wer die normalität hütet, hütet einen feind.
der dreier distortion girls stammt aus kopenhagen und seit einiger zeit schon sind die mitglieder marie aarup jensen (vocals), tanja vesterbye jessen (guitars, mc505, banjo, lap steel, backing vocals) und marc kellaway (organ, piano, backing vocals, words) nicht mehr aus der heimischen experimentalrockszene wegzudenken. mit "party" legt die band ihr debütalbum auf the cat box corp. vor. der opener "rain rain manhattan" ist ein über zwanzig minuten andauernder blick über eine flachländliche szenerie. ein schmallippiger beat, über dessen kanten die orgelschwere skrillt und sich gesänge verdingen, welche sich in zurückhaltung üben. schweres gitarrengewerk, immer wieder anschwellend, wird unter bleigedrilltem teppich gehalten.
die zeitlupenromantik, der knisternde gothik passen in diese zeit, in diese die tage. wenn "party", der titeltrack bahnbricht, heute so aussieht, dann gute nacht. die faszination erbricht sich in kontrollierten noisegewittern, aus der ferne ein klackern und ganz nah hast du die heulenden sirenen. drei zwischentracks, deutlich jeweils im einstelligen minutenbereich, bereichern mit kapriziöser melodie und hoffnungsschwangerem. der gelangweilte gesang wurde dem new wave geklaut, die kirren gitarren dem shoegazer, die ahnung von mehr der unverstellten kunst, wenn wir sie denn hereinlassen.
"lightning strikes" wird zu einer suche nach dem rechten ton, heidi harris, carla bozulich lassen grüßen, das unstete ist so wertvoll, wenn wir der veränderung abhold sind. "kiss kiss kiss" hat eine popnote, die ein wenig, jedoch intransparentes licht wirft. mit dem "future song" gleiten wir in prognostizierte stagnation. in die reihung der gedrehten gitarren und des monotoniegesangs mischt sich lediglich orgelsausen. mit "distortion girls" macht die band ihrem namen alle ehre. die dänen schließen das album mit wertvollen achtzehn minuten ab.
die geschmackvoll aufbereitete doppel lp gibt es via bandcamp zu erwerben.
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