american wolf stammen aus chicago und entwerfen klangszenerien aus gitarrenbasierter, atmosphärischer grundierung und ausufernden, fast schon mathrock entlehnten ausflügen. die liquide musikale durchmisst die weiten landschaften, breitet sich aus und hält dennoch an der stossrichtung fest. hierin liegt vielleicht die größe dieser band. auf der einen seite so etwas wie maßlosigkeit zu definieren, zu propagieren gar, um andererseits die ordnung zu halten und sich nicht zu verlieren. die straffen gitarren wirken wie sensen, die sich an luftgebilden austoben, das drumming ist beherrschend und strukturierend, immer wieder gibt es glanzvolle einschüsse, die die besaiteten bretter austeilen wie brot an hungernde. zudem hervorstechend sind mäandernde, fast schon jazz erinnernde landgänge, die diese an sich mit festen wassern ausgestattete band, erlebbar macht.
sal plant (rhythm guitar/vox), hristo mintchev (lead guitar), joe sherman (drums), ryan moore (keys) und ricky georgen (bass) sind die protagonisten und sie lassen, auch nachdem man die fotos der fünf angeschaut hat, die frage offen, wer tatsächlich für die vocals verantwortlich war. denn es wäre ein leichtes, hinter der stimme ein weibliches wesen zu vermuten. wohingegen es vielfach populär ist, sich mit falsettgesang in den vordergrund zu drängen, bildet american wolf mit dieser performance etwas ganz selbstverständliches ab.
"my main sport" heißt das aktuelle, ende september erschienene, dritte album der band. es enthät acht tracks, die auch bei einer streckenlänge von bis zu mehr als acht minuten nie langeweile verströmen. vielleicht könnt Ihr ein wenig die freude daran teilen.
4 Kommentare:
Obwohl es teilweise tatsächlich an Jazz-Gedudel erinnert, gefällt es mir. Seltsam.
Übrigens machtest Du gestern mein Herz jubeln, hab auf Deiner Seite erstmals vernommen, dass GYBE nach München kommen! Was für eine Freude!!!!!
Viele Grüße, Gerhard
jazz ginge also gar nicht? würde mich bei deinem dezidierten musikgeschmack doch etwas wundern.
und ja, gybe bald in münchen.
Zuviel der Ehre... Gar nicht würde ich nicht behaupten, aber es gibt vieles aus dem Bereich, mit dem ich nix anfangen kann (aber auch viel Altes, was ich durchaus zu schätzen weiß - Coltrane, Sun Ra, Dolphy, Monk, Sanders etc.) und einiges wie Molvaer, Tibbetts oder Sclavis, das ich nicht mehr unbedingt nur unter Jazz verorten würde.
ok, passt ja. :-)
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