ein (p)fund mp3 (335)

er schrieb den score zum streifen "road", den soundtrack wird es demnächst auf jelly fant geben, die dvd zum film allerdings auf einer größeren company, abwarten also, bis dahin aber: chris brokaw:

chris brokaw - banjo haiku (from the ost road) by jellyfant schallplatten

den hinweis auf das album "en garde" von puzzle muteson geben wir gern, denn was wir hier als erste single hören dürfen, ist mehr als anmutend, das debutalbum kommt anfang juni via bedroom community:

vom rolling stone menschen david fricke werden sie hoch gelobt, ihr drittes album "breaking bones" kommt am 10. mai (chicken ranch), vorab aber zunächst die single pünktlich zum record store day am 16.04.:

the clutters - under suspicion

eine neue single ist der anlass für diese notiz, am 29. märz erschien auf hardly art "slave/honey" des projekts aus angela bermuda und jack mannix: circle pit:

circle pit - slave / honey by hardlyartrecords

sinnbus records behalten wir natürlich gern auch weiterhin im auge, erst recht, wenn mit "lifejackets" eine feine veröffentlichung am horizont auftacht, erscheinungstermin ist der 13. mai für den zweiten (deutschland-) release der dänischen band: mimas:

mimas - relationship by sinnbus

wow, "clutching stems" kommt am 07. juni auf merge records, der sechser um gary olson zelebriert "a lush collection of potent refrains and brought-to-one’s-knees ballads", verspricht man uns:

ladybug transistor - clutching stems

den 06.04. halte ich mir für ihr neues, selftitled album frei, die finnen veröffentlichen selbstverständlich auf fonal records, ein appetithappen von tv-resistori:

tv-resistori: ilta aikaa by fonal records

"heavy rocks" erscheint am 24. mai, aber sargent house gibt bereits einen ersten hinweis, was uns auf dem ersten der beiden neuankömmlinge des japanischen trios erwartet:

boris - riot sugar (via pitchfork)

die freunde von indiecater records mit einem neuen release, am 05. april wird "love meets rage" erscheinen, bis dahin dies hier:

code pie - north side city view

von "last" ist die rede, muss aber nicht so ausgelegt werden, jedenfalls erscheint das album in den staaten am 19. april, ansonsten sei mitte märz zu haben:

the unthanks - queen of hearts

zu guter letzt der hinweis auf ihr neues album "queen of the minor key", daraus den titeltrack zum angewöhnen:

eileen juwell - queen of the minor key

mimas
18.05.2011 - DE - Hamburg - Haus III70
19.05.2011 - DE - Berlin - Levee Club
20.05.2011 - DE - Offenbach - Hafen 2
22.05.2011 - AT - Dornbirn - Schlachthaus

neue töne (955): the carribean

wenn ich hometapes schreibe, meine ich hometapes. es gibt kaum ein anderes label, das sich aktuell und zugleich genre untreu und traditionell gibt. eine eierlegende wollmilchsau sozusagen. auch mit the carribbean gilt es auf eine band aufmerksam zu machen, die sich einerseits dem vergleich mit den labelkollegen entzieht und andererseits allem modernen diametral entgegensteht. und doch betreiben sie keine aufbackstube, sondern suchen sich ganz eigene wege.
die drei protagonisten sind allesamt in begrenztem zeitlichen umfang mit tagesjobs beschäftigt, vom anwalt über den lehrer bis hin zum bibliothekar. für das musik machen bleibt dennoch genügend raum. nicht zuletzt beweist dies eine umfangreiche discography, die seit 2004 über das rührige label abgewickelt wird. michael kentoff, matthew byars und dave jones bezeichnen ihren output selbst als indierock, doch wird diese betitelung ihrer komplexen melange nie und nimmer gerecht. artpop käme ihr vielleicht näher. was sich in songstrukturen aufhält, erweist sich immer wieder voller überraschungen; sengende fährnisse, staubige einlassungen, schlüpfrige harmonien, progressive eingriffe, psychedelische anwandlungen, in form gehalten von einer gemeinen rhythmusfraktion. die sinne sind ständig in spannung und versuchen die unaufhörlich gesetzten verschiedentlichen reize zu parieren. addiert werden muss zudem, dass sich songwriter kentoff nicht mit allerweltslyrik zufrieden gibt, sondern eine reflexion seiner unmittelbaren umwelt zu veranschaulichen sucht. immer ein blick dahinter oder gar darunter, um der oberfläche ihre harmlosigkeit zu entnehmen. so entlarvt er die beschaulichkeit und nennt die dinge beim namen. doch er verwehrt sich der rezeptabgabe wie der hypnotiseur seines voyerismus.
abstraktion in verbindung mit humor und der herausgabe von wahrheiten, wie der reflektion einer kollektiven unruhe, ergibt schon eine auf zerreissprobe angesetzte mischung, aber es funktioniert. "discontinued perfume" heißt das aktuelle album (22. februar), auf dem genau dies neuerlich versucht wird. es ist das erste seit ungefähr drei jahren und reiht sich in die kollektion von vier alben und einigen eps. ein album mit startschwierigkeiten. kentoff nimmt sich eine kreative pause und versucht in sich familienleben, normalität. als ihm der titelgebende track gelang, ein lied als referenz an den mysteriösen selbstmord des künstlerpaares theresa duncan und jeremy blake, kann die bremse gezogen werden. elf tracks, die für sich stehen und in gänze ein geschlossenes album ergeben. lange nicht mehr von mir geschrieben, nie ernsthafter gemeint. damit Ihr etwas einblick in das oeuvre der band bekommt, habe ich mal sämtliche verfügbaren lieder für Euch zusammen getragen.

the carribbean - mr. let's find out (from: "discontinued perfume", 2011)
the carribbean - outskirts (from: "discontinued perfume", 2011)
the carribbean - the go from tactical (from: "populations", 2007)
the carribbean - first and apple (from: "plastics explosives", 2005)
the carribbean - william of orange (from: "william of orange" ep, 2004)
the carribbean - bulbs and switches (from: "history’s first know-it-all", 2003)
the carribbean - what would jane jacobs say? (from:"verse by verse", 2001)

neue töne (954): the doomed bird of providence

"will ever pray" ist das debutalbum von the doomed bird of providence. es wird am 25. april erscheinen. und es wird geschichten erzählen, vom beginn der besiedlung australiens, einem land, das sich sträubte, sich mit staub und hitze gegen die vereinnahmung wehrte. die schicksale dieser unwirtlichen wie unerbittlichen zeit sind zu beklagen und es sind anzurufen all die götter, die nicht hören wollten, als man sie brauchte und inständig flehte. schicksale, die grausamer oft nicht sein konnten, leben, die jäh endeten oder tragische wendungen nahmen. auf der ersten seite des albums werden hiervon vier historisch belegte biografien in gebotener kürze dargereicht, die zweite hälfte von "will ever pray" beschreibt das massaker an bord der "the sea horse" anhand von zeitungsberichten. "part 1 evokes an atmosphere of foreboding, the ship has returned but the massacre is looming; part 2 puts lyrics from the broadsheet to a more upbeat melody and sets the scene for what is about to happen; part 3 describes the massacre using some of the broadsheet's description and part 4 is a lament for the lives lost. part 5 is a version of the traditional 'dives and lazarus' melody, referring to the bible story about the spiritual victory of the poor over the rich. Here the tale has been given a twist in light of the massacre: the people were all hard working and became wealthy people, although some were originally convicts. they were murdered by poor criminals who became wealthy through their terrible actions.", heißt es in der beschreibung des albums. huu.

the doomed bird of providence ist eine fünfköpfige folkband, die aus london und colchester stammt. angeführt wird sie vom songwriter und sänger mark kluzek, der sich zum selber schreiben durch ein buch von robert hughes inspirieren ließ. in 2008 kam es nachfolgend zur gründung der band. die lege es, so das label front & follow, welches auch für den release verantwortlich zeichnet, auf das sengende drama eines morricone und die theatralik eines j. brel an. die historischen verweise und der geografische bezug sind etwas besonderes, so viel ist klar. hinzu kommt eine spielfreudige truppe, die neben kluzek um den ukelele player drew barker (soup, croft), den bassisten stafford glover (extreme noise terror, beatglider), den violinisten daniel merrill (dead rat orchestra) und den gitarristen richard acton (limn) ergänzt wird. auf "will ever pray" gibt es zudem rachel laurence (viola) und tony ramsey (guitar) zu hören. das scheibchen selbst ist in bezug auf artwork und druck ein ganz besonderes, infos dazu gibt es exklusiv beim hersteller, klick. erwartet werden darf düsterer folk, der immer wieder an nick cave gemahnt und zugleich eine freudige beseeltheit im sinne von the pogues mit sich führt. die ersten aufnahmen der band lassen sich, dies noch ergänzend, auf dem kleinen label laily recordings finden, es handelt sich um eine selftitled cdr (quasi die debut ep) und einige live aufnahmen.

the doomed bird of providence - fedicia exine by frontandfollow

dorothy handland by the doomed bird of providence by frontandfollow

glotzt nicht so romantisch (224): low

es weist so einiges darauf hin, dass das neue album von low ein kleines schmuckstück wird. alles, was ich für Euch finden konnte und ein wenig auf "c'mon" vorbereitet, schmeiße ich in diesen post. ansonsten gilt auf den 12. april zu warten, sub pop bringt das album heraus.

tracklist
1. try to sleep
2. you see everything


3. witches


4. done
5. especially me


6. $20
7. majesty/magic
8. nightingale


9. nothing but heart


10. something's turning over


May 25th – Bataclan – Paris
May 30th - Lido – Berlin
May 31st - Knust – Hamburg
June 1st - Gebaude 9 – Koln

eingestreut (240): marissa nadler

marissa nadler hat sich via eines kickstarter projekts in die günstige position gebracht, sowohl eine lp als auch eine ep veröffentlichen zu können. nachdem einige zeit unklar blieb, welches der beiden releases als erstes herauskäme, muss man nun wohl ganz schwer mit dem 11track album, welches wohl selftitled bleibt, rechnen. geplant ist der 14. juni und als label hat sich das eigene label box in cedars records als tauglich erwiesen. hoffen wir, dass der longplayer zahlreiche hörer erreichen wird. bestellen kann man wohl am besten direkt bei marissa. die ep wird sich dann wohl im sommer anschließen, verbrieft ist das aber nicht. dafür aber, dass mit brian mctear ein produzenten- ass gefunden wurde und dass es erste töne aus dem album zu hören gibt, u.a. die erste single namens "baby i will leave you in the morning" mit u.a. folgenden worten "baby you need to forgive me, been a sinner all my life you see. i am getting higher by the moment, days too long and nights too cold in song". was man schließlich zu hören bekommt, ist betörend, verstörend und irritierend, gewohnt. hier noch ein hinweis auf ein konzertreview, obs 2009.
tracklisting: 1. in your lair, bear / 2. alabaster queen / 3. the sun always reminds me of you / 4. mr. john lee revisited / 5. baby, i will leave you in the morning / 6. puppet master / 7. wind up doll / 8. wedding / 9. little king / 10. in a magazine / 11. daisy, where did you go?

marissa nadler - baby i will leave you in the morning (via gorilla vs. bear)
marissa nadler - daisy, where did you go? (via gorilla vs. bear)

ein (p)fund mp3 (334)

starten wir heute mit einem jungen vermonter namens zach phillips, der bereits unter verschiedensten namen antrat, zum beispiel horse boys oder blanche blanche blanche und dabei für lofilectro und feinen piano getriebenen pop verantwortlich zeichnete, neuer moniker, neues tape, das es ab 29. märz für 7 bucks auf alchemist records geben wird, ein vorgeschmack:

gdc - leur heure
gdc - haut contre bas

eine erste single gibt es aus dem album "venus flying trapeze" zu hören, welches am 05. april erscheinen wird (selfrelease) und mit den worten "12-song psychedelic affair featuring melodies that are warped and catchy, clever chord changes and existential, surrealistic lyrical content" beschrieben sein will:

jeff beam - people place

es ist ihr zweites album, heißt "mount inside" und erscheint am 13. april, aufgenommen wurde es in den tambourine and konjaga studios zwischen 2009 und 2010, eine erste single dieses trios mit zwei mitgliedern von the cardigans ist bereits anzuhören, veröffentlicht wird auf dem eigenen konjaga label:

brothers of end - (darkness comes for those who) stare at the sun

einen neuen release hat auch aaahh records zu verzeichnen, die uns in der vergangenheit mit ihrer tollen auswahl immer wieder zu spitzem aufschrei ob der qualität verleitet haben, diesmal handelt es sich um einen jungen amerikaner, der aktuell in mailand lebt, sein selftitled debut, welches neun tracks beinhaltet, gibt es hier zum freien download, gitarre, gesang und sonst nicht viel mehr:

nicolas falcon - i promise
nicolas falcon - greek life

sich selbst eine raritäten collection zu schneidern, gefiele wohl so manchem künstler, brooklyns mike sniper auch und so legt er "collected by itself: 2006 - 2009" (26.04.) vor und wir erinnern uns dabei seiner singles und eps, die er auf sacred bones, hozac oder woodsist herausbrachte, diesmal aber am start: captured tracks für blank dogs:

slow room! - blank dogs by forcefieldpr

sie hatten noch material über, die single "lower away / tidal waves" lief gut und so schusterte man flott eine akustik und live infizierte ep, "unplugged and remixed" betitelt, zusammen (culdesac kids), diese sonnigen kalifornier, mensch:

sunshine factory - lower away (unplugged)
sunshine factory - tidal waves

auf diesen warp "s/t" release (31.01.) müssen wir auch noch aufmerksam machen und gleichzeitig auf die anstehenden zwei konzerttermine, siehe unten, bitte:

seefeel - rip run

"apocalypse" heißt das album bedeutungsschwanger, erste verrisse gab es bereits und dennoch freuen wir uns auf das am 19. april erscheinende album, via drag city:

bill callahan - baby's breath

und nun doch ein erstes zeichen aus "demolished thoughts" (24.05.), das uns matador records bis dato vorenthalten hatte (siehe letzte mp3 pfund serie) und nun zusendet, danke:

thurston moore - benediction

"holy ghost" wird am 12. april via dfa records erscheinen, saumseliger pop mit schleifchen und rüschen und so:

holy ghost! - do it again

"lonely twin" heißt das werk, welches am 07. juni veröffentlicht wird, haben wir gelesen, nachzuprüfen war hier leider noch gar nichts, he:

hospital ships - love or death

yeah, "talahomi way" wird am 19. april auf drag city erscheinen, eine überraschung, eine großartige:

the high llamas - fly baby, fly

seefeel
27. März Köln, Gebäude 9
28. März Berlin, Postbahnhof

snailhouse - sentimental gentleman (2011)

als snailhouses mike feuerstack in den wohnräumen des oliver vom konzerttagebuch auftrat, sprach man in aller geschlossenheit von einem der schönsten konzerte, die man in dieser heimeligen runde je gehört hatte. vielleicht lag es unter anderem daran, dass die vermeintlich akustisch ausgerichtete musik, dem folk verbunden, gern elektrische stiche unter die haut versetzte. was auf den ersten blick friedfertig scheint und leisetreterisch, erweist sich als druckvoll und unmittelbar, als gereift und geschlossenes gewerk.
mit "sentimental gentleman" legt feuerstack sein mittlerweile fünftes album unter dem moniker snailhouse vor und überzeugt auf dem spannungsfeld von minimalität und vollständigkeit. denn so luftig wie die von jeremy gara, dem arcade fire drummer, geführte produktion auch sein mag, die emotionale dichte, die schlüssigen arrangements führen zusammen, was sich in teilen zunächst nur zueinander stellt. während sich feuerstacks leicht gewürzte stimme, die sich des greinens erfolgreich erwehrt, als kleister andient, wiegen süchtig machende keyboardschleifen und french horn pattern auf und sorgen für halt. noten, die sich anpinnen lassen, melodien, die zur reife abhängen dürfen, harmonien, aufgeschoben. und so macht dieses album glauben, dass das gehörte jahre überdauert haben muss, um uns nun in seiner gebundenheit, seiner stringenz, seiner malerischen schönheit auf eine reise mitzunehmen, die eben diese geschichte zu erzählen hat: mike beleya (drums, perkussion, keyboards), nick cobham (guitar, vocals) und kyle cunjak (bass) erschaffen die musikalische konstante, an der sich feuerstack genüsslich den rücken kratzen, zum unmissverständlichen befreiungsschlag ausholen, an der er die gedanken ordnen kann.
schleifspuren perforierter musikalie durchziehen den tonalen raum, während sich "apple" anschickt zu werden, an exakt austariertem schlag, zurückhaltender gitarre und dem das anrufen ausdrückenden gesang, "can you hear me now, i'm calling you", das mäandernde wetzen im hintergrund. "great storytellers" gibt sich verhaltener und sucht in der lyrik wie im musikalischen ausdruck schließlich mit ein wenig nachdruck die aufforderung zum augen öffnen, um sich den lügen, den falschen freunden entgegen zu stellen. "daydream" ist ein fein umsäumter mid tempo track, der von seiner anmutigen melodie und der keyboard gesponnenen atmosphäre lebt. alles hat eine zweite ebene, nichts offenbart sich in aller öffentlichkeit, zu feuerstack gilt es durchzudringen und seine kollegen verstehen es aufs feinste, ihm hierfür komplizen zu sein. "airwaves" gibt sich balladesk und hat einen schmelzerefrain, an jackson browne erinnernd, der jedoch ohne hinterhalt betont, dass man verantworten muss, was man je getan hat. snailhouse sind abwechslungsreich, auch wenn die moral obsiegen mag, gut verpackt, piesackt sie ein klein bißchen weniger. "i never woke up" ist ein munter blitzendes kleinod an tupfen setzender e- gitarre, flinkem beat und schlingernden keyboardspuren, "in the beginning" ist ein schlurfer, der sich ein pedal steel solo genauso genehmigt wie die genese vom kunstlied zum countryesken schleicher. das dem album den titel verleihende "sentimental gentleman" gibt sich ganz dem schlagwort hin und entspannt via french horn (pietro amato von the luyas und bell orchestre), pedal steel und einer leicht auf country gebürsteten stimmung einen wunderbaren bogen, der sich leuchtend und schützend über dieses album spannt. "every day" ist ein dräuender schatz, ein gieriges experiment, ein lustvoller freudengesang, im kontext ruppig, aber der bündigkeit des albums folgend, im mittelpunkt feuerstacks stimme, umgarnt von fliehendem und akzente setzendem. "clean water" ist ein faseriges leuchten, in dem das berührende organ des sängers geltung findet, das abschließende "valley of tears" nutzt eine schwelgerische harmonie und vor allem die lap steel um hunger auf mehr zu machen. was in der konsequenz nur bedeuten kann, die repeat taste zu drücken.
das album kommt im feinen digipack mit texten und jon claytor coverbild, es wird via white whale records und forward music am 24. mai bzw. exklusiv in deutschland via mi amante records am 08. april veröffentlicht.

snailhouse - sentimental gentleman

Apr 25 Paris L'International
May 5 Offenbach Hafen 2
May 6 Magdeburg Cafe Central
May 7 Erfurt Franz Mehlhose
May 8 Berlin NBI
May 10 Hamburg AstraStube

eingestreut (239): scott matthew

wunderbare nachricht, der termin für scott matthews neues album steht fest. "gallantry's favorite son" wird am 10.06. auf glitterhouse erscheinen. es ist das mittlerweile dritte soloalbum des elva snow mannes und ich freue mich tierisch drauf! die ersten infos beziehen sich auf das artwork, welches vom bureau mario lombardo gestaltet wurde, fotos: michael mann, und nehmen die produktion ins visier: mike skinner (allerdings nicht der). das elf track werk wird mit "folk noir" überschrieben, wenngleich sich die promoter nicht ganz einig sind und das ganze dann mit einem fragezeichen versehen. wir warten ab. bis dahin könnt Ihr ein wenig nachlesen, was wir über das letzte album geschrieben haben oder über ein konzert matthews im mai 2009 oder Ihr schaut Euch einfach bewegte bilder an.

neue töne (953): vorschau orange blossom special 15, teil 4

teil vier (teil 1, teil 2, teil 3) unserer vorschau auf das orange blossom special festival 2011, die nummer 15, wenn alle richtig mitgezählt haben, folgt nun, denn nach wie vor sind bands unbenannt, die nicht unbenannt bleiben dürfen. im grünen rund des verwunschenen areals hinter dem hauptquartier von glitterhouse werden vom 10.06. bis 12.06. auch folgend benannte kapellen mit dabei sein. doch zuvor noch ein paar aktuelle neuigkeiten zum und rund um das festival. (1) zunächst gilt es darauf hinzuweisen, dass es ein paar lumpen gibt, die werbeflyer als tickets verkaufen bzw. bereits verkauft haben. also, obacht beim erwerb Eurer eintrittskarte, sie sieht wie nebenstehende aus, hat einen perforierten kontrollabriss, ist durchgehend nummeriert und aus festem karton, infos zum offiziellen kartenvorverkauf gibt es hier. (2) dem flotten hasen, den Ihr auf dem ticket seht, wurde übrigens per weltweiter abstimmung ein name verpasst, er heißt, obacht, 'hase'. (3) und in sachen service hier noch der hinweis auf die mitfahrbörse, die auch mir schon gute dienste leistete (flo!), sie sammelt willige und nutzniesser unter einem dach, trefft Euch, nehmt Euch mit, habt eine schöne gemeinsame zeit. (4) die highlights der diesjährigen obs ausgabe werden ergänzt um einen überraschungsgast, -auftritt. verraten wird von seiten der organisatoren lediglich, dass die band am samstag, bereits um 11:00 uhr auf die bühne treten wird und zudem keine unbekannte in sachen glitterhouse festival sei, denn sie hat bereits mehrere male in beverungen gespielt, "jeweils in abendlicher dunkelheit". das große raten hat begonnen. (5) neben l/o/n/g mussten nun auch earl greyhound absagen, was mich persönlich arg schmerzt, allerdings sind die umstände mehr als verständlich. es wird adäquaten ersatz geben, da bin ich mir sicher. wohlan!

mit the great crusades treten jungs an, die dem beschaulichen garten, mit natürlich besten absichten, eine stickige kneipenatmosphäre verpassen werden. was zunächst nach einer amtlichen beerdigung aussehen mag, anzug und krawatte sind bevorzugtes bühnenoutfit, gerät zu einer rauen prozession in sachen bluesrock mit teuflischen americana anleihen und einer stets schwelenden punk affinität. die truppe um brian krumm, dessen stimme so klingt wie sein besitzer heißt, treibt ihr unwesen seit 1996 und hat in dieser zeit ein ums andere album herausgebracht. "fiction to shame" sah via glitterhouse records erst im vergangenen jahr das tageslicht, wenngleich die darauf enthaltene musik eher was für die dämmerung ist. während the great crusades die bühnenbretter auf ihre festigkeit hin überprüfen werden, werden wir im publikum das blasse grün umgraben und am ende des festivals gemeinsam eine sammlung organisieren müssen, um grassamen zu spenden. die setlist für dieses konzert steht übrigens bereits, sie entsprang dem wunsch der fans, nachdem sie von der band zur wahl aufgefordert wurden: 1. paradise / 2. feels so good (to be in bed with you) / 3. porch song / 4. christina flatbush / 5. sex sells (so i’ll see you in hell) / 6. forgiven for an hour or two / 7. i got away / 8. hand grenade head / 9. sons and daugthers / 10. hollywood bungalow.

mit sadcore americana gabeln holmes aus schweden uns. das fünfköpfige kollektiv aus vänersborg gab mit "wolves" in 2008 ein vielbeachtetes debut (nachdem man im jahr davor mit "so far soso" lediglich ältere songs sammelte), das mit sehnsüchtigen melodien, karger instrumentierung und einer stattlichen gesangsstimme, die nicht wenig an jason molina erinnert, punktete. das zweite werk "have i told you lately that i loathe you" erschien zwei jahre später und ward nicht weniger positiv besprochen. mit kristoer bolander (vocals, electric and acoustic guitars), johan björklund (lap steel and electric guitars), larisa ljungkrona (accordion, piano, vocals), andré robsahm (bass) und daniel zackrisson (piano, electric guitar) wird das werte auditorium ganz sicher ein festival highlight erleben. denn die stimmung, die die jungen musiker zu entwerfen in der lage sind, sind wunderbar, zauberhaft.

holmes - true lies

ein ganz eigenes fass machen auch c-types aus frankfurt auf, tex mex trifft americana und einen groove, der sofort in die beine geht. die auf hazelwood beheimateten hätten einen gelungenen platz im line up, wenn die sonne am höchsten steht und sich der werte zuseher die hand schützend vor die augen legen muss. in dieser haltung sieht man ihn sich unkontrolliert wiegen. im gemeinsamen rhythmus steht das publikum dem brass, der geballten energie einer auf lustvolle ausfahrt gepolten band gegenüber. titel wie "mexican stud", "hyenas" oder "intoxicated men" zeigen auf, dass die eingeschlagene route von einem schild wie "death valley" angezeigt wurde. "devil on 45" hieß ihr letzter output und wähnt sich gut beheimatet, wenn man ein paar referenzen fallen lässt wie mardi gras bb (hier lieh sich das quartett zwei mitglieder), quentin tarantino, calexico mit biss oder helldorado oder wie die offizielle obs seite zu schreiben weiß: "irgendwo im pentagramm zwischen dick dale, ramones, jonathan richman und dem ewigen referenten beat-man, dort, wo der blanke wahnsinn wohnt, wirbeln the c-tyes den staub auf, der sich in die hirnrinden frisst." na denn.

zu guter letzt noch der hinweis auf den nächsten newsbeitrag unsererseits zum obs 15. er wird eine verlosung enthalten, die sich gewaschen hat. also, aufmerksam bleiben, denn es geht mindestens um tickets. aber immer auch um ein bißchen mehr!

eingestreut (238): belong

belong sind turk dietrich und mike jones. ihre discography schreibt sich folgendermaßen: "october language" (2006), "colorloss record" ep (2008) und "same places" (2008). das duo aus new orleans holt aus und hat am 22. märz die vierte veröffentlichung herausgegeben, "common era" erscheint via kranky, währendessen man vorher auf carpark records und table of the elements setzte. dunkler synthiepop mit anleihen an ambient und drone. gesänge und drumcomputer ergänzen ein flächiges, zuweilen schemenhaften soundbild. wer das damals mochte und wir gehen einige jahrzehnte zurück, wird auch heuer etwas damit anfangen können. denn ganz neu ist das konzept nicht. doch dieses sendepauserauschen, es kann sich festsetzen. und öffnet dich für den blick darunter.

perfect life by belong

acid house kings - music sounds better with you (2011)

als ich begann, mich ernsthafter mit musik auseinander zu setzen, d.h. vor allem auch nach hintergründen zu suchen, zu recherchieren, mehr erfahren zu wollen und dies auch zu teilen, da waren acid house kings frühe begleiter. ihr sommerlicher twee war ein guter grund, tiefer schürfen, mehr davon hören zu wollen. der rest ergab sich wie von allein, label tauchten am horizont auf, die mir vermutlich sonst verborgen geblieben wären, matinée records, music is my girlfriend, magic marker und viele mehr.
dass die schweden von acid house kings bereits seit den frühen, den sehr frühen neunzigern im geschäft operieren, mag einigen entgangen sein. ihre ersten eps und das debutalbum ließen sie über marsh marigold pressen, und die vorhaben war auch stets große, fünf- jahres- pläne beispielsweise, die die albenproduktion festhalten sollten. dass die aktuelle crew um die brüder niklas und johan angergård sowie die wunderbare julia lannerheim (joakim ödlund verlor der esel im galopp so um 2002) immer noch auf große poptunes setzen, ist das eine und gute, dass sie aber zugleich bescheidenheit entwickelt haben, spricht zudem für sie.
zwar glauben sie, dass ihr neues album mit dem treffenden titel "music sounds better with you" ihr bestes sei, doch sie konstatieren ebenso, dass sie die popmusik nicht neu definieren werden (jedoch einen anteil daran haben wollen). und so sind die voraussetzungen die besten, um vorurteilsfrei das zehn track werk als das zu nehmen, was es sein will: ein catchy wie frohlockend geteiltes stück himmel. die jauchzer sind aufgeregt, aber nicht überdreht, die gitarren jengeln, aber blenden nicht, die handclaps sind deutlich, aber nie drängelnd. die melodien sind ohrwürmern gleich, aber nie einfältig und nicht vordergründig auf den hörer und seine hoffnung auf liebreiz abgestellt.
so gibt es immer ein heil ohne flucht, nichts süßliches, das kariös auf die zähne schlägt. die arrangements sind auf angenehme weise süffig und doch unentschlossen, wie um armfreiheit zu behalten, den blick aus dem offenen fenster zu wahren, die ausfahrt zu nehmen, die einem gerade gefällt. nicht alles gelingt so gut wie der opener "are we lovers or ar we friends?", der nicht nur die richtige, wichtige und einzige frage stellt (und der so bereits ende des letzten jahrtausends hätte klingen können, was kein makel ist), sondern der auch unterstreicht, dass dieser pop überdauert, mit streicherandeutungen, melodica und einer hin- und hergeschwenkten gitarre eine berechtigung hat. niklas' gesang, längst die tauglichkeitsprüfung in sachen twee hinter sich, schmiegt sich in das klangbild wie ein spitzer pfeil in bärenfell. nichts anderes gilt im übrigen für julia lannerheim, die das lineup seit dem ausstieg von ödlund vortrefflich ergänzt. ihre stimme ist glockenhell und hat eine erotische wärme, die sich über den flotten, klappern getriebenen rhythmus von "windshields" legt wie eine tröstende hand über den von tränenausbrüchen erschütterten kopf eines teenagers. im galopp das echo fangen. im background die schützenden harmonien.
"under water" ist der hit des albums, der refrain drängelt sich kompromisslos zwischen die synapsen, die schellen ornamentieren einen "uhu" gesteuerten und temporeichen track, dem die hammondorgel genauso gut zu gesicht steht wie die reiferen gitarrenklänge. auf der habenseite auch das synthie popmelodie ausstossende "would you say stop?", das hook geladen voranstolpert und wieder von julia beeindruckt wird, das herzige "i'm in (a chorus line)" mit prächtiger zwiesprache zwischen gesang und instrumentenschar sowie "where have we been", das mit kaskadierender sechssaitiger und mit bläsern aufwartet, die mit niklas um die wette trompeten.
von beliebigkeit kann keine rede, aber nicht alle songs erreichen das niveau der vorgenannten. doch um sie füller zu nennen, fehlt mir die steile qualitative kurve. das trio fährt sauber durch berg und tal und vergißt nie, den hörer mitzunehmen. mit "music sounds better with you" legen sie eines der besten alben ihrer karriere vor, erfinden den pop nicht neu, fügen ihm aber eine weitere note zu. das album erschien am 22. märz auf labrador records.

acid house kings - would you say stop?
acid house kings - are we lovers or ar we friends?

neue töne (952): erica buettner

erica buettner kenne ich schon ein weilchen. schuld daran ist der bloggerkollege oliver vom konzerttagebuch, der die junge dame mehrmals ins gespräch brachte, u.a. hier und hier, da er sich gedanken darüber machte, welche songs denn auf einem zukünftigen album sein würden resp. sein sollten. zumindest mit "artic dogs" hatte er recht behalten, allerdings schaffte es das von oliver favorisierte "when it goes" nicht auf das sechs track werk, das mit dem titel "true love and water" gekennzeichnet, am 04. april veröffentlicht wird. ob sich bis dahin noch ein label ausmachen lässt, bezweifle ich, auch, ob es die schimmerigen, luftigen lieder auf einen physischen tonträger schaffen werden. vorerst wird bandcamp herhalten müssen, um das noch frische werk ericas in die welt zu tragen. doch auch das sollte genügen, damit die amerikanerin genügend zuhörer erhält. denn die qualität ihrer musik ist atemberaubend. bei aller unscheinbarkeit ihres auftritts stossen doch songwriterisches talent, lyrische gabe und das beherrschen von instrument und stimme immer wieder durch. während des studiums weilte sie in paris und konnte von der stadt nicht lassen. schnell waren die richtigen kontakte geknüpft und auftritte organisiert. und schnell war sie auch in die stadt der lichter verliebt. und diese in sie. all das transportiert sie mit einer schellenbaumstimme, einer sublimen glorie und einer hingabe, die sich jungfräulich ziert und doch transparenten leuchtet. der narrative ansatz der lieder buettners setzt sie in verbindung zu anderen musikerinnen ihrer zeit und spannt zugleich einen bogen zurück durch die jahrzehnte. die hinweise auf mitchell, cohen usw. kommen also nicht von ungefähr und sind durchaus berechtigt. von der pariser sibylle baier zu sprechen, finde ich kreis schließend, mehr als passen.

erica buettner - true love and water

ein (p)fund mp3 (333)

nicht ganz so einfach an der infofront, was diese schwedische indiepop band betrifft, aber die herrschaften aus göteborg verstehen ihr geschäft zu gut, als dass wir nicht auf den 03. mai hinweisen würden wollen, an dem mit "s/t" wohl der dritte longplayer erscheint, wo?, keine ahnung, aber hört und rennt selbst hinter her:

pinto - i need you to know
pinto - i can't feel my heart
pinto - all or nothing

den hinweis auf "last wordly bond" lass ich mir nicht nehmen, obwohl die scheibe bereits ende 2010 digital erschien, jedoch ist die limitierte lp version erst in 2011 auf den markt gekommen, strange attractors audio house zeichnete verantwortlich für diese großartige gemengelage aus zig verschiedenen stilen:

primordial undermind - time being

und wenn wir schon bei diesem ausgezeichneten label sind noch einmal der hinweis auf das am 26. april erscheinende "red planet" von arborea:

careless love by strange attractors

sowie das noch ende märz erscheinende "lunar roulette" von sych, dem avant jazz quartet of wally shoup, c. spencer yeh, chris corsano, bill horist:

hermetic mosaic by strange attractors

der 12. april ist fest verzurrt und unumstösslicher termin für "the golden record", zur vorbereitung spendiert secretly canadian einen zweiten vorabtrack:

little scream - cannons
little scream - the heron and the fox

die news von bad panda records, zunächst ein track der kollaboration aus golden chow , dahinter versteckt sich samuel cooper von sunglasses mit teen wolfe (elgin braden von aux arc):

baby jazz - billy ocean

und schließlich haben wir hier noch ein mitglied von the smallgoods, die seit 2000 von montreal aus ihr unwesen treiben in erinnerung an bessere the byrds und the beatles zeiten, doch hier nun in solo, einiges mehr auf seiner bandcamp seite:

ben mason - easy

auf die single "urban emotions" der band aus hamburg gilt es aufmerksam zu machen, die am 01. april via humming records erscheinen wird, bütte:

in golden tears - urban emotions

ein scheibchen habe ich hier bereits geraume zeit liegen und möchte mich ihrer längst angenommen haben, benjamin catt hat sie in seinem schlafzimmer in london aufgenommen und ich komme nicht dazu, vielleicht macht mich sein remix eines ghosts tracks nun endlich wach, der allerdings deutlich im gegensatz zu seinen bisherigen veröffentlichungen steht: outside the museum:

hollow echo (ghosts remix) by outsidethemuseum

ynfnd ist ein label aus dem norden der republik und tritt am 01. april mit seiner dritten veröffentlichung an, wobei "111" bereits im februar 2010 erschienen ist, allerdings streng limitiert und nun für eine hoffentlich breitere öffentlichkeit, denn der fein austarierte elektroakustik mix geht allerliebst ins ohr, demnächst auf lp: ellenschneider:

ellenschneider `this singing song´ by ynfnd

ellenschneider
do 31. 3. chemnitz / aaltra
fr 1.4. halle / reil 78
sa 2.4. erfurt / franz mehlhose
so 3.4. rutenberg / dorfkrug
die 5.4. hamburg / jupilinde
mi 6.4. berlin / kingkongklub
do 7.4. eisenberg / alter bahnhof
fr 8. 4. görlitz / haus & hoffest @ hospi30
sa 9.4. greifswald / ikuwo
so 10.4. rostock / ms stubnitz
mo 11.4. dresden / sound of bronkow @ ostpol

barn owl
23.04.2011 Karlsruhe (DE), Dudefest
24.04.2011 Darmstadt (DE), Oetinger Villa
06.05.2011 Nuernberg (DE), K4
10.05.2011 Hamburg (DE), Hafenklang
13.05.2011 Berlin (DE), Levee
14.05.2011 Bielefeld (DE), AJZ
17.05.2011 Bochum (DE), Christuskirche
18.05.2011 Paris (FR), Mains D’oeuvres

eingestreut (237): half asleep

photo by laurent orseau

eine mischung aus pastoral angehauchtem folk und anne clark zu ihren besten zeiten. half asleep schickt sich an, ein neues album auf den weg zu bringen. valérie leclercq aus belgien steckt hinter dem moniker, der sich für das minimalistische an piano, gitarre und ein wenig perkussion hergibt. die discography lässt sich bis ins jahr 2003 zurück einblenden, da die ersten aufnahmen auf cdr erfolgten und auf kleinen labels wie another records oder hinah veröffentlicht wurden. dass sich das projekt, welches gelegentlich unterstützung durch die kleine schwester oriane erhält, durchaus gefallen fand, beweist u.a. die tatsache, dass sich 2005 matamore records des albums "just before we learned to swim" annahm, um es neuerlich herauszubringen. nachfolgend die übersicht und soundbeispiele nebst der aktuellsten nummer "the fifth stage of sleep", die sich auf dem für den 04. mai avisierten neuen album (we are unique records) wiederfinden lassen sollte.

2003 - palms and plums, cdr, another record
2003 - just before we learned to swim, cdr, hinah
2004 - compilation performance #2, cd, intercontinental
2005 - loobke/half asleep, split-k7, matamore
2005 - just before we learned to swim, cd, matamore
2005 - (we are now) seated in profile, cd, unique records
2007 - half asleep/srx split, lp, humpty dumpty

half asleep - the fifth stage of sleep by we are unique! records

half asleep - half-sailors on rafts (from: "just before we learned to swim")
half asleep - washing machines (from: "just before we learned to swim")
half asleep - bare feet (live, hinah)

l/o/n/g - american primitive (2011)

ein spalt zwischen zwei wänden gibt den blick frei, auf spätes, grelles licht, die sonne, häuser, die szenerie getaucht in das tiefe rot des sommers. mit "american primitive" empfiehlt sich einer der tausendsassa dieser zeit. mancher glaubt gar, dass sich chris eckman von jahr zu jahr neu erfindet, damit er das orange blossom special spielen kann, ohne augenscheinlich unter derselben flagge antreten zu müssen. so nennt sich dieses projekt, an dem neben dem walkabouts und dirtmusic frontmann auch rupert huber gleichberechtigt beteiligt ist, l/o/n/g, nicht zuletzt weil sich die arbeit der beiden über etliche jahre hinzog (einen obs auftritt wird es allerdings auf grund organisatorischer probleme nicht geben, obwohl er avisiert war). hier also chris eckman und dort der tosca mann huber, der vor allem als pianist an der seite von richard dorfmeister den downtempo bereich nachhaltig beeindruckte. zudem zeichnet er für elektronische finessen verantwortlich (zusammenschneiden irgendwelcher beats, o-ton eckman). dieser lässt sich jedoch den aspekt modernen musizierens längst nicht mehr vollständig aus der hand nehmen, "die tools der elektronischen musik sind mir nicht fremd, auch wenn sie nicht im zentrum meiner musik stehen", betont er. so treffen zwar einerseits zwei protagonisten unterschiedlicher provenienz aufeinander, die zugleich aber mehr parallelen mit- bzw. zueinander haben, als es auf den ersten blick scheinen mag.

gute voraussetzungen für ein musizieren, das vom gegenseitigen befruchten abhängig gerät, das nur gelingt, wenn der eine den anderen und umgekehrt ergänzt. seit 2005 arbeiten so eckman und huber auf unterschiedlichste art und weise zusammen. die kontakte sind lose, wie bei vielbeschäftigten nicht unnormal, zumal die moderne vor allem dann glänzt, wenn man sich nicht ständig auf die pelle rückt. soundfiles werden regelmäßig ausgetauscht, aus denen nach und nach ein album entstand. "american primitive" brilliert dank einer fein austarierten symbiose, in der sich das stimmliche, das unverkennbar eckmansche timbre, mit den aufgeschichteten soundgewalten auseinandersetzt, letztlich befruchtet und immer wieder neu überraschungen bereithält.
ohne frage steht man einer stark von "maschinen" gefärbten musik gegenüber, aber die vielen freigesetzten details, die vielfach munteren teilchen, die für eine profilierte atmosphäre sorgen, an der sich die noten reiben (lassen), konstituieren nachhaltigkeit und eine befriedung all der gedanken von künstlichkeit und unnahbarkeit. denn selbst tracks wie "land of the lost", die sich distanziert und beat kontrolliert geben, greifen nach der seele des hörers, sei es durch zwiegesang, entgleitendes fiepen, e- gitarren einschlüsse, tonfolgen am piano und eine unausweichbare melodie. hierüber lässt sich kontrollieren. organisches wirken, das sich athletisch gibt und um den zauber einer reizgebenden kostümierung weiß. "wrong train' comin'" entspannt an einem klavier- und einem gitarrenfaden, die perkussion dichtet lose ab, während eckman mit weiblicher gefolgschaft im gesang vereint ist. niederschwellige lustbarkeiten, ein glitzern, leichtes erzittern, ein gedämpftes stimmvolumen. der modifizierte gesang stellt eine notwendige konstante in einem geruhsam fließenden album dar. nichts wirkt gegensätzlicher als das bodennahe verweben hubers, der in sachtheit versunkenen schönheit, begleitet von einer offenen, profan wirkenden stimme. so funktioniert bspw. "run of days" nicht. hier binden sich europäische elektronik und amerikanischer folk auf keine weise, bleiben zueinander abstossend. doch die ausnahme steht den gelungerenen songs nicht im wege. "stockerau" etwa, das sich rhythmisch enthusiasmiert und im midtempo fast schon auffällig zeigt, nebst tupfen setzendem piano und prunkener e-gitarre. "night fisherman" ist ein geruhsam zuckelnder, dem blues naher verwandter und profitiert von einer piano getriebenen harmonie und dem wispernden gesang eckmans und seiner kongenialen partnerin. "longitude zero" ist ein reges wie entspannendes instrumental und der titelsong ist eine rockistische elektroschiebe.

"american primitive", das am 04. april auf glitterhouse records erscheint, ist keine musikalische revolution, aber ein versuch, wenn nicht gar ein wagnis, um aus eingefahrenen bahnen auszubrechen. wo es gelingt, entsteht bleibendes, alles andere wird archiviert.

neue töne (951): leverage models

das cover ist schon mal der hammer. verantwortlich zeichnete dafür übrigens ein gewisser dawn blackman. mit leverage models und der "interim deliverable" ep gilt es nun das neueste signing auf hometapes unter die lupe zu nehmen. was passend wäre angesichts des wie in einen brennpunkt geratenen artworks. doch ganz richtig ist das nicht, denn mit shannon fields findet sich hier ein künstler, den man auf dem label bereits mit der formation stars like fleas ein zuhause gab. und dennoch war es überraschend, dass plötzlich songs auftauchten, die diesem mann zugeordnet werden konnten. seit 2008 hatte man quasi nichts mehr von ihm gehört, das letzte album von stars like fleas "the ken burns effect" war verglüht und man suchte in neuen bandformationen sein heil. drei jahre nun, in denen shannon dennoch durchaus aktiv war, konzerte spielte, in nordamerika und europa tourte, für kommerzielle unternehmungen komponierte und andere künstler produzierte.

shannon stammt aus kansas city und wuchs in einer konservativen umgebung auf und hätte sich gewünscht, dass ihn jemand früher an all die experimentelle musik herangeführt hätte, die er sich später mühsam erarbeiten musste: this heat, einstürzende neubauten, derek bailey usw. in jungen jahren interessierte er sich zudem eher für literatur und filme als für musik, hauptsache gegenpol in bezug auf die alternativlose unmittelbare umgebung. seine anfänge bestritt er dann in noiseiger umgebung, bis er nach new york übersiedelte, wo ihm die ohren übergingen angesichts all dessen, was es sonst noch so zu hören gab. lange zeit verweile shannon mit seiner band stars like fleas in new york, selbst die eingespielten alben schienen kaum über die grenzen der stadt hinaus bekannt zu werden. so gab es auch kaum geld, um fleißig auf tour zu gehen. später gelang ihm genau dies, doch die wirklich reifen ideen entstanden daheim, in seinem studio, das er täglich für acht stunden besetzte, um seinen kopf zu entleeren. mit "interim deliverable" erscheint nun ein erstes excerpt dieses prozess. es werden nicht die einzigen veröffentlichten ergebnisse dieses hausexperiments bleiben, bei dem shannon aus einem arsenal von instrumenten schöpfte und zugleich die unterstützung zahlreicher kollegen genoss. es werden zwei weitere eps, jeweils in kooperation mit something in construction, folgen. der sound ist schwer 80ig geprägt, synthiemelodien, flirrender zauber und zugleich die bleischwere von geheimnissen, das verlockende einer nicht zu fassenden stimme, die bläsersätze, das schlagzeug aus der dose. dies anachronistisch zu nennen, wäre in der analyse geradezu blamabal, denn die bezüge in die moderne sind nicht zu leugnen und lägen sie nur in einer gereiften sampletechnik. doch hier ist weitaus mehr. die romantik, das verlegene und doch mutige, das verwegene und das scheue, eine neue form des glam!

leverage models - tonight when i burn
leverage models - dreaming of accidents
stars like fleas - i was only dancing (from: "the ken burns effect")

eingestreut (236): eef barzelay / the transmissionary six

clem snides eef barzelay in ganz feiner mission. nur mit einer gitarre bewaffnet nahm er sich fünf songs von the transmissionary six (klienicum infos hier) sowie eines liedes von terri moeller (der sängerin der seattler band) an. hier brauchts der erklärungen und der verweise nicht mehr. sucht Euch eine ruhige ecke, eine geordnete zeit und lasst Euch fassen von einer wirklich ergreifenden musik. erschienen am 03. märz und via bandcamp anzuhören bzw. zu erwerben.

neue töne (950): jay crocker

im februar erschien auf saved by radio ein neues album von jay crocker. der solist aus calgary hat in unnachahmlicher manier ein release erschaffen, das wieder einmal konsequent die mitte sucht zwischen den polen gigantischer pop und experiment. letzteres kommt nicht von ungefähr, lange hat sich der bursche mit improvisation und jazz versatz auseinandergesetzt und nicht zuletzt gilt er in der heimischen szene nach wie vor als fixpunkt in diesen genres. mit ghostkeeper (flamish eye) sowie mit no more shapes übte er sich in flagellantem tun. seit geraumer zeit fährt er unter eigener flagge, sprich eigenem namen und markiert eins nach dem anderen alben voller zauberei, die einem frank zappa ebenso gut zu gesicht gestanden hätten. nicht alles ist der leichtverträglichkeit zugeschrieben und so wagt crocker auf dem 2011er werk auch wieder grenzgänge, die sich so wirr gerieren, wie das albumcover siamesische zwillinge in unausgewogener notlage zeigt. doch am anfang steht immer klassisches songwriting, das sich der gemeinen musikalischen übersetzung aber zäh verweigert. dafür ist seit jeher das repertoire an gestalterischen möglichkeiten zu enorm, als dass sich crocker hier chancen aus der hand nehmen ließe. verschwitzter motown gegen gegen den strich gezogene saiten, bläsersektion, die winden pfeifen lernen, karg gegen überzogen, mal highlife und sause, mal kontrolliertes innehalten, r 'n' b, techno. die arrangements glänzen jedoch durch ausgewogenheit, bei aller detailverliebtheit bleiben die harmonien stichhaltig und kalkuliert. und alles strahlt eine frische aus, die mir bei anderen releases des aktuellen jahres gerne mal abgeht. als referenzen muss angesichts der firlefanzen karl blau herhalten, angesichts der tolldreisten musik the baptist generals. die stimme jays sei zudem erwähnt, lieblicher klang sie nie. in einer review eines kandischen blattes las ich, dass sich der gigant überhoben hätte, das album trüge sich nicht und würde sich im chaos verlieren. vielleicht ist genau das gegenteil die wahrheit. die brisanz steckt in der diversität. crocker, so viel abschließend, zeichnet sich immer wieder als produzent aus und wird im herbst mit einer weiteren lp an den start gehen. "turned to giants" heißt dann das zweite release des jahres.

jay crocker - super disease (from: "co-stars", 2011)
jay crocker - below the ocean over, pt. 23 (from: "below the ocean over")
jay crocker - dead birds (from: "melodies from the outskirts")
jay crocker - rubbing (from: "humming and crackling", with chris dadge)
ghostkeeper - by morning (from: "s/t", 2010)
ghostkeeper - like moose do (from: "s/t", 2010)

eingestreut (235): tindersticks

es sollte nichts dagegen sprechen, dass die "claire denis film scores 1996-2009" boxen, nämlich in einer spezial edition von 5xcd oder a 5lp, bald käuflich zu erwerben sind. jedenfalls gab constellation records an, sie zwischen dem 14. und 21.03. an ihre verkaufspartner zu senden (in deutschland u.a. glitterhouse, flight 13, green hell), so dass ab 26. april jeweils genügend exemplare vor ort sein sollten. diese besondere ausgabe enthält sechs soundtracks, die da namentlich wären: "white material", "35 rhums", "l'intrus", "vendredi soir", "trouble every day" und "nenette et boni". insgesamt kommt das tindersticks werk damit auf zusätzliche 190 minuten musik. zur einstimmung gibt es für Euch artwork beispiele, soundsamples und ein promotion video, was zur einstimmung genügen und diejenigen zum kaufen bewegen sollte, die sich hiervon bewegen lassen.

neue töne (949): carol anne mcgowan

dieses, hier vorgestellte album namens "songs from the cellar" gab es bereits im letzten jahr zu kaufen. allerdings war die auf 50 kopien beschränkte edition irgendwann verkauft, doch jeder, der die musik von carol anne mcgowan hörte, wollte sie auch mit nach hause nehmen. also wurde das blendefreie folkwerk neuerlich aufgelegt und erscheint nun noch einmal in einer stückzahl von 150. der größte unterschied zu seinem vorgänger liegt im sorgfältigeren package, das diesmal nicht handgeschöpft ist. klar ist letzteres was besonderes, in der regel gehen einem diese formate nur schnell kaputt. so nimmt man für das bleibende das plastik in kauf. carol anne stammt aus irland, mit "songs from the cellar" schuf sie ihr debut, und lebten wir in einer besseren welt, würden diese junge dame mehr menschen hören. ihre lieblichkeit, irgendwo zwischen sibylle baier, karon dalton und marissa nadler, ist anheimelnd, gnadenlos freundlich und doch mit einem fernen schmelz, der sehnsuchtsschwanger und von einer mittelbaren depression zeugt. aufgenommen hat carol anne das album in einem 400 jahre alten weinkeller im schönen deutschen städtchen oestrich-winkel, am rhein. geschehen in den monaten von mai bis oktober. der bluesige rauch, den der gewogene hörer aufsteigen sieht, verfängt sich im gemäuer und wird in jahrhunderten noch von nachfahren geatmet werden. sieben tracks, akustische gitarre und gesang, ein bißchen für die ewigkeit. erschienen übrigens auf dem kleinen, aber überaus mit reizen versetzten apollolaan recordings.
tracklisting: 1. of love / 2. so to the sea / 3. the handmaidens voyage / 4. old time radio song / 5. carrigeen / 6. i’ll find you again / 7. thé dansant

carol anne mcgowan "carrigeen" by apollolaan

carol anne mcgowan "of love" by apollolaan

carol anne mcgowan "so to the sea" by apollolaan