einzeiler als anpreisung sind nicht unbedingt der königsweg, um zugang ins klienicum zu finden. mancher email schreiber macht es sich schon recht einfach. dass ich austin potter auf den leim gegangen bin, hatte wohl vornehmlich mit diesem alles andere als selbstverliebtheit ausdrückenden foto zu tun.
also rübergeschwungen zu bandcamp und ein erstes ohr auf die musikalie dieses jungen herrn aus olympia geworfen. unter dem moniker tapes & tubes agiert er bereits geraume zeit, bastelte sich ein eigenes kleines studio und moderiert zudem eine radiosendung. ein infizierter, davon darf man wohl ausgehen.
im hall verschworen die stimmlichen anwandlungen, unter schwülstigen nebeln tauchen melodien ab, blitzend daraus hervor ein gitarrengewerk, vermischt mit samples und textsprengseln. was sich wie eine collage anhören mag, erweist sich als stringentes vertonen von ideen. spürbar drängen sich auf: die freiheit zum experiment und der drang zu komplexität, bei gleichzeitigem erhalt einer songstruktur. prozesshaftes bildet sich ab, als hätte man einblick in das eigentliche schaffen, das nur für die aufnahme kurz unterbrochen wurde, um alsbald danach wieder aufgenommen zu werden, um den jeweiligen track einer neuen daseinsstufe zuzuführen. der wandel ist das thema, die veränderung als konstante.
die aktuell vorliegende kollektion unter der schlichten bezeichnung "27" weist sechs songs aus, die zwischen frühjahr 2010 und dem sommer 2013 aufgenommen wurden. dabei erhielt der junge mann auch familiäre unterstützung. so zeigen die credits die namen von ashley oder auch gerald potter auf. ryan williams und luc heuer ergänzen das kollektiv an gitarre und keyboards.
gemeinsam entwerfen sie miniaturen, die sich ein wenig an sich selbst berauschen. schleifen, themen, die sich wiederholen, aber nicht bis zum erbrechen gebrauch finden. meist um die zwei minuten wird einem strang gefolgt, dann zum nächsten track gewechselt. die schlieren in den gehörgängen kann man nicht so schnell wegputzen, etwas bleibt immer hängen. und wenn es nur die gezärtelten saiten der akustischen gitarre sind, die etwas entlassen, was flirrt und sirrt und was eben andockt, an unseren nervenenden, die für genau solche musik eine verwendung, eine funktion haben.
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