Freitag, November 18, 2016

neue töne (1689): the no sorrows


wenn man beschreibungen zu the no sorrows sucht, findet man gern anleihen zum britischen psychedelic folk mit verweisen auf dessen boomzeiten sowie hinweise dazu, dass dieses genre durchaus eine stütze erfährt, nämlich durch drone-rock. was auch immer das sein mag, es gilt es zu untersuchen. denn es lohnt, diese zusammenführung von melodie und harmonie mit eben jenem handfestem unter die lupe zu nehmen, so viel sei schon einmal verraten. evtl. macht Euch noch etwas neugierig, dass der nme einst fomulierte, dass es sich bei der band um eine zusammenführung von frühen fairport convention und dinosaur jr. handelte.

also, fassen wir kurz zusammen, beim genre einigte man sich bandintern auf ein "psychedelic-folk-rock-country-harmony-thing", die mitglieder der sechsköpfigen band sind in nicht alphabetischer reihenfolge abgeschrieben: sean, nicola, colin, adam, owen und tom. sie geben als heimatstadt london an.

der leichte stomp, die stichigen gitarren, das perkussiv lichte, der harmoniengesang, der beginn des albums ist an schlichtheit kaum zu überbieten und hält doch eine bewegte schönheit parat, wie man sie maximal noch aus der erinnerung heraus bei sich trägt. "whiteheaven" zieht doch noch an, die elektrischen fahren aus, eine offensive geige fügt sich hinzu, das schlagen aus dem hintergrund wird prägnanter. nichts aber schiebt sich zwischen uns und den sämigen gesang, der wunden zu heilen scheint. "standing alone" nimmt den faden auf, ist aber längst tempogedrosselt, die stimme ist ins singuläre geführt, die melodie charmant und verflochten mit den streichern, dem gekonnten trommeln. erneut erzwingt eine violine aufmerksamkeit, wie sie in der bridge um zeugen wirbt. "better band" erfasst mit einer schlichten mandoline das gemüt, der gesang fügt sich wie weicher wind sich zwischen grashalme legt. "untitled" schließlich bleibt einer belebenden komponente nichts schuldig, als die schraffuren deutlicher hervorgehoben werden, ein sengendes, raues bis gewittriges schleifen über den saiten begleitet die schnell vertraute, sich wiederholende tonsetzung.

mit ihrem selbstbetitelten erstling legen die engländer einen reigen reich geformter songs vor, die sowohl dem folk, als auch dem rock verpflichtet sind, die sich dennoch einer genregebung entziehen, weil die verknüpfungen reich und ohne strich- oder streichliste ausgeführt sind. die truppe hatte sich für die aufnahmen in eine windzugige hütte in frankreichs limousin tal zurückgezogen und übte dort, den eigenen vorlieben von anne briggs bis zu the beach boys einen namen zu geben. gelungen. king bill records veröffentlichte das vinyl in diesem herbst.

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