Samstag, Februar 28, 2009

listenterror: beste alben 2009

zeit für eine erste bestandsaufnahme. die befürchtungen, die ich anfang des jahres hegte, bestätigten sich leider. die decke, die uns durch den winter bringen sollte, blieb dünn. hier die ersten gezähmten.

****1/2
1. alela diane – to be still

**** - ****1/2
2. vetiver – tight knit
3. laura gibson – beasts of seasons

****
4. dent may - the good feeling music of dent may & his magnificent ukulele

***1/2-****
5. emeralds – what happened
6. marissa nadler – little hells
7. mv & ee with the golden road – drone trailer

***1/2
8. leonard mynx – vesper
9. patton – hellénique chevaleresque récital
10. hannu - harhailua
11. dan auerbach – keep it hid
12. nancy wallace – old stories
13. the balky mule – the length of the rail

***-***1/2
14. fanfarlo - reservoir
15. cotton jones – paranoid cocoon
16. anni rossi – rockwell
17. darren hayman & the secondary modern – pram town
18. the pains of being pure at heart – s/t
19. aidan moffat & the best ofs – how to get to heaven from scotland
20. the whitest boy alive – rules

***
21. burning hearts – aboa sleeping
22. strand of oaks – leave ruin
23. jenn grant - echoes
24. a.c. newman – get guilty
25. bruce peninsula – a mountain is a mouth
26. it hugs back – inside your guitar
27. asobi seksu – hush

**1/2
28. m. ward – hold time

**
29. handsome furs – face control
30. franz ferdinand – tonight

an andrew bird, animal collective, morrissey und antony and the johnsons beiss ich mir derzeit u.a. noch die zähne aus. außerdem habe ich beschlossen, etwas strenger zu bewerten, um damit auch einer ersten begeisterung entgegen zu wirken.

neue töne (539): reverb records

the high violets, hypatia lake, drakes hotel oder lab partners, so heißen die bands auf reverb records. irgendwie so, als könnte man sie kennen, vertraut und doch ist man gleichzeitig unsicher, wohin man sie stecken sollte.
dabei hat das label und seine künstler einiges zu bieten. nur sich damit einen namen zu machen, ist die zweite, nicht unbedingt die kehrseite der medaille. seit 1999 gibt das portlander unternehmen gepresste töne heraus und changiert dabei zwischen rock 'n' rolligen, indierockistischen und zum teil dem geweiligen genre geschuldeten ambitionierteren sounds. derbe nach vorn geht hier kaum was, akzentuierte, hook beladene und harmonieunterstreichende klänge stehen dagegen auf der tagesordnung. beispiele.

mit "trust electricity" hat die band in 2004 ihr debut auf den weg gebracht, dark soul nennen sie das gebräu, gedrückte, aber keine depressive stimmung entsteht, wenn die gitarren wände bauen und von jenen die festen drumssounds widerkehren und das wabern und das echo..., das nachfolgeralbum gibt es hier seit 2008 (bonus info: touren gemeinsam mit the dandy warhols und the jesus and mary chain):
The Upsidedown - Airplane Eyes
The Upsidedown - Dragrace

sie arbeiten seit ende der 90iger zusammen, dayton ist die heimat, aus der sie die welt mit ihren gitarrenbetonten, gerne mit einer metallenen bridge und psychedelischen ausflügen beladenen songs befeuern, dominant jedoch der feine gesang des vorstands mike smith, drei full length bisher, letzte ep in 2007:
Lab partners - Now
Lab Partners - Keep Quiet

die "frischeste" produktion des labels lieferte die folgende band ende letzten jahres mit "angels and demons, space and time" ab, ihrem dritten album. die vier jungs aus seattle werden gern mit my bloody valentine, mercury rev, the flaming lips oder pink floyd verglichen, wobei ich mir eher eine mischung daraus vorstellen kann, ganz schön krude, was? unter tonalem dreck, also resten, abfällen taucht eine echoisierte stimme auf und hymnisiert beängstigend ("upon their meeting..."), straffer, gerichteter können sie aber auch, pfeilgrade gitarren im losgehformat, laut-leise, schnell-langsam, satt:
Hypatia Lake - The Lucifer Rebellion
Hypatia Lake - The General's Gleaming Edge
Hypatia Lake - Upon Their Meeting, They Embrace

mit tony lash (dandy warhols, elliott smith, tahiti 80) und jeff saltzman (sleater kinney, stephen malkamus) hatten sie leute an den reglern, die etwas von ihrem geschäft verstehen. der sound ist differenziert, artifiziell zuweilen, psychedelisch angehaucht; lush, spacemen 3 sind referenzen; entstanden aus den einzelteilen von bella low, die u.a. mit heatmiser und the dandy warhols spielten, formte clint sargent eine neue truppe:
The High Violets - Sun Baby
The High Violets - Invitation
The High Violets - Love is Blinding
The High Violets - Wheel

einen noch, vielmehr eine. dublin - paris - schließlich wieder zurück in die irische heimat. unterwegs war sie stets fleißig und schrieb ihre sentimentalen, ergreifenden songs, auf der bühnte performte sie bereits mit harald budd, als support für stereolab, cat power und terry callier, hören wir mal rein:
Nina Hynes - This Magic Stuff
Nina Hynes - He Turned the Light Out
Nina Hynes - Staros
Nina Hynes - Tenderness
weitere künstler finden sich auf reverb records. entdeckungen. manchmal mehr. manchmal weniger. jetzt seid Ihr dran.

Freitag, Februar 27, 2009

in eigener sache (32)

die gestrige sendung auf stone.fm stand unter dem motto "neu-(p)fund-land" und bezog sich erneut auf die im blog vorgestellten (p)fundstücke. nachfolgend die tracklist mit ausgesuchten tonbeispielen:

1.) mount eeriegrave robbers (lost wisdom, 2008)
2.) fanfarloghost (reservoir, 2009)
3.) justin vernonhazelton (hazeltons, 2006)
4.) marching bandfor your love (spark large, 2008)
5.) his name shall breatheoh, providence (there is an earthquake inside me, 2009)
6.) laura gibsonsleeper (beasts of seasons, 2009)
7.) the allender bandriverrun (outer dark, 2009)
8.) leonard mynxnorthwest passage (vesper, 2009)
9.) nancy wallace – many years (old stories, 2009)
10.) southeast engineholy ghost (coming to terms with gravity, 2009)
11.) malajubeluna (labyrinthes, 2009)
12.) scary mansionsharkish sea (every joke is half the truth, 2009)
13.) anais mitchell & rachel ries – come september (country ep, 2008)


14.) azitai’m happy (how will you, 2009)
15.) anni rossimachine (rockwell, 2009)
16.) mv & ee with the golden road – the hungry stones (drone trailer, 2009)

Donnerstag, Februar 26, 2009

ein (p)fund mp3 (175)

eigentlich ist heute radiotag, siehe laufband, aber ein paar amtliche downloads beschere ich Euch heute dennoch. auf eine langfristige ankündigung meiner sendung musste ich verzichten, weil ich spontan eingesprungen bin. umso wüster der mix. versprochen. morgen die nachbetrachtung hier.
laundro matinee hatte eine feine session mit ihm eingespielt, bei uns gibts nur auf die ohren, dort die videos:
Miles Benjamin Anthony Robinson - Trap Door
Miles Benjamin Anthony Robinson - Boat
Miles Benjamin Anthony Robinson - Above The Sun
Miles Benjamin Anthony Robinson - (Sittin' On) The Dock Of The Bay
am 10.märz erscheint auf western vinyl "all is wild, all is silent":
Balmorhea - Harm and Boon
auf eskimo kiss records erschien am 24.02. das neue album "not for everyone just for you":
ebenfalls auf eskimo kiss ist diese junge dame, das debut "skeletons for tea" erschien vor einiger zeit:
neu auf dirtnap records mit ihrer "ghosts" lp und flottem punk 'n' roll:
album heißt "200 million thousand", klingt nach größenwahn, gell:
als "white bird release" gekennzeichnet erscheint ein neues album auf kranky:
schließlich: nur noch wenige tage gilt das angebot von yep roc records zum super günstigen einkauf von cds und lps, hier gehts entlang zum ausverkauf, sehr viele lohnende scheiben dabei. klick!

crystal stilts
28. Feb. 2009 Molotow Hamburg
01. Mrz. 2009 Gleis 22 MÜnster
02. Mrz. 2009 Karlstorbahnhof Heidelburg
10. Mrz. 2009 Bang Bang Club Berlin

Mittwoch, Februar 25, 2009

neue töne (538): the traditionist

the traditionist ist joey barro. was erwartet man von einem, der sich so nennt? vocals, guitar, harmonica? genau. nicht mehr. nicht weniger. wenn er damit vernünftig umgehen kann, kann so einiges positive dabei herauskommen. haben vor ihm schon etliche bewiesen. einer fing mit bob an und hörte mit zimmer..., ähm dylan auf.
the antiques waren seine band, auf solopfaden bewegt er sich seit die kapelle zu experimenten neigte. da ist er etwas gediegener. über ein jahr arbeitete barro an den zwölf songs seines debutalbum "season to season". kein übermäßiges sentiment, gekonnt hält er die waage zwischen kitsch und kommer..., quatsch, gefühl. dem mann aus huntington beach kann man nur glück wünschen, dass er trotz seines etwas biederen aussehens land gewinnt bei hörern wie bei hörerinnen. denn das auf better looking records im märz erwartete album entlohnt mit schwungvollen an- und rührigen aufsätzen, differenziertem gitarrenspiel und lohnend eingesetzten harmonicafahrten. "a sleep be told" zum beispiel bietet mitwipprhythmus, choreinsätze und einen stimmlich einwandfreien barro. eine streitbare gitarre mischt gar zur mitte des tracks die szenerie auf. gewagt, bewundert. "driftwood doll" ist dagegen eher als klage angelegt. der sänger kann auch das.
The Traditionist - A Sleep Be Told
The Traditionist - Driftwood Doll
The Traditionist - I Know My Ocean

glotzt nicht so romantisch (48): oh no forest fires

ein bandname, über den sie in australien wohl kaum lachen dürften. dennoch könnten die jungs downunder von den kanadiern profitieren. die gewaltige masse an energie, die oh no forest fires ausstrahlt, verschenkt mut und kraft und optimismus mit großen schaufeln. man kann sie hören, sollte sie aber vor allem auch sehen. nachhilfe ? "the war on geometry" heißt das debut.
Oh No Forest Fires - Swing And A Misdemeanor
Oh No Forest Fires - We Fit Our Charm
Oh No Forest Fires - It’s Not Fun And Games Until Someone Loses An Eye



Dienstag, Februar 24, 2009

neue töne (537): the hartmans

mal wieder zeit für einen blick auf series two records releases. denn aus dem letzten jahr geht uns noch ein batzen ab. christopher, der kopf hinter diesem label, knallt zuweilen mehrere veröffentlichungen auf einmal heraus, so dass selbst der geneigte hörer überfordert ist. da sich aber aktuell kaum etwas tut und sich die gerade hippen scheiben eher mau gerieren (siehe u.a. morrissey, m. ward usw.) kann man heute einen blick in den november des vergangenen jahres wagen. da erschien nämlich "första brevet till amerika" von the hartmans. eine lustvolle 13 track scheibe, die mich immer wieder daran erinnert, dass im verborgenen perlen ruhen. die melodien sind draufgängerisch, die begleitung unwillig, der gesang fest. nachdem einige selfreleases das hauseigene cdr-presswerk verlassen hatten, war es zeit für die fleißigen schweden aus östersund, endlich ein full length in angemessener qualität herauszubringen. via series two records gelang dies. allein "neptuni orden" vermittelt, wohin es mit dieser band gehen könnte. ohrenschrauber als berufsbezeichnung quasi. ruppig, aber liebenswert. dass die verweigerungshaltung groß ist, machen anna, johan und jens allerdings schnell klar. wiederholt kann man über die drei lesen, dass sie sich von nichts und niemandem vereinnahmen lassen wollen. hauptsache sie machen musik. für ein paar öre, ähm dollar kann man das allerliebst aufgemachte und auf 300 kopien limitierte gerät bestellen. und viel freude daran haben. wer pop liebt und wem dabei immer ein spritzer rock 'n' roll fehlte, der ist richtig bei the hartmans.
the hartmans - neptuni orden (2008)
the hartmans - que sera sera (2008)
the hartmans - ateistens tröst (2008)
the hartmans - johans val (2007)
the hartmans - indiependent (2004)

Montag, Februar 23, 2009

neue töne (536): bexar bexar

heute ein kurzer blick zurück. bexar bexar nennt sich ein künstler, der auf western vinyl zwei alben herausgebracht hat. zwei alben, die zauberhafte musik enthalten. zeitlose werke, die sich kontemplativ und gleichzeitig genügsam zeigen. der junge mann aus austin, der hinter diesem projekt steckt, erarbeitet sich seine lautmalereien mittels gitarre und diverser sequenzer sowie kleiner tastengerätschaften. was zunächst schier harmlos wirkt, entwickelt im hörverlauf ohrwurmqualitäten, weniger in der sucht nach wiederholung denn um des weiterverfolgen willens. zu spannend die tonalen übereinkünfte und ausrichtungen. mild arrangiert, gekonnt konstruiert, gefilterte loops, wenig vordergründige rhythmik, eher ein fluss. dichter noch der sound auf "tropism", ein album, das vom spiel der acoustic guitar bestimmt ist, die gedoppelt raumgreifend wirkt. dass sich bei solchen klängen anfragen bezüglich soundtracks einstellen, erscheint logisch: "the sin eater" (paul kloss), "two square miles" (barbara ettinger), "fashion island" (brady hammes) sind beispiele seines schaffens.
mit einem 8track recorder und einer auf dem flohmarkt ersteigerten gitarre begann das musikalische werden dieses talents. hoffen wir, dass bald wieder etwas zu hören sein wird. und nicht nur für millionen amerikaner ("this american life", you know), sondern auch weit darüber hinaus.
Bexar Bexar - Kt (from: "haralambos")
Bexar Bexar - Window Piece (from: "tropism")
Bexar Bexar - Sweet Devil (from: "tropism")

Sonntag, Februar 22, 2009

ein (p)fund mp3 (174)

gestern habe ich mich unheimlich über diesen drecksack pfeiffer von der nachrückertruppe der cdu aufgeregt. der freak meinte, dass mit einer erhöhung der harz IV- bezüge gewinne der tabak- und alkoholindustrie einhergingen. solcherart zynismus gehörte öffentlich mittels steinigung bestraft. die pfeife äußerte sich nicht erstmals so. leider kann man auf seiner homepage keine (für alle sichtbare) nachricht hinterlassen. tu ich es eben hier.
zur entspannung gibts das neueste vom musikmarkt.
neues gibts endlich widder von badman recordings, der "la lamentor" nachfolger liegt nun vor, "breaks in the sun":
seit 17.02. im plattenhandel: "reviver", hilft allerdings nicht bei bella union nachzuschlagen, eigenartig:
Abe Vigoda - Don't Lie
schön, dass sich beständig auf jagjaguwar etwas tut, am 21.04. erscheint dort "worldwild" unter der regie von joe und matt, zach und jesse, das wird schön aufgeregt:
Pterodactyl - First Daze
ihr album heißt "victory garden" und erscheint in zwei tagen, klicker-di-klack-folk, ich freu mich drauf:
Laura Barrett - Bluebird
diesmal ohne sein rain frogs, seit ende des letzten jahres zu haben: "dragon chinese cocktail horoscope":
Michael Zapruder - Ads for Feelings
fast verpflichtend, diese dame aufzuführen, die sich im april mit "lost friends and newfound habits" anstrengt:
Doctors & Dealers - On the Dancefloor
Doctors & Dealers - Rock 'N' Roll Dream
etwas blind danach gegriffen, schöner name, junge truppe, album "everybody, come outside" erscheint am 21.04.:
Pomegranates - Corriander
nach "moonbeams" mit dem schönen cover nun eine neue ep, "purpleface" auf secretly canadian:
Throw Me the Statue - Ship
auch zu den besonders fleißigen zu zählen: hier mit "early works for me if it works for you II", ab 14.04.:
Dntel - Loneliness Is Having No One to Miss
spannender zusammenschluss der azure ray dame und scalpelist, hört sich erst mal doll nach konserve an, aber abwarten, "o+s" erscheint am 24.03.:
O+S (Orenda Fink and Cedric LeMoyne) - We Do What We Want To
um den leak weiß man eh, wenn man nerd ist, für alle anderen: am 07.04. erscheint "vs. children":
Casiotone for the Painfully Alone - Optimist vs. the Silent Alarm (When the Saints Go Marching In)

eleni mandell
23. Apr. 2009 19:00La MaroquinerieParis
24. Apr. 2009 20:00 Brotfabrik Frankfurt
29 .Apr. 2009 20:00 Zakk Dusseldorf
01. Mai. 2009 21:00 Pumpenhaus Munster
08. Mai. 2009 20:00 Knust Hamburg
10. Mai. 2009 22:00 Quasimodo Berlin
13. Mai. 2009 20:00 Registratur Munchen
15. Mai. 2009 20:30 Kino Ebensee
16. Mai. 2009 20:00 Schlachthof Wels
17. Mai. 2009 21:00 E-Werk Erlangen

holly golightly & the brokeoffs
20.04. Düsseldorf Zakk
21.o4. Köln Studio 672
22.o4. Weinheim Cafe Central
06.5. Berlin Festsaal Kreuzberg

j. tillman
Feb 27 Paris, France @ Fleche D'Or
Mar 1 Berlin, Germany @ Privatclub
Mar 3 Koln, Germany @ Blue Shell

Samstag, Februar 21, 2009

neue töne (535): anorak records

das stichwort 'anorak' hat sich in der musikszenerie dahingehend etabliert, dass der eingeweihte sofort twee- oder indiepop vermutet. irgendwas liebliches auf jeden fall, nicht so fett, galant, verspielt vielleicht, mit jungmädel- oder jungjungenstimme, mit fröhlichem klaviercord oder casio und erbaulichen rhythmen. dass sich ein label unter dieser flagge aufbaut, könnte also ein kaum betulicher hinweis sein. für strawberry story, die wiedergekehrten briten, trifft das auf jeden fall zu, twangelnd die gitarre, elektrisierend der gesang, ergreifend die melodie. die utah rangers (schweden) wollen dem in nichts nachstehen. lediglich die stimme gehört einem anderen geschlecht. eine gitarre fleckt über den versöhnlichen rauschesound, der von einer lieblichen melodei begleitet wird. wunderbar. in selbiges horn bläst der uns bekannte desmond reed. wir hatten ihn erst kürzlich im zusammenhang mit series two records in der mache. als solist bleibt er etwas reduzierter und strapaziert aufs feinste seine guitar. was das harmonische betrifft, braucht er sich im vergleich mit seinen vorgängern nicht ausstechen lassen. hell und poppig machen the french defence weiter. schrammelig die saitenbewährten werkzeuge, schepperig die trommeln und im refrain der glitzernde twang. die ersten veröffentlichungen auf anorak waren compilations. darauf auch skittle alley (franzose) mit einem feinen schleicher und doggy, ebenfalls wie sein vorgänger aus limoges, mit einer munteren darbietung. alles nachzuhören, siehe unten. bleibt zu hoffen, dass das kleine französische label nebst fanzine den ball weiterhin hoch hält. nur so kann man traumtore volley oder als fallrück- oder fallseitzieher erzielen.
strawberry story - molly ringwald (summer scene, ep/2008)
utah rangers - march (old statistics, ep/2008)
desmond reed - about me (summer vacation, ep/2007)
the french defence - valentine strum (we had fun, didn't we, ep/2007)
skittle alley - lower boddington (compilation/2005)
doggy - nicolas robert (compilation/2005)

neue töne (534): new ruins

new ruins aus illinois legen zeugnis ab. "we make our own bad luck" heißt das neue album, das ihrem erstling "the sound they make" folgt. wobei mir der neue albumtitel deutlich mehr zusagt und ein lächeln ins gesicht drückt. der sympathische fünfer (einer ging auf der obigen abbildung verloren) veröffentlicht auf parasol und macht auch sonst nicht viel aufhebens. wenn man sich die jungs auf dem fotos ansieht, weiß man warum. die brauchens einfach nicht. das ehemals droning acoustic/electric rock - duo, bestehend aus den songwritern j. caleb means und elzie sexton, wurde bald aufgestockt. zur band gehörig fühlen sich nun auch bassist/multi-instrumentalist paul chastain (velvet crush, matthew sweet), drummer roy ewing (braid, very secretary) und schließlich andrew davidson (tractor kings, chemicals) on bass und auxiliary percussion. auf der bühne agieren sie mit drei gitarren und geben ordentlich stoff. wobei man erwähnen muss, dass die sehnigen melodien vom gesang zehren, aber in schwerem gewand agieren, als versuchten sie sich ständig daraus zu befreien.

Freitag, Februar 20, 2009

ein (p)fund mp3 (173): monotreme records

mal wieder ein label in den fokus genommen. monotreme records. darauf gekommen bin ich, als ich nach den wurzeln barzins suchte. neben dessen output drang eine menge mehr spannendes an mein ohr. dabei ist der allgemeine auswurf des labels nicht als solcher zu fassen, zu unterschiedlich das gewerk. von düsterem metall mit lower forty-eight oder stinking lizaveta bis hin zu esoterik und blumigem gesang mit vogelbacher und okie rosette. auslese muss sein, aber das habe ich Euch schon abgenommen, hört selbst:
band aus toronto mit minimalistischen songstrukturen und leisem gesang, vor anschwellen ist man jedoch nicht sicher, das cello gibt seinen senf gelassen dazu:
Picastro - Sharks
Picastro - Mine
klingelnd, wabernd, angenehm schluffig, pop, aufbereitet:
Thee More Shallows - 2 AM
Thee More Shallows - Phineas Bogg
die spielen wie sie heißen, giftgeschosse aus der breitbeinig getragenen gitarre, anhören, gierig, groß, hat klassische momente, zwei mann, eine frau:
Stinking Lizaveta - A Day Without A Murder
ersterer ätherisch, verloren wirkend, gut für den geburtstagsreigen danach, esoterisch, zweiter ungezähmter, mutiger, mit wabernder gitarre:
Ral Partha Vogelbacher - Birthday In Beijing
Ral Partha Vogelbacher - Red Hot Tugboat
sehr launiger auftritt mit melodic folk erster güte, Ihr werdets auch mögen, wetten?:
Okie Rosette - Grand Opening
galaxie 500 mit mehr groove oder so, spannende verlautbarungen in noise und melodie, neues album im märz:
The Low Lows - Sparrows
The Low Lows - Dear Flies, Love Spider
sie bedienen die große geste, das komödiantische und spontane in der musik, über elf alben hat die crew aus massachusetts bereits gebastelt:
Cerberus Shoal - Pie For The President
sounds auf einer neuen evolutionsstufe (a mixture of confusion, guilt, exhaustion and anger):
65daysofstatic - goodbye 2007
der mann für die edle melodie, seit 16.02. gibt es das dritte full length "Notes To An Absent Lover":
Barzin - Stayed Too Long In This Place
Barzin - Pale Blue Eyes

Donnerstag, Februar 19, 2009

neue töne (533): his name shall breathe

his name shall breathe, es gibt ja nicht viel an infos über den burschen. da müssen eben andere mittel erhalten. fotos zum beispiel. auf denen sieht man einen ganzkörper tätowierten, mit rotem haar, kurz geschnitten, mal gescheitelt, dann wieder in die stirn hängend. auf seiner myspace seite lassen sich einige schnappschüsse finden, die beredt zeugnis davon ablegen, dass es sich um einen recht humorigen kerl handeln muss. gleichzeitig, starrt man auf manches konzertbild, erahnt man eine ernsthafte person, die sich aus tiefsten gründen speist. dazu passt der name seines albums. "there is an earthquake inside of me" erschien am 15.01. dieses jahres (auf dog and pony records, die sich übrigens derzeit bemühen, einen kleinen onlineshop einzurichten). es ist das debut des aus portland stammenden jungen mannes, der auf seiner seite für das prison book program wirbt, ein unternehmen, dass bücher auf spendenbasis in die gefängnisse sendet. erzählt uns auch etwas über tim martin, wie his name shall breathe wohl mit bürgerlichem namen heißt.
demotapes, na klar, aber auch die suche nach dem richtigen musikalischen ausdruck bestimmten den bisherigen karriereweg von martin. dabei muss er einige ecken umschifft, nun aber den richtigen drive bekommen haben, um seine feinsinnige lyrik adäquat an den mann zu bringen. denn was er da singt, ist nicht irgendein wortkonvolut. auf myspace hat er einige seiner ergüsse zurückgelassen, zu hören bekommt man mehr. ich bin ganz entzückt von den miniaturen, die er uns kredenzt. heute abend werde ich noch den einen oder anderen song posten. bis dahin bitte ich um geduld und um vorlieb nehmen mit myspace. und dann beginne ich mit dem warten, warten auf einen ersten auftritt in hiesigen gefilden. so wie das damals bei bon iver begonnen hat...
his name shall breathe - oh, providence
his name shall breathe - 55th and halsey

glotzt nicht so romantisch (47): fanfarlo

angesichts der nahenden veröffentlichung von "reservoir" ein blick auf die londoner band fanfarlo (wir berichteten). leider gibt es noch kein release datum, also heißt es, sich in geduld üben. wobei die band unmißverständlich klar gemacht hat, dass es das gerät nur bei konzerten geben wird. und dass derzeit keines für deutschland geplant sein. super. zur überbrückung:







fanfarlo - i'm a pilot

Mittwoch, Februar 18, 2009

neue töne (532): mild winter

vorausschickend ein paar fakten, bevor wir das nächste große folk-ding bejubeln, wie einige kollegen zumindest meinen wollen. wobei dem angefügt sein soll, dass man mild winter die vokabel 'college' hinzu addieren sollte. wir werden sehen. die band besteht aus melanie (violin and vocals), ben (guitar and vocals) und nik (drums, bass, keyboards). ihr bisheriges schaffen zeichnet sich folgendermaßen nach: "don't be nervous ep" (2006/2007), "views" (2007), "a wanderer's home" (2008), "postcards and letters" (2008). ganz schön schon, gell? "view" ist allerdings eher so 'ne demo geschichte und ließ auf den nachfolger blicken, als preview sozusagen.
nun denn, mild winter nutzen "banjo, fiddle, acoustic six string, & a small trap kit" aufs erquicklichste, geradezu manisch ist der einsatz. der gesang überbordend, immer wieder schreiend werden die worte ausgestossen. die band aus harrisonburg, virginia macht gewaltig dampf. nimmt lediglich mal raus, wenn melanie singt. da geht es etwas gediegener zu. ansonsten geht die violine im gestreckten galopp voran und folgsam hinterdrein der rest der mannschaft. sehts im video, da muss die band gegen das plappernde publikum ansingen. so übt man fürs studio. alles klingt uramerikanisch und doch hat die fidel einen leicht europäischen einschlag, der die musik vertrauter macht.
Mild Winter - The Reason I wake (2006/2007)
Mild Winter - You're My Way Home (2007)
Mild Winter - I Always End Up Alone (2007)
Mild Winter - Prayer (2008)
Mild Winter - Prophet of Nothing (2008)
Mild Winter - Back to Bethlehem (2008)

Dienstag, Februar 17, 2009

neue töne (531): scary mansion

nee, nee, keine wirklichen news. hier wird heute noch einmal aufgebacken. im februar hatten wir schließlich schon über den release von "every joke is half the truth" berichtet. dass das kleine zum records allerdings nicht die große, weite welt erreichen wird, war allerdings auch damals schon klar. den meisten tonträgern blüht dann der frühe weg alles irdischen, der des vergessens. scary mansion haben etwas mehr glück, talitres legt ihr expressives werk noch einmal neu auf bzw. bereitet ihm den weg für den unmittelbareren teil dieses erdenrunds, europa genannt. der 23. februar ist dafür vorgesehen. wer also bis dato gepennt hatte, weder von scary mansion eine ahnung hatte, noch von ihrem album, kann nun fast noch pünktlich zuschlagen.
leah hayes' gierige stimme steht dem album vor. es ist ein unheilvolles organ, das sich mit dem thunderstick wunderbar ergänzt. thunderstick? "an appalachian instrument", das ähnlich wie ein banjo klingt. mehr brauchts auch nicht. spartanisch geht es zu. die arrangements erfrieren in kühler atmosphäre. das schlagzeug blechern, der bass vorhanden (braadley banks: bass und ben shapiro: drums), gitarre und dann dieses außergewöhnliche instrument. gemeinsam, in dichte tauchen sie kaum auf, als führten sie nebeneinander ein eigenleben. über allem aber schwebt hayes' rauchige stimme, zu der tattoos passen wie zu amy die drugs. sorry.
"every joke is half the truth" ist ein außergewöhnliches album, weil es changiert zwischen wohlklängen und feedback momenten. erhaben möchte man meinen. raucherklub musik, wenn wie in "sharkfish sea" die orgel flirrt, die drums lustlos in endlos wirkenden zeitabständen behauen werden und leah fast flüsternd geschichte zum besten gibt. das ist nah an cat power, der band, die dem blues den drive nahm.

22 April: PARIS / La Maroquinerie

zu gehör getragen (87)

bruce peninsula - a mountain is a mouth (2009)
> arg auf- und überdrehte folkpop-sumse, nie ohne charme, weniger wäre jedoch mehr gewesen, 3/5

burning hearts - aboa sleeping (2009)
> finnlands neue popgiganten?, eine kombi aus cats on fire und le futur pompiste kann kaum scheel klingen, 3/5

vetiver - tight knit (2009)
> eines der folkalben des jahres, wird kaum aus den top twenty wegzudenken sein, harmonieselig ohne zu schwülsteln, 4-4,5/5

nancy wallace - old stories (2009)
> abziehbildchen für kommenden neofolk britischer prägung, phantastisch,
4/5

Montag, Februar 16, 2009

glotzt nicht so romantisch (46): celestial

die woche ist völlig doof gestartet. zur aufmunterung habe ich mir celestial verordnet. und zwar die dicke packung. "crystal heights" (music is my girlfriend/lavender) hieß der letztjährige nachfolger von "dream on" und sollte in keinem sonnigen haushalt fehlen. eingedenk der herrlichen gesangsarbeit von ulrika nymark wird mir warm ums herz und ich lasse die woche weiter auf mich zurollen. dazu ein paar kontemplative bilder.









celestial - nothing happens; twice

neue töne (530): the weather machines

seit 2004 tut sich etwas mit, um und für the weather machines, deren name ich schon gutheisse, der mir suggeriert, es gäbe die möglichkeit, auf sonne, wind und regen einfluss zu nehmen. was gleich käme mit dem tun am schicksal. mit solch einer bedeutungsschwangeren verzierung schraubt man die erwartungen begierig nach oben. nun ist allerdings jason ward der einzige, den man berechtigterweise darauf ansprechen könnte. denn neben ihm fungieren zwar in diesem kollektiv ein haufen anderer musiker, allerdings höchstens ergänzend oder austauschbar, verzierend oder tangierend. unbefriedigend (vielleicht) für sie, einfacher für uns, den schuldigen zu finden, wenn es einen geben müsste. doch mit dem output der 'band' kann man sich ohne weiteres gut stellen. "202" aus der 08er ep "bones & brains" gibt die richtung vor. twangelnd die gitarren, präzise das schlagzeug, die stimme des "frontmann" entschlossen.
auf tigers against crime kann man sich auch die ebenfalls als selfrelease erschienene debut lp "the sound of pseudoscience" zu eigen machen.
The Weather Machines - 202 (from: "Bones & Brains")
The Weather Machines - Modern Text on Love (from: "The Sound of Pseudoscience")
The Weather Machines - Last Stop (from: "The Sound of Pseudoscience")

Sonntag, Februar 15, 2009

neue töne (529): daniel padden

wenn ich die rückmeldungen, die sich nicht nur auf die hiesige kommentarfunktion beschränken, richtig interpretiere, teilt sich die leserschaft des blogs in zwei (oder mehr) lager. auf der einen seite diejenigen, die gerne mitziehen, wenn folk und seine folgen angeboten werden, auf der anderen seite jene, die gerne auch einmal einem experiment aufsitzen. mit der heutigen vorstellung treffe ich vielleicht beide interessengruppen.
daniel padden ist ein kreativer, schottischer kopf, der, nachdem er sich an film- und theatermusik (u.a. für 'jason & the argonauts', 'horsehead', 'big baby') erschöpfend abgearbeitet hat, in das hauptfach 'musik' gewechselt ist, um neben einer solokarriere auch weitere erfolge in diversen bands zu verfolgen. vorrangig erwähnenswert sind dabei volcano the bear und the one ensemble of daniel padden.
seit ca. 1995 ist padden mitglied von volcano the bear, mit denen er zigfach durch europa und amerika tourte und einige alben, eps und singles herausbrachte. in 2006 erschien zum beispiel "classic erasmus fusion" (auf beta-lactam ring records) und "volfurten", eine self-released lp auf volucan.
die zweite unternehmung, the one ensemble of daniel padden, begann zunächst im alleingang. padden zog in jener zeit, ca. 2000 gerade nach glasgow. er hatte bereits zwei alben unter diesem moniker veröffentlicht, da wuchs das projekt zu einer livekombination an: im quartett gings weiter. später nahm padden seinen namen aus der überschrift des projektes und gestattete eine personenungebundene bezeichnung. neben padden an der gitarre oder am piano sowie gesang gehören zur truppe chris hladowski (bouzouki), peter nicholson (cello), auch aby vulliamy (viola). jüngstes album dieser verbindung ist "wayward the fourth", welches 2007 auf secret eye erschien.
die verwirrung nicht stoppend, könnte ich belegen, das padden auch auf ultra eczema veröffentlicht hat. das solowerk "the isaac storm" erschien 2006. schließlich: auf dekorder brachte padden in 2008 sein bis dato letztes solowerk heraus: "pause for the jet".
die deutlich auf folk fokussierte arbeit des the one ensemble of daniel padden wird gebrochen an der scharfen kante des rücksichtloser werkelnden kollektivs volcano te bear. hier ist die grenze zum experiment hin verschwommen, fast außer sichtweite. songstrukturen verlieren sich ins abseits. solo addiert padden lustbare momente, um bunt verknüpfte fäden zu präsentieren. dass er dabei auf elemente wie ein verfremdetes cello und die schwer verdinglichte kontrolle des gesangs setzt, ist weniger der spannung geschuldet, als dem erlebnismoment selbst. konstruiert wirkt dennoch nichts. das ist das geheimnis. für entdecker und solche, die es werden wollen.
daniel padden - marseille tape (2008)
daniel padden - crow crow growth (2008)
daniel padden - english again (2008)
volcano the bear - arc felt
volcano the bear - uh-oom
volcano the bear - inner arms and necks
The One Ensemble Of Daniel Padden - Spiders On Ice (2002)
The One Ensemble Of Daniel Padden - Singing Norway To Sleep (2003)
The One Ensemble Of Daniel Padden - Resonant Kings (2007)

Samstag, Februar 14, 2009

neue töne (528): stars in coma

den immer etwas irr guckenden, kleinen schweden habe ich seit jeher gern gehört, also auch verfolgt und zugesehen, dass ich immer auf dem aktuellen stand war (u.a. vol.1, vol.2). das produktive kerlchen hat nun seinem katalog ein neues werk beigefügt, das hier erwähnung und anerkennung finden soll. dabei hat der herr wohl seine affinität für brasilien entdeckt. nicht nur, dass er demnächst dort tourt, nein: "The lovely brazilian label Bolinhas Records has just released a new EP with Stars in Coma called “Death and Hope”. It’s five tracks with that old school feeling I know you all love. For those of you who are scared/lazy to order things from Brazil I will get my hands on some copies of the CD but right now Bolinhas have a presale so check their myspace out! I will also publish the songs on last.fm shortly. The Tracklist: 1. Death and Hope / 2. The Fantasy Youth Club / 3. Save / 4. Light in Zenith / 5. C’mon Drifter", schreibt mr. brorsson auf seiner webseite. weitere erkenntnisse können wir auch nicht hinzufügen. nur so viel: den lofi- status wird der bursche nicht so schnell loswerden. aber die lieblichkeit seiner melodien und die vielfalt seiner ideen sind kaum zu übertreffen. ich habe schon bestellt!
stars in coma - death and hope (2009)
stars in coma - the fantasy youth club (2009)
bonus:
stars in coma - Amelie (from upcoming album “Sisters”)
stars in coma - Arcane Abstractions (previously unreleased)
stars in coma - In The Machinery of Night (from the “In The Machinery of Night EP”)
stars in coma - Borderline (from “Soldiers” EP)
stars in coma - Quarantine (from “Soldiers” EP)

neue töne (527): patton

mit matamore hatten wir es noch nicht so groß am hut, wenngleich wir einige der vertretenen künstler durchaus mögen, verehren und dies auch kundgetan haben. half asleep zum beispiel, weniger raymondo oder sepia hours, dafür auch soy un caballo. matamore ist label, blog und informationszentrum in einem. im kleinen shop können die releases erworben werden.
mit "hellénique chevaleresque récital" von patton kommt nun eine neue veröffentlichung hinzu. hinter patton verstecken sich sam und max bodson. während max die akustische gitarre und den bass bedient, versorgt sam die drums mit genügend mechanischer energie und bastelt nebenher an elektrosounds. die discography des duos sieht folgendermaßen aus: 1998 - 'love boat ep', 2002 - 'jr for jaune rouge' und aktuell 2009 - 'hellénique chevaleresque récital'. also lag eine siebenjährige schaffenspause zwischen den letzten werken. die, wenn sie überwunden ist, argwöhnisch beäugt wird. das liegt in der natur der sache. wie stehts denn um die resultate? bei manchen, siehe portishead, geht so etwas ja gut aus.
nun, dass die jungs keine nasenbohrer sind, machen dem hörer wenige sekunden musik klar. das soundbild ist rund, dicht und doch bleibt es sensitiv für die marotten des einzelnen spielers, des einzelnen instruments. dominierend eine gitarre, ihr anschlag, ihr treibender charakter; das stupende im melodiefaden und die garnierungen im klang. die stammen zu großen teilen aus dem synthie oder computer. was sich zunächst als konservenfutter entpuppen könnte, ist organisch und attraktiv aufgrund spürbarer lust an verquickung und gezieltem stilbruch. sicher kann man john fahey erkennen, wenn man ihn - wie matamore - erkennen will. mir gefällt dagegen der gedanke an etwas eigenes, originäres viel besser, wenngleich klar ist, dass sich die beiden brüder auch vielerorts bedienen musste, um solcherart musik zu kreieren. bluesige elemente, die an john hurt oder charley patton gemahnen (die gitarre gläsern, als würde sie kurzerhand zerspringen), dazu das neblige schlagwerk und der zweisprachige gesang mit irrigen, dennoch lösbaren lyrics. hört Euch mal "neighbours" an und Ihr wisst, wovon ich spreche.
patton - astar clusters
patton - neighbours

01.04 - La Maroquinerie, Paris (F) >> with NLF3

Donnerstag, Februar 12, 2009

ein (p)fund mp3 (172)

je mehr ich von ihnen höre, umso gewillter bin ich, die geldbörse weit zu öffnen, nach alben in 2005 und 2007 kommt folgerichtig heuer das nächste: "from the forest to the sea", auf misra:
Southeast Engine - Black Gold (from: from the forest to the sea)
Southeast Engine - Quit While You're Ahead (from: a wheel within a wheel)
Southeast Engine - Coming to Terms With Gravity (from: coming to terms with gravity)
sein neuer output hört auf "the curse of midnight mary", auf family vineyard:
loren connors - chant 8
entlasten wir oben genanntes label um einige der letzten veröffentlichungen; gemeinsam sind sie stark und brachten "two nice catholic boys" an den start (20.01.09):
ein weiterer release auf vineyard war "aria nativa" am 09.12.08, irre, anhören!:
paul flaherty - i don't live here anymore
auf carrot top records tut sich was und wir sind dabei, sie bringen "Jam Tarts in the Jake House" am 03.03. heraus, hier was älteres:
"honey moon" heißt ihr neues album, es kommt mitte april auf loose music, sie lassen uns hineinschauen, in ihre zauberbox:
am 14.04. kommt "fantasies", klasse, gell?:
eine nachricht, die zumindest bei mir viel freude auslöse, ist, dass sie im sommer mit neuem werk ("modern silence) antreten und dann hoffentlich auch touren:
hoffen auf ein neues werk, bis dahin:

loney, dear
08. Apr. 2009 Hamburg - Uebel & Gefährlich
09. Apr. 2009 Berlin - Knaack
22. Apr. 2009 Point FMR Paris

andrew bird
27. Apr. 2009 La Cigale Paris
1. Mai 2009 Luxor Köln
5. Mai 2009Uebel & GefährlichHamburg
6. Mai 2009 Admiralspalast Berlin

neue töne (526): blackout beach

mit blackout beach betrachtet carey mercer eine weitere seite seiner psyche, seiner zulänglichkeiten, seiner mannigfaltigen möglichkeiten. da hatten wir erst über das neue projekt von swan lake berichtet, da schickt sich deren mitglied mercer, der, wie auch in benanntem artikel erwähnt, für frog eyes verantwortlich zeichnet, an, unter seinem moniker blackout beach neues zu verlautbaren. auf soft abuse (labelmate donovoan quinn wurde hier bereits einmal erwähnt) erschien jüngst "skin of evil" als cd, der lp- release ist anberaumt. damit hat mercer nunmehr seinen zweiten longplayer unter jener überschrift geschaffen, die an düsternis und weite, an schwermut und tristess gemahnt. der vorgänger war die "light flows the putrid dawn" cd aus dem jahr 2004, der noch eine 7" namens "claxxon’s lament" folgte (beide ebenfalls soft abuse). das neue album darf man als eine art geschichte über eine madame "donna" verstehen, deren zahlreiche liebhaber, früherer und heutiger natur, sich über die lady auslassen, vielmehr einen frieden mit ihr machen (irgendwo las ich: eine art griechische sage über die ideale frau). das musikalische gerüst: "these songs revel in the dark side of the heady proto-punk Cleveland axis (e.g. Peter Laughner, David Thomas) with a minimal, textural & almost Suicide-ish sense of pop form and the experimental nature of recent Scott Walker works.", schreibt soft abuse. dan bejar, der kopf von destroyer und vieler anderer nebenprojekte, ergänzt, dass er mit "skin of evil" zum ersten mal eine geglückte verquickung von theatralischen und atmosphärischen elementen hörte. daneben glaubt er an eine der besten veröffentlichungen des jahres. das hört sich weniger geschickt, denn gekonnt an.
Blackout Beach - The Stuttered XXX Breeze XXX (2004)
Blackout Beach - Claxxon's Lament (2007)
Blackout Beach - Cloud of Evil (2009)

Mittwoch, Februar 11, 2009

neue töne (525): azita

mit "how will you" steht der dritte longplayer von azita an und ich muss bekennen, dass ich die dame bisher nicht wahrgenommen habe. dabei kann ich behaupten, dass mir "i'm happy", der free download track, den drag city aus dem neuen album zur verfügung stellt, auf sonderbare weise gefällt. zunächst sträubten sich mir die haare ob der betonungen, des gedoppelten gesanges und der unzähligen untiefen, die dieser track bereithält. gleichzeitig bewirbt er sich unverschämt mainstreaming. kein einfaches unterfangen also, ihn zu lieben. doch gerade im refrain, da das keyboard lustvoll treibt, singt azita traumhaft und gibt sich im background fröhlich unterstützung. das hat was. das label verspricht, dass sich auf dem album mehrere solcher lustvollen tunes befinden, die unmissverständlich geradlinig von der rhythmusfraktion um matt lux und john herndon befeuert werden.
um meine angenommenheit (!) zu unterstreichen, hänge ich unten mal ein neil young cover mit ran. an dem dürfen sich nicht viele vergreifen, dafür ist er mir zu heilig. aber azita tut dies so exaltiert, so selbstbewußt, dass ich widerum beeindruckt war. ihre stimme ist dabei kein glockenheller selbstläufer. sie muss sich die töne erarbeiten, erkämpfen geradezu. auch dieser tatsache zolle ich respekt. "enaantiodromia" hieß das erste album (2003), der nachfolger "life on the fly" (2004) und im februar 2006 erschien schließlich noch "detail from the mountain side"(songs from the musical by brian torrey scott).
ich verspreche, ich werde bei der chicagoerin am ball bleiben.
azita - i'm happy

Dienstag, Februar 10, 2009

ein (p)fund mp3 (171)

die immer wieder gern aufgeführte anregung/aufforderung/erinnerung, wann: 24.02., was: "beast of seasons", wo: hush, preorder bereits möglich:
Laura Gibson - Spirited
gleichsam wiederholt erwähnenswert, "to willie":
Phosphorescent - A Picture of Our Torn Up Pride (Willie Nelson cover)
fast selbstbetitelt, nur ein zusätzliches 'v' ergänzt die albumüberschrift, auf de stijl:
Wavvves - So Bored
das labum heißt "grrr..." (dead oceans), was ich gut verstehen kann:
Bishop Allen - Dimmer
Bishop Allen - The Ancient Commonsense of Things
"love. feel. thinking. of." heißt das neue werk, kommt am 17.02.:
Faunts - It Hurts Me All the Time
dark electro aus thailand geb ich Euch heute mal als schmankerl und bonus mit auf den weg, hinter dem projekt steckt joe weber, der diverse weitere unternehmungen sein eigen nennt, auf seiner webseite kann man sich darüber informieren, probiert:
mass games - classical too
mass games - dance music
mass games - riding a new wave
endlich auch hier ein neuer release, am 21.04. kommt auf 4AD "my maudlin career":
Camera Obscura - My Maudlin Career
liveaufnahmen, oktober 08, cambridge, ma: