das geht ganz nah an grenzen. immer ein stückchen weiter, aber nie darüber hinaus. etwa schmerzhaftes bahnt sich an. doch die direkte auseinandersetzung findet nicht statt, lediglich die ahnung davon. eine stimme, die brennt. die worte auf dehnbarkeit geprüft, einzeln ausgestossen in vollem bewußtsein um ihre bedeutung und die transparenz ihres seins, ihrer unmittelbarkeit, ihrer unzertrennlichkeit mit dem sänger. peter delaneys stimme ist immer wieder abtrünnig, in der losen begleitung seiner ukulele sticht jede note hervor wie eine rot schimmernde schiffswand im wellenberuhigten, sonnenverwöhnten, hellblauen meer.
"witch bottle" heißt das aktuelle album auf out on a limb reocrds, erschienen im mai, und enthält zehn großartige songs.
vorausgegangen waren 2010 "live in amsterdam" auf apollolaan recordings sowie "duck egg blue", als selfrelease in 2007 veröffentlicht und 2011 von deadslackstring records rereleased. die musikalische vita des aus limerick stammenden musikers muss um das red eskimo getaufte projekt ergänzt werden, bei dem er mit neil delaney und rober carey zusammen arbeitet. diese formation brachte es neben einer ep und einem debütalbum auf ein andauerndes interaktives unterfangen, bei dem der direkte kontakt mit dem hörer sehr im vordergrund steht. hier nachzulesen.
zurück zu dieser brüchigen, verletzlichen stimme, die so weit im kopfbereich angesiedelt ist, dass man sie immer mal wieder retten will. doch sie ist dort beheimatet und befleißigt sich der melodie wie der bauer der sense, gekonnt, geübt, mit sicherheit. so können songs voller farbe entstehen, obwohl die stilmittel so begrenzt sind. mal schleppt sich ein lied dahin, mal geriert es sich flotter. immer ist man gewillt zu folgen, weil die faszination bindet. in "a maudlin luna'ula" hält ein warmer celloklang den rahmen aufrecht, die samtene melodie ginge uns sonst durch die lappen. die melancholische färbung hätten wir für einen tanz aufgegeben. irre schön, leute.
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