16 Nov — NBI, Berlin
17 Nov — Vereinsheim, Munich
18 Nov — Manufaktur, Schorndorf
19 Nov — Hafen 2, Offenbach
20 Nov — Glanz & Gloria, Osnabrück
23 Nov — Steinbruch, Duisburg
24 Nov — King Georg
25 Nov — UT Connewitz, Leipzig
damit, dass frontier ruckus nicht mehr ganz so feste zu quite scientific halten, endet noch lange nicht unser interesse am rührigen label aus michigan. mit cotton jones, lightning love, mit city center oder chris bathgate haben sie noch einige andere eisen im feuer. und zudem gibt es auch noch drunken barn dance, diesen aufgeweckten fünfer um scott sellwood, den man zunächst vor allem
sie hat eine irre gesangsstimme (inkl. aller spielarten, jeglicher stile anheim), ein ausgeprägtes gitarrespiel. am meisten liebe ich aber an mean mary das banjopicking. sie hat einen unbehauenen, rauen stil, zudem ist sie wohl eine der schnellsten auf diesem instrument. nachfolgend beispiele. ansonsten hat sie einen sack voll alben aufgenommen, die mir zumeist zu geschönt und zu wenig belassen sind. allerdings befördern sie immer wieder meine liebe zu bluegrass. und das ist doch immerhin etwas, gell?
wie in den vergangenen jahren werden wir auch heuer versuchen, uns wieder einen weg gen on3 festival zu bahnen. ob nun unter dem vorzeichen bavarian open oder eben als on3 festival deklariert, das feine festival zum ende eines jeden musikjahres - diesmal am 27. november -, abgehalten in den orchestersälen des bayerischen rundfunks, verheißt einen musikalischen leckerbissen nach dem anderen. und das nicht, weil nur internationale größen, mit spitzen fingern ausgesucht, eingeladen werden, sondern weil vor allem der bayrischen musizierenden zunft die türen weit geöffnet werden. auch an diesem konzept wird zurecht nichts verändert. die ersten bandnamen gilt es an Euch weiterzuleiten. vorab aber sei auf den 05.11. hingewiesen (br ticket-service: tel: 0 89/ 59 00 45 45), münchen ticket und an alle bekannten vorverkaufsstellen). es ist der starttag für den vorverkauf. das motto: sich ranhalten, die letzten jahre beweisen das. schnell war das beliebte festival ausverkauft. nun denn, zu den ersten, bereits feststehenden künstlern: zu den bayerischen sind folgende zu zählen: boshi san (münchen), console (weilheim/münchen), joasihno (eichstätt), panda people (erlangen), roman fischer (augsburg), tuó (münchen), sizarr (landau) und schließlich quirin empl & martin mayer (münchen), die sich als visual artisten hervortun werden. in der rubrik der bisher gesignten internationalen musiker sind zu nennen: those dancing days (schweden), born ruffians (kanada), crystal fighters (uk), kele (uk) und mit etwas humor natürlich auch mit aus köln.
three lobed recordings ziert sich mit seinen herausgaben immer wieder ordentlich, so dass es oft dauert, bis auf eine gute scheibe eine weitere folgt. in der vergangenheit konnte man sich dauerhaft an jack rose, bardo pond, eternal tapestry, hans chew und vielen mehr ergötzen, ohne in hast zu geraten. nachfolger der im juli erschienen "west winds" lp von evan caminiti wird am 02. november die herausgabe der "sand city" lp des unter the gunn - truscinski duo firmierenden paktes von steve gunn und john truscinski sein. beide arbeiten seit ewigkeiten miteinander und haben dennoch kaum etwas in die rille gepresst. das label forderte sie nun genau zu solch einem vorhaben auf. und so schickte man die beiden excellenten musiker in die black dirt studios und ließ sie live (ohne ovderdubs) aufnehmen, was sie seit jahren eh schon ihr eigen nennen. der herausragende track "taksim II", siehe unten, grenzt einerseits ein, was an musikalie möglich war, zeigt zugleich aber auch auf, welch schier unbegrenzte möglichkeiten sich den beiden offerieren. hier gunn, der exzentrische, zuweilen manische gitarrero, dort truscinski, der fabelhafte perkussionist, der das spiel des kollegen so malerisch umreisst. es entstehen kraftvolle, lebenspendende bilder, kleine dramaturgien, mitreissende energiespender. hier der experimentalist, der nie das ziel aus den augen verliert, auf three lobed bereits mit drei alben hausiert, dort der underground künstler, der sich schon mal zu schlachthaus performances hinreissen lässt. gemeinsam bilden sie ein unschlagbares duo. aufreizend und brillant zugleich. die lp wird auf 600 stück limitiert sein.
für Euch schmeisse ich gern die phrasen ins schwein oder hole die motten hinterm ofen hervor. für nichts bin ich mir zu schade. wenn ich also the weird weeds vorstellen will und habe keine aktuellen mp3s zur verfügung, dann müssen auch mal ein paar alte tracks herhalten. dass es diese durchaus mit dem neuesten auswurf aufnehmen können, steht auf einem anderen blatt, ist aber in sachen vergleichbarkeit alles andere als vernachlässigbar. mit der band, deren name eine unmenge impliziert, zaubern wir eine experimental pop band, wie ich es gestochen formulieren möchte, aber nicht aus der hohlen hand hervor. denn es ist nicht das erste mal, dass wir über den mittlerweile auf einen vierer angeschwollenen haufen berichten. hier, geschehen im juni 2008, formulierten wir: "die band stammt aus austin und fand in dem bewußtsein zusammen, musik zu machen, die nicht an traditionen gemessen
werden muss, experimentell und doch erinnerbar sein soll. dafür sprechen auch die musikalischen stationen der bandmitglieder, die sich u.a. bei jandek, tom carter, arnold dreyblatt, the cherry blossoms, xiu xiu und bhob rainey schafften. spannend, verdreht, nie enervierend, nie extrem und dennoch originär." allerdings treibt es mich nun doch, was die genrebezeichnung betrifft, ein bißchen gen weird folk, des namen wegen? nicht nur. na, jedenfalls stehen zwei gitarren, drums und eine menge noise, sieht man mal von den mann / frau gesängen ab, an. was Ihr unten an tracks zu hören bekommt, entstammt zum einen der 2005er fünf track attraktion namens "this is not what you want" (einer grundsoliden, sparsamst gestrickten akustik gitarren verschwörung, die lediglich dem stillen gesang und der singenden säge und dem dräuenden klangbild verpflichtet ist. die bündigkeit entsteht durch melodie! he, herrlichste harmonien, die sich über die störmomente kaputtlachen.) sowie vorgängerwerken des hier in die mangel genommenen neuesten auswurfs namens "help me name melody", das am 14. september auf autobus records das licht der welt erblickte. ein hoch beeindruckendes werk, das alle vorherigen alben aufs feinste programmatisch vereint und fokussiert ein exzerpt daraus entspinnt. die mäandernden dronespuren, das verflixte zusammenspiel, die ausbrechenden vokalbeispiele, die stiere grundierung, die feinen fäden. versponnen. the weird weeds sind: sandy ewen - guitar, vocals; nick hennies - drums, percussion, vocals; aaron russell - guitar, vocals und lindsey verrill - bass, vocals. das diesjährige klangwerk könnt Ihr hier antesten.
aus der kategorie ärgerlich. da schickt sich ein label wie talitres an, anfang november ein neues album einer mehr als talentierten songwriterin herauszubringen und hat seine webseite noch nicht einmal so weit aufgemöbelt, dass wenigstens eine vorankündigung darauf verweist. sehr bitter angesichts eines zeitalters, da niemand darauf wartet, eine solche nachricht aus einer zeitung zu entnehmen. "ode to sentience" heißt das dritte full length von emily jane white, die in diesem blog immer wieder und gern stattfindet, hier ein kurzverweis mit einigen downloadbaren songs und einem link auf ihr erstes album, hier die review zum zweiten werk. das neueste 10track album kündigt sich mit "black silk" an, den es via soundcloud anzutesten gilt, die interessierten kennen ihn bereits von einer frühen akustik session, siehe video. sehr gutes songwriting, wieder einmal. dass wir u.a. auch ihrer stimme verfallen sind, nur am rande.
dem aussehen nach bewegen sich die futurebirds zwischen megafaun und frontier ruckus. was die musik angeht, sind sie etwas aufgedrehter, da suchen sie die ecke und ein zuhause bei the felice brothers, o'death und ähnlichem kaliber. rockig, staubiger folk 'n' roll, der nicht halt macht vor psychedelischen spitzen, vor quergesang und rockigem verschleiss all dessen, was herhalten muss, um darauf musik zu machen. auf autumn tone erschien ende juli ihr debut "hampton's lullaby" als nachfolger ihres erstlings, einer selftitled ep (2009). die sechsköpfige mischpoke aus athens bastelt einen über alle maßen herrlichen sound, der dich das kornfeld freiwillig aufrichten lässt, denn die jungs treten zum konzert im freien mit ganz großen boxen auf den ganz großen bulldogs an. nicht wegen des lärms, nur wegen des ausmaßes, des
platzanspruchs, dem jeder für sich auf seine weise gerecht werden muss. wie man überhaupt dieser truppe alles abnimmt, was nur im geringsten nach freiheit, sehnsucht und heimatliebe klingt. dabei singen sie viel lieber zu ehren william faulkners und sehen sich in der tradition eines david berman, seines zeichens vorstand der silver jews. ich liebe die futurebirds am meisten, wenn sie ihre slide stabilisieren und dem hall entgegen singen, wenn die rhythmik eine festigkeit hat, die vertrauen stiftet, wenn der refrain freundschaftsbekundungen hervorruft. hört "johnny utah" und Ihr wisst, wovon ich spreche. dann führt man son volt, uncle tupelo ins feld und verschönert sie mit dem rauen twang von my morning jacket und filetiert crazy horse und die stray gators. hä? kriegt Ihr ne ahnung, mit was für einer band wir es hier zu tun haben? die scheibe habe ich mittlerweile auf dauerrotation. wann habe ich das das letzte mal geschrieben? naja, manche werden meinen, ich würde auch gern vetiver, magnolia electric co. und so weiter hören...
in und um athens sind sie so etwas wie eine institution. in sachen blues macht ihnen so schnell keiner etwas vor. und wenn ihnen einer doch eine breitseite verpassen will, verweisen sie auf achtern. von slide zu gospel, von barblues zu country, von dreckig zu samtpfoten. betsy frank and the bareknuckle band taugen aber nicht nur live. das galt es nun zu beweisen, da man gute sieben jahre beieinander ist, aber nur vereinzelt töne in rillen gepresst hatte. am 14. september war es nun wieder so weit, nach eben jenen sieben jahren erschien mit "still waiting" das zweite album im selfrelease.
und wieder ist es natürlich betsys stimme, dieses kraftvolle, runde, soulige organ, das dem gesamtwerk vorsteht. shelby lynn ist ein verweis, maria muldauer fällt mir auch immer ein, wenn die amerikanerin aufdreht. die musik ist an innovation arm, dennoch ist sie so fein justiert, straight blues rock orientiert, auf country poliert, das sich selbst der avantgardist beim fußwippen erwischt. legitimation durch emanzipation und sympathie. kann das funktionieren? ich meine ja. betsy erwischt man gern auch mal in solo, dann brät sie auf den bühnen mit vorliebe die steaks ihrer musikalischen vorbilder: loretta lynn, shooter jennings, leon russell usw. usf. leiht dem haufen mal ein ohr, sie sind es allemal wert.
eine nachricht für den abend: sharron kraus legt nach. im november wird auf strange attractors ihr neues full length erscheinen. "the woody nightshade" ist für den 02.11. datiert und macht mittels "evergreen sisters" auf sich aufmerksam. die elektrische flink gespielt, der hoch angesetzte gesang der kraus, die himmlischen harmonien. nicht umsonst nannte sie alasdair robert "reinvention of radical british folk". neben ihren soloalben auf camera obscura records, inana oder bo'weavil machte sich kraus vor allem auch als kollaborateurin einen namen, u.a. mit christian kiefer, meg baird und helena espvall, tara burke und gillian chadwick unter dem alias tau emerald bzw. rusalnaia. zudem betrat sie die bühne mit united bible studies oder auch mit dem trembling bells mann alex neilson. da darf man auf den neuen output doch sehr gespannt sein.