Samstag, Oktober 31, 2009

neue töne (693): science of sound

science of sound hatte mir ursprünglich singuläre freuden bereit. da kümmerte ich mich lediglich um sleeping in the aviary bzw. pale young gentlemen. lässt man aber seinen blick ausgiebiger über das label aus madison streifen, trifft man immer wieder neue und/oder/auch zukünftig gern gesehene bekannte.
so sind mir auch die auf schmalspur komponierenden burschen nick und carl unter die finger gekommen. sie stammen ebenfalls aus madison und brachten "coffins" zunächst im selfrelease heraus, bevor sich science of sound nochmals seiner annahm, um einen rerelease zu starten, geschehen im mai dieses jahres. glücklicherweise, sonst käme man wohl nicht so leicht an diese luftigen popsongs, die irgendwie eine dunkle note verströmen. die sondert sich aber nicht so mir nichts dir nichts ab, die kommt von irgendwo und will wahrgenommen werden wie eine diva:
icarus himself - coffins
icarus himself - sometimes i can't stand you, but...
icarus himself - 35 to life
ein paar monate zuvor erschien eine split 7er, auf der sich zwei punkorientierte kapellen einfanden, zum einen die von mir bereits vielfach beschriebene band, die sich um eine neue banddame reicher sieht, zum anderen ein two piece, das sich gewaltig an der schießbude, garageig an der gitarre gibt, um gemeinsam durchs mikrofon zu blasen; das scheibchen ist mit fünf tracks gut bestückt:
sleeping in the aviary - automatic (for krol)
the hussy - one time
schließlich haben wir als jüngstes produkt von science of sound noch auf das dritte album dieser kapelle hinzuweisen: "the mighty lunge" erschien am 20.10. und umfasst acht tracks in knapp 30 minuten, also auf den punkt gebracht von diesem äußerst sympathischen vierer, der ebenfalls aus der region stammt, förderung des eigenen bezugskreises steht hier also im vordergrund, seit anfang des jahrtausends spielt die band zusammen und hat, wie bereits erwähnt, schon ein respektables ergebnis in form von tonträgern vorgelegt:
his & her vanities - hits like hail
his & her vanities - wait it out
und zur erinnerung gibt es älteres material ganz kurz und knackig in form von hörbeispielen:
sleeping in the aviary - write on (2008)
sleeping in the aviary - pop song (2007)
pale young gentlemen - kettle drum (2008)
whatfor - fast asleep (2008)
she is so beautiful/she is so blonde - days (2007)
charlemagne - pink and silver (2006)
his & her vanities - into the wall (2004)

Freitag, Oktober 30, 2009

eingestreut (68): get well soon

mal in kürze, wie die überschrift es verlangt. bezüglich get well soon hat mich der beverunger auftritt zu pfingsten eines besseren belehrt und ich war der band um konstantin gropper zugetan. am achten januar wird das neue album auf city slang erscheinen und ich sonne mich mit vielen anderen in vorfreude. vielleicht ist meine nicht so ausgeprägt, aber dennoch vorhanden. "vexations" soll das neuwerk heißen und wird großtönig agieren, an bord streicher- und bläserquartette, aufgenommen in einem professionellen tonstudio. alles neu, obwohl man es bei der professionellen gangart des burschen nicht eh schon glaubte. inhalt: die stoiker. also jene, die auf ganzheitlichkeit setzen, aus der sich heraus das göttliche prinzip schält. mutig, aber türen öffnend für jede form von opulenz. unzulänglichkeiten hat er sich diesmal gespart, meint denn gropper auch mutig in die zukunft schauend. wir sind gespannt.
tracklist: 01. Nausea / 02. Seneca's Silence / 03. We Are Free 04. Red Nose Day / 05. 5 Steps / 7 Swords / 06. We Are Still... / 07. A Voice In The Louvre / 08. Werner Herzog Gets Shot / 09. That Love / 10. Aureate! / 11. We Are Ghosts / 12. A Burial At Sea / 13. Angry Young Man / 14. We Are The Roman Empire
get well soon - if this hat is missing (i have gone hunting) (2008)

eingestreut (67): the ballet

hatten wir neulich noch frohlockt, dass ein neues agnes kain album erscheint, jubilieren wir angesichts der tatsache, dass nun endlich the ballets zweitling erscheinen wird. schon im oktober 2007 machten wir auf "bear life" und eine mögliche tracklist aufmerksam. und als wir die band im januar auf der candy club party trafen, versprach uns greg goldberg ein exemplar. welches ich ohne zu zögern einfordern werde. denn diese art von musik sollte niemand verpassen. sie weitet die arterien und lässt nach atem ringen vor lauter sauerstoff! pop, electro und die weichspülernote einer feinen orgel, eines verzückten keyboards machen the ballet aus, dazu handclaps, gewinnendes lächeln und ein drive, der sich von hinten ganz zaghaft an einen heranmacht. außerdem ist die truppe so sympathisch, dass man sie allesamt einladen möchte, um sie mit essen und trinken vollzustopfen. schmal sind sie ja. am 21. november erscheint denn "bear lif", an dem u.a. auch scott matthew und kaki king mitgewirkt haben sollen. so schließen sich wieder einmal kreise.
1 — Chinatown / 2 — Dangerous / 3 — The House on Fire / 4 — Teenage Medusa / 5 — Kitty / 6 — I’m Going Through a Personal Transformation / 7 — Rough Trade / 8 — You Call Me / 9 — Girlfriends / 10 — Never Go Home / 11 — Murder at the Discotheque / 12 — Expectations
the ballet - the house on fire (2009)
the ballet - i hate the war (2006)
the ballet - in my head (2006)

Donnerstag, Oktober 29, 2009

neue töne (692): midlake

traditioneller britischer folk soll angeblich beherrschend sein: auf dem neuen midlake album. da wähnt man sich im traumland. hätte ich mir wünschen dürfen, in welche richtung sich die band aus denton entwickeln sollte, ich hätte genau auf diese stelle mit meinem finger gewiesen. "the courage of others" erscheint am 29.01. des kommenden jahres auf bella union/cooperative music und wird dann glatte vier jahre zwischen sich und dem vorgänger "the trials of can occupanther" gebracht haben. ein stolzer zeitraum für eine band, die für ihre arbeit den lohn erhielt, den man sich wünschen kann. volle häuser und einen guten absatz zumindest des letzten albums, das in der presse durchweg gut ankam. die soften, hymnischen und eindringlichen songs trafen den nerv und nahmen kapellen wie die fleet foxes fast ein wenig vorweg. dennoch lobenswert, dass der fünfer nicht weiter auf diese karte setzt, sondern versucht, sich neu zu orientieren, sich neu zu erfinden, neue angebote zu machen.
tim smith beschreibt den charakter der neuen lieder: "closer to my heart than those of the first two albums, because, I don’t feel I’m looking at the songs through someone else’s eyes. I’ve tried to keep it as true to myself as I could." wirklich lässig ging ihnen die arbeit am neuen werk aber nicht von der hand. der erwartungsdruck infolge des hervorragenden feedbacks hemmte eher und stand ihnen etwas im wege. eric pulido, seines zeichens gitarrist, meint dazu: "there were lots of growing pains. with time comes struggle - personally, financially, and motivation. but we didn’t want to make the same album as 'van occupanther', so we carried on moving and creating and pushing for a newer sound and emotion.” so soll "the courage of others" noch ruhiger, dafür dunkler und atmosphärisch gespenstischer geworden sein. kann man die spannung besser anheizen?
tracklist: Acts of Man / Winter Dies / Small Mountain / Core of Nature / Fortune / Rulers, Ruling All Things / Children of the Grounds / Bring Down / The Horn / The Courage of Others / In The Ground
(konzertreview aus 2007 / albumrezension "van occupanther")
midlake - we gathered in spring (2006)
midlake - van occupanther (2006, live bbc)

Mittwoch, Oktober 28, 2009

plattenbau (2)

ghacktes aus der 'klienicum' last.fm gruppe zieht nach und gewährt uns einen einblick in seinen plattenbau. danke dafür!

evangelista - prince of truth (2009)

eine form von wochenenderholung. im angeschlagenen, hölzernen bürostuhl, die füsse auf dem schreibtisch lagernd, mehr liegend als sitzend musik hören. es läuft "prince of truth" von evangelista. dabei in sam shepards "rolling thunder" blättern, stellenweise lesend. eine gespenstisch gut funktionierende verbindung, eine symbiose aus fleckenteppich und größflächiger bepinselung. die schemenhaften beschreibungen des die comeback tournee dylans begleitenden schauspielers und schriftstellers ornamentieren den düsteren reigen kakophonischer gothiktrümpfe. die wegelagerei des dylantrupps, das bekämpfen von langeweile abseits der konzerte, die auseinandersetzungen um individualiät und persönliche freiräume erhalten untermalung durch den griffig staunenswerten stoff der band um carla bozulich. im hexentanz umrunden perkussive elemente und ausdauernde saiteninstrumente einander, wie von tauen gehalten, am langen band der charismatischen sängerin. in deren textliche erprobungen fliessen die beobachtungen shepards, dieser mal oberflächlich amüsiert (dylan und co. agieren gekünstelt vor der kamera), mal aufgeregt (dylans frau soll kommen, wie wird sich die konkurrenzsituation zu joni mitchell und joan baez darstellen?), mal witzig (dylan kauft eine maske seiner selbst und tritt mit ihr auf, das publikum ist sich auch dann nicht sicher, wen es vor sich hat, als der meister das teil ablegen muss, um mundharmonika zu spielen), mal übertrieben ruppig (ich bin so geil, vor mir wäre selbst ein loch in der luft nicht sicher).
eine koexistenz, die unterschiedlicher nicht besetzt sein könnte. dort die wankelmütige karawane, hier die unerschrockene erprobung detaillierten stillstands. "gospel noise" nennt bozulich das unterfangen aus konstruktion und dekonstruktion, das mit konzentrierter besessenheit und aufopfernder dynamik nach kontextueller versöhnung sucht.
schöpferisch ist carla bozulich sicher an einem höhepunkt angelangt. die stationen the geraldine fibbers, ethyl meatplow oder scarnella wollten genommen werden, um carlas ausdruck zu schärfen, theatralische symbolik abzulegen, um das wettern und flüstern so zu üben, dass es, jeglicher selbstreferenz abhold, alltagstauglichkeit beweist. unterstützer dabei die herausragende mannschaft um tara barnes, dominic cramp und nels cline: shahzad ismaily, ches smith, jessica catron, devin hoff, thierry amar, nadia moss und jonah fortune.
"am i here to watch over you/am i here to destroy you/am i here just to think it matters what i do", heißt es im opener "the slayer", carla sticht in ihrer eigenbrötlerischen art die worte zwischen die schneidenden gitarrenspuren und den haufen marodisierender geräuschemacher. hupe, säge, gongs und bass fahren auch durch die parade, als carla in "tremble dragonfly" mit ihrem schutzbedürftigen organ singend formuliert: "tremble dragonfly. tremble on. on. touch me with your wing. wicked flying thing" und dominante streicherarrangements oberhand gewinnen wollen. doch: "i will let you win. dusty wing span moving so fast. still it stained itself like a church. glass dipped in dirty sound never touch the ground. everybody wants to pin you down".
nichts ist unerlässlicher als sich zu bewegen und herr seiner selbst zu sein. die wahrheit zu suchen, ist eine aufgabe, die sich nicht losgelöst von der tatsache betrachten lässt, dass es keine gibt, die sich einfach nur auflesen ließe. carla ist radikaler denn je. und überrascht bei aller gezielten dissonanz mit harmonie und einklängen, die sich wie in "i lay there in front of me covered in ice" an gitarrensentenzen und einer von cramp weissagenden orgel genüsslich schuppern. "you are a jaguar" katapultiert aggression und nimmt atem, spitzfeuriger kannst du die saiten nicht schreien! weitere vier tracks später steht die gewissheit auf festem grund, dass der vorzüglich besetzten band inklusive ihrer außergewöhnlichen frontfrau ein genrefernes bzw. -übergreifendes und zugleich radikal maßstäbe setzendes werk aus noise, improvisation, post-industrial, gothic, experiment und musique concrete gelungen ist.
"rolling thunder" endet in einer szene, die sich aus dem stoned-sein der protagonisten speist, dylan stört aggressiv die premiere eines shepard stückes. "die kritiker wissen nicht, was sie davon halten sollen. ist ihnen etwas entgangen? wer war der maskierte, der eben im roten mantel mit gauchohut brüllend vorbeigesprengt ist? ist das stück schon zu ende?"
"prince of truth" erschien anfang oktober auf constellation.
evangelista - the slayer

Dienstag, Oktober 27, 2009

glotzt nicht so romantisch (69): yo la tengo

ohne worte. dank an 'don't look down' + pitchfork: tv.



neue töne (691): ólöf arnalds

12 tónar ist für die wenigsten ein begriff. so gehen denn auch veröffentlichungen, die auf labels dieser größe an den start gehen, zumeist unter. dabei hat das isländische unternehmen, das auch einen plattenlanden in reykjavik beherbergt, einiges zu bieten. unter anderem ólöf arnalds, die im jahre 2007 ihr erstes soloalbum "vid og vid" veröffentlichte. die presse, zumindest sie nahm wahr und tat dies kund, war einhellig begeistert von der schimmerigen atmosphäre, die dieses sparsam ausgestattete werk zu bieten hatte. die stimme ólöfs changiert zwischen den polen kath bloom, und ist dabei nicht so brüchig und alternd, und joanna newsom, und vermeidet doch das kieksend kindliche, das überschlagende. im gegenteil fühlt man bodenhaftung, gar standhaftigkeit, als gelte es die formulierten wahrheiten demonstrativ zu bestärken. und doch ist "vid og vid" fragil und luftig. zum feingliedrigen organ arnalds' fügen sich genügsam die instrumente. gitarre, viola, spielerisch untermalend, selten akzentuiert aufdringlich, charongo und koto, die das außergewöhnliche und fremde der musik der jungen isländerin unterstreichen. und doch fühlt man sich verbunden, gar hingezogen zu den verwinkelten fährten, die ólöf legt, will spurensucher sein, die weichförmigen verwehungen im schnee ergründen, zwischen dünnen birkenstämmen nach den feen spähen. das herz ist weit geöffnet und lässt einlass.
one little indian schickt sich nun an, "vid og vid" noch einmal eine chance zu geben und veröffentlicht es am 30.11. neuerlich. verkaufstaktisch klug, da die junge songwriterin, die unter anderem auch tourmitglied bei múm ist, in den vergangenen jahren nicht auf der faulen haut lag und bald ein neues album präsentieren kann. wer also das 07er werk nicht kennt, nutzt es als appetithappen auf den im neuen jahr erwarteten frischling "ókídókí", der wie der vorgänger von kjartan sveinsson (sigur rós) produziert wurde. nachstehend ein erster hinweis darauf, wohin es gehen wird (und abschließend der hinweis, dass es sich bei ólöf selbstverständlich um die cousine von olafur arnalds handelt, mißverständnisse ausgeschlossen):
ólöf arnalds - vinur minn (rough mix, via stereogum)

Montag, Oktober 26, 2009

ein (p)fund mp3 (228)

"let's just stay here" kam mitte oktober auf mint records heraus:
carolyn mark - all time low
am 24.11. erscheint "big deal. what's he done lately?" und wir krachen uns schon einmal ein wenig warm (wird es plagiatsvorwürfe geben?):
brimstone howl - suicide blues
"sunset/sunrise" ist der aktuelle output der band aus seattle und erschien auf hardly art, wir hören mal rein, gell:
the dutchess and the duke - living this life
the dutchess and the duke - hands
lieblich lieblich, das album heißt "arrow" (auf frog stand), wohin geht die reise von:
clare & the reasons - ooh you hurt me so
auf "the conformist" darf man schon einmal aufmerksam machen:
doveman - breathing out
doveman - the best thing
"washington" erscheint mitte november auf peapod (wir hatten hier bereits einmal ausführlich über diese schnieke company berichtet), robinson-band aus biddeford, maine:
south china - escape (sample)
south china - painting (sample)
south china - terry head (unreleased)
schneidig, "you should have killed when you had the chance" erscheint am 1. dezember auf saved by radio, beim bandnamen hätte ich auf twee getippt, aber der erste eindruck weist auf deutlich rockigere komponenten:
parkas - the gang's all gone
etwas flockiger und relaxter kommen sie uns mit einer acht track free compilation auf ihrer homepage:
bend sinister - jimmy brown
auf own records gibt es einen neuen alten release zu begrüßen, "the bowery" hat ein europäisches label gefunden und erfährt eine widerbelebung, zu recht (wir schwärmten im sommer des letzten jahres):
the firekites - same suburb different park

rolling stone weekender
06., 07.11. - weißenhäuser strand/ostsee

eingestreut (66): agnes kain

auf diese nachricht warte ich geschlagene zwei jahre. ein neues album von agnes kain. an der konstellation hat sich nichts geändert. es handelt sich immer noch nicht um eine einzelne akteurin, sondern um das singende und musizierende paar chanelle afford und stefan simunic. "keep walking or i'll kill you" hieß das debut in 2007 und erschien ebenso wie der nun nachfolgende longplayer auf half a cow records. wenigstens dem heimatlichen label ist man treu geblieben, denn die beiden stammen zwar ursprünglich aus australien, zogen aber bald auf die insel, auf der sie mittlerweile einen festen wohnsitz in london gefunden haben. ist ja alles legitim und vielleicht auch nachvollziehbar, dort warm, hier kalt und nass. tut der musik zum glück keinen abbruch. während sich chanelle auf ihren samtenen und irgendwie kleinkind-freundlichen und dennoch wissenden gesang konzentriert, macht ihr stefan per gitarre und backgroundgesang ständig komplimente. so wurde das was in 2007. und in 2009 heißt es "across the ocean grey" und klingt nicht weniger freundlich und anschmiegsam. nur ernsthafter, will ich meinen. als träfen sie die punkte, die sie schon vormals avisiert hatten, besser. die vergangenen zwei jahre haben die beiden genutzt, um sich die welt anzusehen, vielmehr "the northern hemisphere", wie sie es selbst formulieren. im dunkeln bleibt, wo sie sich überall herumgetrieben haben. fest steht, es war eine spannende zeit, in der sie an den unmöglichsten orten übernachteten, essen teilten, viele neue menschen kennenlernten usw., vieles davon lässt sich auf dem neuen album wiederfinden. aufgenommen wurde in london, das mastering erfolgte in glasgow. ich freu mich auf "across the ocean grey". zur einstimmung empfehle ich die myspace seite, auf der man vier neue tracks bestaunen darf. unten anstehend ein aktuelles video.

Sonntag, Oktober 25, 2009

neue töne (690): serious business records

wie ein gutes wirtshaus. hier kannst du immer einkehren und bist auch gern gesehen (hier und hier), selbst wenn du dich ein paar jahre hast rar gemacht. und die bedienung ist freundlich und nennt dich beim namen. die speisen sind variantenreich und von immer gleicher qualität. wer ein wenig serious business records vernachlässigt hat, dem wird es ähnlich ergehen. wie ein gutes wirtshaus geriert sich das label aus new york. die letzten neuigkeiten wollen nun berichtet sein und so geben wir uns mühe, dies in aller knapp- und angemessenheit zu erledigen.
der letzte release stammt von annie nero und josh kaufman und ist eine drei track ep, aufgenommen auf einem 4track kassetten recorder in 2002/2003. "francypants" erschien bereits im jahr zuvor, wurde aber via sbr noch einmal neu aufgelegt, und ist die zweite veröffentlichung des paares (dawn landes hat übrigens auf ihrem album "sweet heart rodeo" einen song der beiden gecovert), ein geruhsamer shuffle im zwiegesang:
jack and the pulpits - franypants (2009)
jack and the pulpits - dance area (2005)
sie haben im september eine ep unters volk geschmissen, free, free, free, getauft wurde sie auf "arm brain heart and liver", bevor in 2010 der neue longplayer an den start gehen wird
the octagon - suicide kings (2009)
the octagon - love will turn you around (2006)
ganz am beginn des jahres haben die beiden ihr unwesen getrieben und mit "drip dryin'" zumindest bei eingeweihten für aufregung gesorgt, sie sind u.a. ein grund, warum ich immer wieder zu serious business zurückkehre, banjo und bass, zwei launige stimmen und die volle lust am tun:
two man gentlemen band - drip dyin' (2009)
two man gentlemen band - fancy beer (2009)
two man gentlemen band - prime numbers (2006)
sein letztes werk liegt genau ein jahr zurück und war die 12" "...and the tightens", dafür gibt es aktuell einen mehr als hörenswerten livetrack:
benji cossa - april (live, 2008)
benji cossa - volcano (2008)
alles, was nun noch länger zurückliegt, könnt Ihr selbst nachholen, indem Ihr auf diese seite wechselt. es lohnt allesamt!

Samstag, Oktober 24, 2009

plattenbau

der (das) blog war nie als selbstreferentielle geschichte angelegt. im gegenteil ging und geht es um die musik anderer. insofern blieb der blogmacher außen vor. außer, abseits der natürlichen beeinflussung durch vorlieben, sozialisation usw., außer es ging um einen ganz persönlichen blick auf die dinge. in der rubrik "in fester hand" wurden so besonders wichtige alben zum thema gemacht. und nun soll es darum gehen, hinter die oder vielmehr in die kulissen jener musikaffinicados zu schauen, die hier worten beine machen und musikalische kunde verbreiten, aber auch jener, die mitlesen und durch kommentare beiträge für austausch und miteinander leisten. fühlt Euch also aufgefordert, wer und wo immer Ihr auch seid, via fotografischer ergüsse einen blick freizugeben auf Euren schallplatten-, cd,- kassetten- und/oder tapeschatz (email an: klienicum@yahoo.de). so sieht die welt aus! in den häusern und wohnungen! dort, wo die ware musik hingeht, nachdem sie ein künstler geboren hat.

'plattenbau' assoziiert die 'platte', die düstere architektonik des ostens (aber nicht nur), die sich im karrée zusammenfand, um darin angeblich unmündige vergeblich einzuschließen. funktionierte ja nicht auf dauer. plattenbau impliziert dünnwandigkeit, geringe mengen mörtel zwischen dem gegossenen beton, instabilität. wer heute noch das zweifelhafte glück hat, sich einen solchen bau anzusehen, kann mal versuchen, die flucht zu suchen, sie wird wenigstens auf halber höhe des gebäudes im nirgendwo verschwinden. platten sind aber auch schallplatten, hier zusammengefasst unter tonträger, die geordnet, gehortet und sortiert sein wollen. und sich zueinander gesellen wie die platten eines plattenbaus. wie das beim einzelnen aussieht, ist das spannende. auch eine systemfrage. und, abschließend, ein bau ist auch eine rückzugsbehausung. in diesem sinne gehört eine sammlung dorthin, wo man sie auch geniessen kann.

den anfang will ich gerne machen. und nehme mich fortan zurück. denn als gutes beispiel kann ich kaum dienen. derzeit landet alles, was ich an tonträgern kaufe, auf haufen. diese unordnung ist mir selbst ein graus und die gelobte besserung harrt dennoch eines schönen tages. renovierungsarbeiten hier halten dort die notwendige systematik auf. sag ich mir. immer wieder. zudem halte ich es mit den errungenschaften der jüngeren jahrzehnte und schwenkte flott von vinyl auf cd und mp3 um. und nur selten wieder zurück.
auf drei verschiedene räume aufgeteilt, lässt sich alles finden, was sich an musik in unserem haushalt angesammelt hat. im schlafzimmer das vinyl (vorwiegend 70iger und früher 80iger jahre reggae, jazz und liedermacher), im wohnzimmer teile des buchstaben 'a' aus zeiten, als ich nach alphabet zu ordnen versucht war, in meinem arbeitskabuff der rest, mancherorts in zweierreihen 'sortiert'. wer die bilder in der richtigen reihenfolge aneinander fädelt, kann sich in diesem raum fast einmal um 360° drehen. viel spaß (die tastatur zeichnet übrigens den blog-arbeitsplatz aus, die aktuellen plattendreher anbei).
howling bells - into the chaos
pinback - chaos engine
kaki king - bone chaos in the castle

neue töne (689): anneliese monseré

als wir hier vor kurzem auf morc records aufmerksam machten, hatten wir natürlich auch, vielleicht vor allem annelies monseré im hinterkopf (recherche, recherche, gott lob!). doch die jugend sollte zunächst ran. außerdem lag das album von the puddle parade weiter zurück. nun aber hat die bis 2008 auf morc veröffentlichende belgische songwriterin die labelheimat gewechselt und justament ihr "marit" getauftes werk auf auetic etabliert. die schwedische musikschmiede ist ein kind des library tapes mitglieds david wenngren und "marit" der erste release. auf dem neuen album, das 12 tracks bereithält, haben neben monseré mitgewirkt: jessica bailiff (langjährige kollegin und kooperationspartnerin, wir berichteten bereits), nathan amundson (von den rivulets), micheal anderson (von drekkaa), ellen evers (aha!, the puddle parade), dazu justin und nathan vollmar. annelies selbst beteiligte sich mit gesang, spiel von piano, guitar, cello, glockenspiel und melodica.
was sich nach einer dichten produktion anhört, bleibt doch im ergebnis karg und besonders. in kein launiges gewand verpackt, und so muss man den verzicht auf farbtupfer durch die konzentration ersetzen, geriert sich "marit" als situationsarmes und doch bewegtes aufspiel. vordergründig das geruhsame organ annelies monserés, dahinter (daneben, darüber) das dahin tropfende des beigesteuerten, mehr nur ornamentierenden instrument (der plural kommt wirklich selten zur geltung). es ward an der zeit für dieses album, denn einige versprengte tracks galt es zu bündeln. gelungen! sehr. aufgenommen wurde übrigens in hilversum, holland und in gent, belgien.
annelies monseré - have you heard
annelies monseré - common ground (from: "untitled ep", 2008, mit j. bailiff)
annelies monseré - golden (from: "somewhere someone", 2008)

Freitag, Oktober 23, 2009

glotzt nicht so romantisch (68): nat johnson & the figureheads

das debut (release letztes jahr, neuer anlauf heuer, damage good records/thee spc), hatten all jene erwartet, die auf diese art lustvolle, aber nie auf dicke hose machende popmusik stehen. da brauchts keinen wall of sound, im gegenteil sorgen die lücken und ihre büßer für die erhebende belebung. hinzu kommt eine americana note, wie sie so nonchalant nur briten hinbekommen. zwei singles gab es von nat johnson & the figureheads vorab, die dazugehörigen video haben definitiv charme (und wer meint, wir kramen hier in der mottenkiste, dem geben wir recht! es müffelt so schön!):



eingestreut (65): the puddle parade

und nun gilt es, ein ohr zu leihen, um später für zehn bucks zuzuschlagen und sich und der jungen musikerin eine freude zu machen: morc records.
the puddle parade - claim

Donnerstag, Oktober 22, 2009

zu gehör getragen (104)

bearhug - birds ep (2009)
> schrullig schauriger acidfolk, der moment zwischen der letzten bohrung und dem erheben aus dem zahnarztstuhl, 3/5

hope sandoval & the warm inventions – through the devil softly (2009)
> unter hypnose bei frau doctor seelenvoll, mannigfaltig die entdeckungen zwischen zart besaitetem und der gehauchten deklination, 3,5-4/5

the devil makes three – do wrong right (2009)
> gemächlich und/aber gekonnt aufgespielter bluegrass-, country und punktuell blues- verschnitt, an höhepunkten jedoch zu arm, 3/5

eels – hombre lobo (2009)
> talentfrei ist anders, überragend allerdings auch, erst recht, wenn man weiß, dass mr. e. es deutlich besser kann, 2,5-3/5

neue töne (688): holopaw

ein ganz guter einstieg, wenn es um neue bands geht, ist es, einen blick über das personal und sein instrumentarium schweifen zu lassen. na denn, die kapelle holopaw aus gainesville besteht aus: john orth (vocals), jeff mcmullen (bass), patrick quinney (guitar), jody bilinski (drums), jeff hays (guitars, keyboards, pedal steel, vocals) und krista molinaro (cello, accordian). gerade die letzten beiden protagonisten sorgen mit verschiedenen gerätschaften für erste spannung und die nötige unruhe, um sich etwas intensiver mit dem sechser aus dem bundesstaat kalifornien zu beschäftigen.

die alben "s/t" in 2001 und "quit +/or fight" in 2005 waren die bisherigen stationen, denen nun ein neues werk folgt. "oh, glory. oh, wildernes" erscheint anfang november und ist das ergebnis einer von großräumiger umbesetzung betroffenen band. dazwischen haben die einen babys gezeugt und andere sich mit kunst abseits von musik beschäftigt. ein paar verließen holopaw, andere stießen hinzu. so entwickelte sich aus dem zwischenzeitlich zu einem duo geschrumpften gefüge eine wieder vollständige, schlagkräftige mannschaft, die nun auch die bereits fertigen songs zur vollen reife führen konnte. sieben monate dauerte es an, bis das aktuelle album im kasten war. gezuckert wurde das teil mittels des einsatzes von horn, violine, piano und calvinet und der zuzüglichen sangesarbeit von erin tobey. erscheinen wird das werk schließlich auf bakery outlet records.
die musik ist wenig arty, aber anspruchsvoll dennoch und feingliedrig arrangiert. pop, rock, irgendwo dazwischen, so dass sich immer wieder nuancen finden lassen, die in die eine wie in die andere richtung einfärben. schwungvolles maßnehmen, so nenne ich das mal. Ihr kennt das, wenn jemand halt mit besonderem elan an eine arbeit geht und man sich urplötzlich auch selbst motiviert sieht.
holopaw - the art teacher and the little stallion (from: "oh, glory. oh, wildernes")
holopaw - little stallion with a glass jaw (from: "oh, glory. oh, wildernes")
holopaw - black lacquered shame (from: "oh, glory. oh, wildernes")
holopaw - biggest light (k. bloom cover)
holopaw - curious (from: "quit +/or fight")
holopaw - cinders (from: "s/t")

Mittwoch, Oktober 21, 2009

ein (p)fund mp3 (227)

riesen freude über den aktuellen release auf parks and records, sein (cory gray) erstling war einer meiner favoriten im letzten jahr (notiz), nach dem "s/t" werk folgt nun "where to swim":
carcrashlander - landmines (2009)
carcrashlander - gold sunset (2008)
"constellation" heißt das selfrelease dieser bostoner band unter den fittichen des songwriters noel kelly, gehört erwähnt und angehört, das debut kann man via myspace downloaden:
the hush now - hoping and waiting
auf hometapes dieser tage erschienen: der erste studio longplayer namens "beast rest forth mouth" des vierers, der aktuell in brooklyn residiert:
bear in heaven - wholehearted mess
bear in heaven - lovesick teenagers
bear in heaven - bag of bags (from: "red bloom of the boom")
"gambol" erscheint am 3. november auf fuzzy logic, das dritte album der ein-mann- electropop-band:
Gravity Wave - The Great One
Gravity Wave - Yo-Yo
heilige sternchen umflirren den musikantenhorizont, auf fortuna pop mit einer single namens "fireworks" am start, unwahrscheinlich, aber wahr, das ganze auch noch frei:
tender trap - fireworks
tender trap - grand national
schnell und hibbelig, die "younger limbs" ep erschien gerade auf the creative motel, inc.:
old wives’ tale - amphetamine
old wives’ tale - royal fresh
er veröffentlicht auf alchemist records fleißig single um single, so dass am ende bald ein longplayer zusammen kommt:
eric sarmiento - strange power
eric sarmiento - so she says

mark eitzel
27.10. Norderstedt - Musicstar
28.10. Berlin – Café Zapata


leroy stagger
21.10. Frankfurt – Sinkkasten
22.10. Heilbronn .- Stereo Total
23.10. Stuttgart – Laboratorium
24.10. Lahr – Schlachthof
25.10. Gelsenkirchen – Dietrich-Bonhoeffer-Haus
27.10. Solingen – Café Stückgut
28.10. Mühlheim – (House Concert)
30.10. Wesel – JZ Karo
31.10. Lauchhammer – Real Music Club


the twilight sad
03.11. Köln – Luxor
06.11. Hamburg – Molotow
07.11. Berlin - Bang Bang Club
09.11. Frankfurt – Nachtleben
15.11. München - Atomic Café
17.11. Schorndorf – Manufaktur
18.11. Heidelberg – Karlstorbahnhof
19.11. Münster – Gleis 22

Dienstag, Oktober 20, 2009

glotzt nicht so romantisch (67): pink mountaintops

neue, hervorragende session auf they shoot music..., diesmal mit pink mountaintops. hier nicht nur verehrt, sondern auch, fast zwangsläufig, erwähnt und belobhudelt. mit "vampire", "plastic man, you’re the devil" und "leslie" wurde eine tolle songauswahl getroffen, die atmosphäre ist entspannt und aufgeräumt und dies immerhin vor einem konzert in der wiener location "arena", holla! seht und staunt selbst.





neue töne (687): horse shoes

alex roulette zeichnet für das verflixt noch mal heilige cover artwork der aktuellen horse shoes ep verantwortlich, die gerade im september auf shelflife records das licht des universums erblickte. der kerl fabuliert auf leinwand, das es eine schau ist. kolossale bildauswahl mit nicht auf den ersten blick zu ergründenden motiven und szenarien. immer wieder steht der adoleszente im mittelpunkt einer unwirklich scheinenden welt. doch der zweite blick gibt die möglichkeit frei, als entpellte sich die situation aus einem erzählstrang. der fand dann aber bereits im eigenen schädel statt. irre. also, sich auf seiner webseite + blog umzusehen lohnt sehr.
die band selbst kennen wir bereits von holiday records. die dort im mai bzw. august erschienenen singles "believing in god" und "i wish i meant more to you" sorgten nicht nur musikalisch für aufregung, nein, auch hier war jeweils das cover eine besondere dreingabe. drew driver und sein kompagnon jacob graham, von the drums bekannt, folgen also einem ganzheitlichen stilauftrag. die beiden lernten sich vor einigen jahren kennen, als sie noch in verschiedenen bands musizierten. ihre gemeinsame liebe zum ekzessiven the smiths- hören brachte sie schließlich zusammen und zu besagtem projekt horse shoes. "the imperial school" reduziert sich stilistisch so einwandfrei wie das outfit der beiden brooklyner musiker auf das wesentliche. hier die alles pulverisierende, weil erhabene und eindringliche melodie, dort die unzarte und lautere geek- variante. die vornahme? nun: "We wanted to make something that everyone could relate to and feel a connection to. The songs are all about growing up out in the country, spending perfect childhood summers with your family and having your heart broken for the hundredth time by the age of sixteen.", schreiben sie.
sarah records goldet an jeder ecke funkelig, schwedenpop sowieso, aber auch die achtziger lugen vergnügt ins lauschige gemeinschaftszimmer. wer ein wenig schwüle nicht vertragen kann, soll sich gleich um die ecke schinden und an der bushaltestelle auf jene warten, die das tanzbein mal gekonnt, mal ungelenk wackeln lassen wollen. in bälde gibt es einen longlayer. und dann laden wir zur sause auch die nachbarn ein!
horse shoes - changing winds
horse shoes - the imperial school

Montag, Oktober 19, 2009

neue töne (686): slumberland records

ein besuch bei slumberland lohnte in der jüngeren vergangenheit immer. das pausieren sollten sie man auch mal schön bleiben lassen. fassen wir nun einige der letzten bewegungen zusammen::
passen natürlich peferkt auf das label, mit der "don't you rise" ep (im oktober erschienen) wird noch einmal stolz an der eigenen karriere flaniert und die wichtigkeit einer neuseeländischen band in der welt abgemessen, sollte es allerdings keine zweifel geben, woran auch immer:
the bats - face inside the sun
ein the membranes cover, das weit zurückblicken lässt, thatcher war noch wer und der punk schien aus den untiefen emporzusteigen, ein strohfeuer, heute noch mal entfacht, eine single, zwei seiten, hier die flip:
sarandon - spike miligans tape recorder
album, single, single, ep, die band lässt nichts anbrennen und legt kaum eine pause ein, "higher than the stars" kann nun auch Euer motto werden:
the pains of being pure at heart - higher than the stars
the pains of being pure at heart - come saturday (vom 's/t' album)
er steigt neu bei slumberland ein und hat bereits ein album in planung, bis er damit rausrückt, betreibt er mittels des nachfolgenden titels (+ dazugehöriger single) gewinnbringend werbung:
devon williams - sufferer
nachfolgend noch ein paar zurückliegende musikstücke mit hinweis auf das zugehörige tonträgerium:
sic alps - l. mansion (from: single "l.mansion", sept. 09)
brown recluse - night train (from: ep "soft skin", aug. 09)
liechtenstein - this must be heaven (from: split "various artists, earching for the now 5", aug 09)
the faintest ideas - procrastination of every day tasks (from: split "various artists, earching for the now 5", aug 09)

Sonntag, Oktober 18, 2009

ein (p)fund mp3 (226)

"north carolina" heißt ihr album auf lost in the woods" (13. oktober) und kommt ganz schön verwoben und heimelig:
Lee & Willbee - Love’s Not Worth It
Lee & Willbee - Day of Sunshine
als selfrelease erscheint am 27. oktober das album "fever", feurig das ansinnen allemal, die zwei track, die uns vorab zur verfügung stehen, stellen verheißungsvolles in aussicht: dancerock:
The Laughing - Runner
The Laughing - Elevators
tin cat und altamont pass heißen die beiden bands, in denen er sich sonst noch so vergnügt, ansonsten bietet der amerikaner solo seine kost, "tk" nannte er seinen erstling mit rockigen und trotzdem an der leine geführten songs:
erik ostrom - one and the same
erik ostrom - everything you read
erik ostrom - by your side
sehr interessante kombination, der mittlerweile in berlin lebende italiener gemeinsam mit dem australischen trio, auf low point erschien bereits im juli "near and faraway":
Fabio Orsi & Seaworthy - Near And Faraway
Fabio Orsi & Seaworthy - Branch And Stone
auf lefse erscheint mitte november "mountain debris":
a grave with no name - open water
selber verein (lefse), selber termin (17.11.), anderes album, nämlich namens "ghost":
tape deck mountain - ghost colony
ihr debut "are you afraid of..." erschien bereits im juli, aber wer hat das schon mitbekommen und zudem brauchts eine frische brise, gell:
the danksdie young
the dankstreaty connector
the danksi mean, come on

Samstag, Oktober 17, 2009

glotzt nicht so romantisch (66): the devil makes three

über die bluegrasser von the devil makes three wollte ich lange schon mal geschrieben haben. was mich davon abhielt, war lediglich die tatsache, dass keine vernünftigen mp3s vorlagen, die ich dem geneigten hörer zur verfügung hätte stellen können. manche bandseite bzw. manches label weisen eben nichts aus, woran mich sich auditiv gesehen festhalten könnte. und ohne geht im klienicum nichts! eine weitere möglichkeit allerdings sind jedoch videos. und da die hier ins visier genommene band bei kexp 90.4 fm seattle vorbeischaute und an diesem 28.05. des jahres 2009 auch gefilmt wurde, können wir bewegte bilder an Euch weitergeben, die sehr gut das darstellen, was das trio auf dem kasten hat. neben der bluegrass spur, die die band auf jeden fall fährt, muss man sich auf elemente des ragtime, country, folks und rockabilly gefasst machen. das drummer lose trio besteht aus dem frontmann und gitarristen pete bernhard, der stand-up bassistin lucia turino und dem gitarristen und banjoplayer cooper mcbean. "do wrong right" heißt das aktuelle album der band, es erschien im frühjahr dieses jahres und hält alles, was ich hier versprochen habe. kaufen!



neue töne (685): headlights

"wildlife". naja. es tropft lieblich aus den lautsprechern, die stimme charmant und umschmeichelnd. eine musik, zu der man sich gern im sessel räkelt, vor allem, wenn die heizung bollert und für mollige wärme sorgt. das cover des neuen albums von headlights verspricht denn auch einen sanften übergang vom sommer zum herbst. dabei hatte es die truppe aus champaign zunächst gar nicht so einfach. es galt, ein bandmitglied abzuringen und dessen verlust zu verkraften, der ehemals fünfer tritt nun zu viert an. die gruppendynamischen prozesse brauchten ihre zeit. ob sich dies tatsächlich in einer mehr elegisch ausgerichteten musik niederschlagen musste, sei dahin gestellt, aber es ist nun mal, wie es ist. liebreiz und charm gelten als stichworte, um halt am grifflosen musikkonstrukt der band zu finden. wenn das despektierlich klingt, dann ist es gewiss nicht so gemeint. denn wer schwelgt nicht gern. und atmen sollten die neuen songs. und schließlich wissen die mannen um erin fein auch, wie man für kleine wellenbrecher sorgt, sei es durch ein mit finessen ausgestattes schlagwerk oder eine schleifende gitarre. polyvinyl records sollte sich die band warm halten. auch auf ihrem dritten longplayer weiß die nämlich an sich zu binden, den hörer. das label die band. die band das label. das label die hörer. wenn es nur immer so wäre...
headlights - get going

Freitag, Oktober 16, 2009

neue töne (684): mv & ee

auf die idee zu kommen und zu sagen, dass es nun endlich wieder ein album von mv & ee gäbe, käme man so schnell nicht. dafür liefern die beiden, gern in kombination mit 'the golden road' oder 'the bummer road' , zu regelmäßig ihre longplayer ab. da sich allerdings qualitativ selten durchschnittliches einschleicht, bleibt die frage danach luftig am firmament. wie die lustvollen gitarrenspuren des psych-jam-kollektivs auf dem neuesten werk "barn nova", das am 13. oktober auf ecstatic peace erschienen ist. das acht tracks umfassende album sieht sich begleitet von einer riege ausgezeichneter musiker: doc dunn: pedal steel, rhythm guitar, vocal, drums; mike smith: rickenbacker 4001, vocal, j mascis: drums, guitar, plate reverb; eremy earl: vocal, drums und justin pizzoferrato: percussion, space echo, bank, die neben matt valentine: guitars, harmonica, vocal und erika elder: electric firebird mandolin, lap steel, vocal agieren "dürfen". "summer magic" gibt einen ersten hinweise darauf, worauf man hoffen kann und gleichzeitig, wie man mit dem begonnenen herbst umgehen kann: "summer magic is gone" und die schleifen werden über geflochtenem gedreht. "feelin fine" könnte einer dieser entspannten songs neil youngs aus den "prairie wind" tagen sein.
Track Listing: 1. Feelin' Fine / 2. Get Right Church / 3. Snapperhead / 4. Summer Magic / 5. Wandering Nomad / 6. Bedroom Eyes / 7. Fully Tanked / 8. You Feel
MV/EE with The Golden Road - Feelin Fine
MV/EE with The Golden Road - Summer Magic

in eigener sache (37): clicky overload

die aktion "ein herz für blogs" von stylespion war im frühjahr eine hübsche angelegenheit, da man persönliche blogfavoriten hervorheben sollte, um sie einer breiteren öffentlichkeit zugänglich zu machen. da die idee noch nicht waidwund war, wurde sie nochmals aufs tableau gehoben und am heutigen freitag wiederholt. wer sich daran beteiligen wollte, übernahm das angebotene logo oder kreierte eine eigene variante und machte sich daran, einen text über die internetseiten zu schreiben, die unbedingt auch von anderen usern mehr beachtung finden sollten.
wo ist eigentlich der blogroll beim initiator? wer macht auf wen aufmerksam? und warum? was spricht gegen vernetzung, was dafür?
was plakatiert besser als der eigene, abgemessene kosmos die persönlichkeit des jeweiligen blogbetreibers? wie lange ist ein blog noch ein persönliches ding? und ist ein blog noch ein persönliches forum, ein schauplatz eines individuums, ein hort der selbstbeachtung und des streichelns eines unreifen egos? was ist die vornahme "blog" noch wert?
solange es blogs wie "clicky overload" noch gibt, ist das frühere ansinnen, sich und sein leben via blog zu präsentieren, um somit ein teil, ein bestandteilchen der welt, des internets, der lebendigen gesellschaft zu sein, nicht gestorben. im gegenteil. so bunt und ausgelassen, so feierlich-ungestüm, so unfertig und grünschnäbelig und dabei neugierig und hellwach, so ich-fixiert und zugleich reflexiv dieser blog geführt wird, so ist das leben. und wer zudem, wie die betreiberin ileana, mit wachem (kamera-) auge durch die landschaft galoppiert, der findet noch viel mehr, was erwähnenswert ist. ob feste beschrieben werden oder witzige dinge des alltags, ob konzerte besucht werden oder jemand zu besucht kommt, ob ein spaziergang ansteht oder ein drachenflug, die dinge werden mit liebe beschrieben, immer mit einem augenaufschlag, einem zwinkern oder einer träne im knopfloch. mitfühlsam. nie wird sich über den gegenstand der beschreibung erhoben. wer lust hat auf eine junge dame, die das leben lustvoll und wach nimmt, schaut regelmäßig hier (http://www.the-cuddly-cactus.blogspot.com/) vorbei.

Donnerstag, Oktober 15, 2009

eingestreut (64): ronnie fauss

wer sich noch erinnern kann. wir hatten vor gar nicht so langer zeit über ronnie fauss berichtet. wieder hat er sich dankbarerweise bei mir gerührt. rührend. diesmal bot er an, mir seine aktuelle ep zukommen zu lassen, was ich selbstredend dankbar annahm. "i can't make you happy" ist ein karger, fast schon spartanischer song, ronnie zur gitarre. eine klage, wenn man eben, was man auch tut, den anderen nicht fröhlich, glücklich machen kann. dagegen kommt uns "one eye open" wesentlich aufgeschlossener, frischer entgegen. das banjo locker, die gitarre fest und ronnie aufgeräumt. der track kommt dem bekannten sehr nahe, wohin gegen die neue note, die der opener setzt, nichts einzuwenden ist. "another song" schließlich ist noch einmal ein flinker einschmeichler, der diese feine ep abrundet und ihr einen geschmack nach terrasse mit aussicht, abendwind und einem frischen kühl bier gibt.
ronnie fauss - i can't make you happy

Mittwoch, Oktober 14, 2009

neue töne (683): aktuelle alben 2009

gut, interessierte freunde und bekannte zu haben. denn die stossen einen immer wieder auf aktuelle oder auch etwas zurückliegende releases, die man selbst übersehen hat oder die ungerechtfertigter weise in der warteschleife hängen geblieben sind. nachfolgend sei auf einige dieser alben hingewiesen. denn sie gehören definitiv in den wertekodex und kontext dieses blogs.
mit volcano choir startet diese kleine und übersichtliche rundreise, weil der letzte hinweis, von d. aus b., der jüngst zurückliegende war und somit anlass und ausgangspunkt für diese kleine exkursion ist. sechs musiker aus wisconsin taten sich bei diesem projekt zusammen, um gemeinsam abzuheben. darunter justin vernon (bon iver) - in dessen studio an einem wochenende das album "unmap" aufgenommen wurde - sowie die mitglieder von collections of colonies of bees. abheben ist denn wirklich auch das stichwort für das auf jagjaguwar erschienene werk. luftige, karierte musikalie mit stimmigen loops, chorälen und viel luft und raum und platz...:
volcano choir - island, is
"there is no enemy" heißt der sich seit 06.10. am start befindende auswurf von built to spill. doug martsch, kapitän der unternehmung, bastelte mit den seinen dreieinhalb jahre am nachfolger vom schon sehr guten "you in reserve", das nach mehr als fünf jahren so etwas wie einen neubeginn darstellte. der appetizer track ist ein schlüpfrig, vertrautes ding, nicht, weil man es direkt built to spill zugeordnet hätte, sondern weil es so gut ins ohr geht, mit sattem sound, einer slide, die etwas bremst und dem versöhnliche glanz verleiht
built to spill - hindsight
lou barlow hatte sich wieder eingefunden bei den jungs von dinosaur jr., zudem dafür gesorgt, dass drei sebadoh alben als reissue das licht der welt erblickten und nun auch noch sein neues soloalbum fertig gestellt. man kann ihm eh nicht viel vorwerfen, aber auf keinen fall bequemlichkeit oder gar faulheit. dennoch sind vier jahre ins land gegangen, seit er mit "emoh" ein leuchtendes zeichen setzte. "goodnight unknown" heißt das aktuelle werk auf merge. reduzierter vorwärtsdrang, der gern an vergangenes erinnert. giftig die gitarren, gestapelt das gewaltwerk:
lou barlow - gravitate (2009)
lou barlow - home (from: "emoh", 2005)
trauliche stimme, helles gitarrengewand, ganz schön einnehmend der junge bursche, der mit "when the devil's loose" sein zweites album auf den markt wirft (fat possum). dass aa bondy sich the felice brothers auf ihrer tour durch europäische städte anschließen durfte, spricht für sein talent und für regionales engagement. denn roman moore, so sein real name, lebt wie die brüder in den catskill mountain. er ist verheiratet und hat einen sohn. wer wissen wie der kerl zu seinem moniker kam, liest am besten auf den labelseite genau nach. eine schöne geschichte, passend zur musik:
aa bondy - when the devil’s loose
aa bondy - i can see the pines are dancing

Dienstag, Oktober 13, 2009

eingestreut (63): tom waits

"free glitter and doom live" heißt das neue werk des alten grummlers tom waits. erscheinungstermin ist der 24.11. doch es gibt bereits die möglichkeit, in acht tracks hinein zu hören. das unten aufgeführte tool wird Euch dabei behilflich sein.
die zwei discs umfassende neue liedsammlung splittet sich in die zunächst besten tracks, die während der 08er "glitter and doom tour" durch die staaten und durch europa aufgenommen wurden. dabei wurde darauf geachtet, dass sich das teil so anhört, als würden die songs nur einer performance zugehörig sein (u.a. dabei paris, mailand, dublin, tulsa, atlanta...). "Disc Two is a bonus compendium called TOM TALES, which is a selection of the comic bromides, strange musings, and unusual facts that Tom traditionally shares with his audience during the piano set. Waits' topics range from the ritual of insects to the last dying breath of Henry Ford.", kann man auf toms seite lesen. dort auch die möglichkeit zur preorder.
dabei fällt mir ein, dass es gehörig an der zeit ist, mal wieder die satte und ungeheuer aufregende "orphans" box zu geniessen.









tracklist: DISC 1 01. Lucinda / Ain't Goin Down 02. Singapore 03. Get Behind The Mule 04. Fannin_Street 05. Dirt In The Ground 06. Such A Scream 07. Live Circus 08. Goin' Out West 09. Falling Down 10. The Part You Throw Away 11. Trampled Rose 12. Metropolitan Glide 13. I'll Shoot The Moon 14. Green Grass 15. Make It Rain 16. Story 17. Lucky Day DISC 2 1. Tom Tales