der altvorderen, hangelt sich zu einer persönlichen note, die sich aus respekt und anspruch und unverbrüchlicher liebe speist. die verspieltheit hält ein vor der geschichte, die narration vor einem kargen wie klaren klangbild. gesammelter wird man die beiden wohl nicht mehr antreffen. konzentriert, ausbalanciert. abrundung dank harmoniegesängen und einem instrumentalen weichen. auf schönklang getrimmt, an mancher stelle vielleicht ein wenig zu viel. da wünschte man sich der stille rauschen. doch es wird sich auch für Euch ein ton finden.



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