für manchen künstler ließe man sich gerne mehr zeit. wenn man selbige in ausreichendem maße zur verfügung hätte. interessanter, aber eben auch nachvollziehbarer weise tummeln sich solche kreativen häufig auch unter einem dach, labeldach. da ist es ein leichtes bzw. weniger aufwändig, zusammenzufassen. hatten wir in der vergangenheit, in loser folge auch immer wieder getan.
so denn auch heute mit der bewunderung für western vinyl und sein attraktives programm. wer wusste denn schon, dass es hier bereits frühe gehversuche von songs:ohia, windsor for the derby, knife in the water, appendix out oder bonnie "blue" billy gab? neben den frühen dirty projectors oder bexar bexar (wir hatten berichtet), madagascar und julie sokolow, slow six und goldmund gibt es natürlich die ganz aktuellen acts wie balmorhea, j. tillman, christopher tignor, here we go magic, shuta hasunuma und peter broderick. und viele andere mehr.
eine stilistische ausrichtung lässt sich nicht festmachen, aber sicher die notwendigkeit, sich abseits vom mainstream zu behaupten, ob im rahmen von mäandernden gitarrenklängen, elektronischen grenzerfahrungen oder deutlichem indierock, immer wieder wird neuland erobert. und das, obwohl das label in austin, texas beheimatet ist. da erwartet man doch andere klänge, gell?
hören wir in einige projekte hinein und verteilen die neugier auf einige neue köpfe, vielleicht dockt auch Ihr mal bei western vinyl an.
ihren melodischen fäden folgt man einfach unheimlich gern, auch wenn sie sich kopflos verdrehen, so saumselig wie sich das gestaltet, ist die eigene wirrnis danach und mittendrin vermutlich geplant und letztlich eine art droge, so klare handwerkliche spuren, das dritte album ist erst vor kurzem erschienen (mittlerweile ist "all is wild, all is silent" bereits von einigen musikern im remix neu vertont, der dritte track ist ein auszug daraus), das siebenköpfige ensemble aus austin braucht mehr zuhörer:
balmorhea - harm and boonbalmorhea - remembrance
helios - truth
er hat eigentlich eine andere heimat (type, hush), aber für die musik zu einer tanzchoreography ließ er sich auf western vinyl nieder, ein paar eckdaten finden sich aus dem november 07 bereits im klienicum, hier ein kontemplatives, visuell anregendes werk, schließt die augen:
peter broderick - the path to recoveryer bläst in ein ähnliches rohr, zumindest was die sachtheit seiner musikalischen vorgehensweise betrifft, behutsam nähert er sich mit seinen elaboraten dem hörer und fördert dennoch originäres und zugleich anschmiegsames material zutage, distanzlosigkeit durch elektronische kühle und im selben moment empathische zuwendung, vermittelt durch den poppigen sog, dem tokyoter auf der spur:
shuta hasunuma - power oscieine der schönsten entdeckungen sind sicher sie, aus den früheren mom hervorgegangen und nun mit "little brite" ihren erstling vorlegend, bruce blay und joel north mit unterstützung, erzeugen auf saiteninstrumenten und mit hilfe elektronischer patterns wunderbarste, tranceartige geräuschzustände, der warme anstrich, das süffige seufzen:
sleep whale - josh likes meso abschließend gibt es noch einige tracks (zum teil nur ausschnitte), die auf weitere künstler aufmerksam machen sollen. ich hoffe, es war etwas für Euch dabei.
here we go magic - only pieces
j. tillman - james blues
callers - more than right
goldmund - leading
1 Kommentar:
James Blues has got to be one of my favourite tracks right now, pretty simple but whoever is making those recordings is really capturing everything which is great about his voice.
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