ihre erste ep "medicine wheel / death songs" erschien 2011. es war wohl eine abrechung. sehr persönliche songs. über eine fehlgeschlagene beziehung und über die stärke der selbstbefreiung bzw. wie man sich denn aus einer so schwierigen wie misslichen lage befreien konnte. leider hatten noch nicht sehr viele hörer das vergnügen, diese ep zu hören. allen, die es aber taten, war nach mehr. sie dürfen nun mehr als hoffen, denn am 18. januar wird das debütalbum "native state" von jess williamson auf brutal honest erscheinen (als limited first pressung, 300 hand-numbered 12” vinyl records). es dauert über sieben tracks an, verbraucht dabei nur knapp dreißig minuten und wird dennoch für sich stehen können.
zwischen diesen beiden tonträger stand eine neue, tiefe erfahrung. williamson ging nach new york, um photographie zu studieren. ihre rückkehr in die heimatstadt austin bedeutete vor allem das wieder nach innen wenden können und die möglichkeit, viel mehr zeit mit sich zu verbringen, in ruhe, ohne ablenkung. die austiner musikszene durfte zu dieser zeit noch etwas warten, bevor sich jess wieder hineinwarf. zunächst stand die berührung mit der natur und dem wesen und der natürlichen schönheit texas auf dem programm. hier kam williamson wieder zu sich, zu ihrem kern. so ist das album auch als eine art aufarbeitung, rettung, als heilung zu verstehen. ausgehend von ihrem eigenen schicksal, ihren eigenen erfahrungen werden die lieder jedoch zu universellem wissen, zu etwas teilbarem.
Ihr werdet fix wahrnehmen, was ich meine. die brillanz der williamson ist eine eigene, kein funkelnder diamant, eher eine blasse brosche, über die man immer wieder mit dem finger zu fahren gewillt ist. ihr glanz ist mittelbar, wie blitze aus der tiefe vergangenen wissens. das keckernde banjo, die koloraturen in der stimme, das fragile geflecht, in dem sich die musik bewegt.
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