Freitag, Oktober 31, 2008

neue töne (448): scarlet's well

energie geht nicht verloren. wenn der leader von the monochrome set nicht weiß, wohin mit überschüssiger energie, dann versammelt er sie in seinem projekt scarlet's well. mysteriös muten die cover, die homepage und das bohei darum an. also: "Scarlet’s Well is a band of eccentrics for eccentrics, dandies, grannies, choir boys, mariners, twee poppers and indefatigable travellers. The music should ideally be experienced under a flickering light with a glass of fine mead in the company of fey maidens and prattling moles... alternatively, go and see them live…you will come out with naughty little fairies nibbling at the musical bits of your brain!", heißt es allerorten.
bid also steckt hinter dem moniker scarlet's well, "who also writes most of the songs, and tell a loosely-defined story set partially in a fictional village in South West England called Mousseron, partially off the coast of South America and partially in "the Underworld". The instrumentation is somewhat folk-influenced and includes unusual instruments (in pop or rock music) such as bouzoukis and accordions.", erfährt man, wenn man weiter nach dem geheimnis um diese band fahndet. sieben alben inklusive des aktuellen auswurfs zählt man zu den verwertbaren ergebnissen. zur band gehören außerdem Jennifer Denitto (drums) und Peter Momtchiloff (guitar), außerdem Alice Healey (lead vocals), Sian Dada (keyboards, vocals), Helena Johansson (violin & mandolin) und Deb Van Der Geugten (bass).
veröffentlicht wurden alle scheiben auf siesta records, beste adresse also. auch "gatekeeper", der aktuelle auswurf, soll auf dem spanischen label, vermutlich im november, erscheinen. mich faszinieren vor allem die wunderbare stimme bids, die reiche und sonnige instrumentierung sowie die wundersamen geschichten, die farbenreichen lyrics. zu halloween passt das ganze auch irgendwie.
scarlet's well - what's mr pinkwig's favourite? (1999)
scarlet's well - dream love (2002)
scarlet's well - the dream spider of the laughing horse (2004)
scarlet's well - i walk in endless silence (2004)
scarlet's well - salamander (2006)

19. Nov. 2008 22:00 Club Schocken, Stuttgart
20. Nov. 2008 22:00 amSTARt @ Bang Bang Club, Berlin
22. Nov. 2008 22:00 Astra-Stube, Hamburg


Scarlet's Well - You Can't Get The Staff

Donnerstag, Oktober 30, 2008

glotzt nicht so romantisch (40): kath bloom

das 08er jahr war schon recht gut bestückt für kath bloom. die singer songwriterin aus connecticut brachte mit "terror" ein eigenes album heraus, mit "Sing The Children Over/Sand In My Shoe" gelang ein reissue der zusammenarbeit mit loren mazzacane connors. die ersten beiden alben gibt es auf chapter nun im doppelpack.
ich bin mehr als fasziniert von dieser frau, die so brüchig singt und deren leidenschaft sich so wenig aus präsenz verdingt denn aus verinnerlichtem gleichmut, beständigkeit und wärme, lebendigkeit und freundlichkeit.

Kath Bloom - Something to Tell You (live)


Kath Bloom - It's Just A Dream (live)


Kath Bloom - Come Here (soundtrack)

Mittwoch, Oktober 29, 2008

neue töne (447): the ruling class / champagne riot

shelflife records, fallen wir gleich mit der tür ins haus, hat eine neue website. das ist keine riesige neuigkeit, aber eine enorme hilfe. denn das vorherige machwerk war schwer zugänglich, unübersichtlich und lud eher selten zum besuch ein. doch der lohnt nun und deshalb freude meinerseits, dass sich einiges zum positiven beim ehemals südkalifornischen, heute new yorker label gewendet hat.
berichtet haben wir dennoch immer wieder, um einige größen und ihre produkte aus dem breiten katalog vorzustellen. the radio dept., postal blue, evening lights, california snow story, the shermans, moving pictures usw. haben oder hatten hier ihr zuhause. manch einer zog weiter, um nach einem größeren brötchengeber zu suchen, andere blieben, neue kamen hinzu.
zu den neuesten veröffentlichungen gehören nun "tour de force" von the ruling class und "paris and i" von champagne riot.
erstere veröffentlichung ist eine 4track cd mit beiliegender single, typisch für die 1000er serie des labels (bezieht sich auf die begrenzte stückzahl). die band the ruling class stammt zu großen teilen aus britannien, der kopf und sänger der band allerdings, tomas kubowicz, ist schwede. gemeinsam wollen die fünf bandmitglieder den madchester sound aufleben lassen und zelebrieren auf den sechs tracks psychedelicpop per excellence.
champagne riot mischen in der selben liga mit, also zumindest was die veröffentlichungstaktik betrifft. auch bei ihnen wird auf den mix aus verschmähter cd und bejubeltem vinyl gesetzt.
"Think of the Human League's Dare!, ostensibly a collection of love songs made to sound like science fiction; or New Order's plainspoken anti-poetry couched in synthetic symphonies that were the very antithesis of the everyday. It is this largely abandoned idea of the velvet melody in the robotic glove to which Champagne Riot aspires. And with its debut EP, Paris and I, you hear it realized.", heißt es auf shelflife. der däne caspar versteckt sich gern und gibt sich anonym. dennoch konnte er champagne riot zugeordnet werden, bilder verraten sein anstandsloses äußeres. die musik, nun ja, kommt sehr silbrig daher und klingt gar fremd, wenn man glaubt, den achtziger jahre botten längst entwachsen zu sein. aber das helle und das wenig spröde reizen. dennoch.
The Ruling Class - Flowers
Champagne Riot - Scandanavian Warfare

neue töne (446): crystal stilts

für 'nen zehner gibt es seit gestern (offiziell) das debutalbum der crystal stilts auf slumberland records. grandiose heimat für eine mittlerweile vielbeachtete band. der heimatplanet ist, wie kann es anders sein, brooklyn. gegründet hat sich die formation 2003 um brad hargett und jb townsend. flott wurde die erst single gebacken "shattered shine", unter anleitung von sean mafucci (gang gang dance, kid congo powers).
hargett kommt uns mit tiefer stimme und gar mysteriösem gesang, während townsend garagig akkorde kloppt. die neuen new yorker lieblinge tourten im nachhinein fleißg unter anderem mit cause co-motion!, den long blondes und 1990s. schließlich schnappten sie sich kyle forrester von ladybug transistor, um ihre band zu ergänzen und die 4track ep "crystal stilts" aufzunehmen. mittlerweile ist die band aufgestockt mit andy adler und miss frankie rose und "alight of night" im kasten. die presse schwärmt, träumt von seligen zeiten anfang der achtziger in manchester, vom sechziger jahre texas psych ala 13th floor elevators und red crayola sowie " the gothic blues/punk howl of Gun Club, the dark, experimental DIYism of early Flying Nun/Xpressway groups Pin Group and Plagal Grind, and a post-punk minimalism that brings to mind early Rough Trade and Factory releases. There is definitely a strong pop element as well, with the buzzsaw bubblegum of early Mary Chain b-sides and Meat Whiplash coming to mind.", wie das label betont. wenn das nicht ausreichend gründe sind, um hier mal reinzuhören.

Dienstag, Oktober 28, 2008

neue töne (445): baskery

grundsatzstatements versuche ich zu vermeiden (womit wir schon das erste hätten und die ambivalenz dieses unternehmens unterstrichen hätten). musik darf mutig und auch anstrengend sein, sie darf fordern und zustände begünstigen, sie darf aber auch eingängig sein und muss nicht immer einäugig und hohlwangig auf die seele des hörers abzielen. im blog finden sich für beide "stile" eine menge beispiele. und das soll auch weiterhin so bleiben.
mit baskery taucht dieser tage eine band in den schlagzeilen auf, die auch hier, bei uns, behandlung finden soll. drei schwedinnen, die in stockholm aufgewachsen sind. blond und schönheiten sind greta, stella und sunniva bondesson. dass sie keinen harmonieseligen pop spielen, wie es im land des nordens sonst so üblich ist, ist verwunderlich. sie setzen auf einen ganz anderen sound. mittels acoustic guitar, six-stringed banjo, dobro, slide und upright bass kreieren sie einen galoppierenden country. und der steht ganz im gegensatz zum geschönten design auf homepage und myspace, zum wohlfeilen logo und dem adretten äußeren der mädels. vielfach rau, hin und wieder dreckig und mit fester hand schwingt sich der bluesgetränkte americana auf. ein zitat von ueberzahl.net, das mir sehr gut gefiel an dieser stelle: "Wenn Hazeldine 16 Horsepower gewesen wären und die Dixie Chicks nicht so furchtbar glatt daherkämen. Baskery".
ihr debutalbum "fall among thieves" kam in schweden im mai heraus und wird nun via glitterhouse auch in deutschland vertrieben. aufgenommen wurden die tracks allesamt live, auf der bühne. verantwortlich zeichnete dafür der produzent lasse mårtén, der auch schon für lykke li, maia hirasawa oder peter bjorn & john arbeitete.

Baskery - One Horse Down (video)


Baskery - Oscar Jr Restaurant Bar (live)


Baskery - On A Day Like This

Montag, Oktober 27, 2008

neue töne (444): creaky boards

mal wieder eine band aus dem schmelztiegel brooklyn. eigentlich wollte ich heute etwas über koen holtkamp schreiben, der vermutlich ein nachbar der jungen band hier ist. aber die erfrischenden herren haben sich davor geschoben. vier alben, "where's the sunshine" zuletzt in 2005 und das im november erscheinende "brooklyn is love" haben die kerle bisher auf dem kerbholz. begonnen haben sie als folkpunk duo. nach und nach wurden bekannte mit ins kollektiv aufgenommen und nun stellen sie sich folgendermaßen auf: andrew hoepfninski, dan costinski, michael david campinski, eric wolfinski, darwin dinski.
die musik der creaky boards ist munterer folkpop, wackerer und mutiger als vieles, was man dieser tage sonst zu hören bekommt. die referenzen reichen dabei gern mal 40 jahre zurück. kinks, beach boys fallen mir ein. schmissig der sound, elegant die arrangements, chorgesang und melodien zum umfallen. glockenspiel hier, glockenspiel dort, handclaps und chorgesang (mmh.) ich mag das sehr und hoffe, dass sich bei den tourdaten noch etwas tut.
Creaky Boards - The Songs I Didn't Write (2008)
Creaky Boards - I'll Kiss You at Every Red Light (2005)

29. Jan. 2009 20:00 TBA Berlin
31. Jan. 2009 20:00 TBA Hamburg
09. Feb.2009 19:00 El Lokal Zurich
12. Feb. 2009 20:00 Franzis Wetzlar
13. Feb. 2009 20:00 TBA Halle
14. Feb. 2009 20:00 TBA Berlin, Berlin

Sonntag, Oktober 26, 2008

neue töne (443): fulton lights

wenn bewegung auf hinah.com aufkommt, bin ich schon ganz unruhig. denn was éloïse & laurent auf ihrem label zaubern, konnte bisher stets überzeugen. so war denn für den 18. oktober eine neue session im hause orseau geplant. diesmal im fokus fulton lights. hinter dem pseudonym versteckt sich andrew spencer goldman. seine akustik dominierten songs unterlegt er gern mit sparsam verhuschtem gesang. so entsteht eine americana-, indie-infizierte, leicht benommene stimmung. mit der unterstützung weiterer musiker gelingt andrew aber, dem vermeintlich mißmutigen etwas euphorisches unterzuschieben, so dass sich ambivalenz breit macht. die verschafft dem hörer ein eigenartiges hörvergnügen. die stolze rhythmik, die verkapselten, elektronisch angehauchten einschlüsse und etwas ungebändigtes, das der musik anheim liegt.
unter dem moniker fulton lights hat goldman gerade sein zweites album beendet. es erschien vor kurzem auf catbird records, genauso wie der vorgänger. auch diesem label sind wir sehr zugetan, haben in der vergangenheit über manchen release informiert.
zur hinah session. nachdem es einen der verstärker zerdeppert hat, wurde aus dem geplanten elektrischen set ein akustisches. dafür umso eindringlicher. die aufnahmen sind allesamt sehr gut und andrew bei bester stimme. und er sagt selbst: This show in Laurent and Éloïse's cozy living room, played to fifteen or so new fans and new friends, may have been among the warmest, most memorable shows that I've ever played. You can't ask for a better audience, attentive and responsive, and I was happy that at least some of the songs that I played hold up ok when stripped naked, minus the beats and the noise." einige weitere einsichten und vor allem den rest der schönen session findet man auf hinah.com.
Fulton Lights - Thank God For the Evening News (2007)
Fulton Lights - Fire In the Palm of My Hand (2007)
Fulton Lights - The Way We Ride (2008)
Fulton Lights - The Sin Makes the Man (2008)
Fulton Lights - I Love Your Point Of View (2008)
Fulton Lights - Rest (hinah)
Fulton Lights - Pen And Paper (hinah)
Fulton Lights - Monsters We've Built (hinah)

01. Nov. 2008 20:00 (solo) @ Abracadabar Paris
05. Nov. 2008 20:00 (solo) @ Planet Claire--Aligre 91.3FM radio Paris

konzert (oder so): helge schneider, 25.10.08

viel miesepetriger als ich konnte kaum wer unterwegs gewesen sein. und dann ausgerechnet zu helge, bei dem der humor quer auf der schippe liegt? nicht wünschenswert. ich liebe helge schneider. sah ihn gestern zum dritten mal und habe mich dennoch geärgert, im kuko zu rosenheim aufgelaufen zu sein. helge betonte es an dem abend immer wieder, der bauer aus dem umland hat ein recht auf kultur. was die zwei damen hinter mir, die sich überschlagend, wetteifernd und schrill im kreischenden lachen zu übertreffen suchten, von dem, was der komödiant vorne zum besten gab, wirklich verstanden haben, weiß ich nicht. interessierte mich eigentlich auch nicht, wenn sie nicht so einen großen beitrag zum mißlingen des abends geleistet hätten.
in einer dunstwolke aus billigem parfüm und müdem fußgeruch hockend, viel zu weit weg vom ort des geschehens platziert, so dass mir das subtile mimenspiel helges vielfach durch die lappen ging, genoss ich zumindest mein dasein auf dem erdenrund, weil es immer wieder verschönert wird durch die anwesenheit des aufmerksamen beobachters helge sch. sch. sch. sch.
schon seine überschrift ist beschiss. "akopalyze nau!" steht drauf und der wandelbare und doch immer wieder auf ähnliche nummern zurückgreifende herr schneider ist drin.
"fink und zeisig", seine nummer mit udo lindenberg, es gibt keinen besseren imitator als helge, "die trompeten von mexico", "katzeklo", "telefonmann", "summertime" usw., eine setlist könnte man basteln und käme nicht umhin zu beschreiben, was der mülheimer an diesem abend daraus machte.
helge ist unflätig, winkt mit dem finger schwänzelnd im schattenspiel, er ist geistreich und spitzfindig im umgang mit aktuellen politischen themen, er ist kackfrech, indem er das publikum aufs bissigste beleidigt, er ist charmant, wenn er seine ausgezeichneten musiker tätschelt und er ist tänzer, improvisateur, haudegen, saxophonist, flötist, gitarrist, perkussionist, akkordeonist, klavierist...
ein tausendsassa, ein verrückter, dem die kunst abhanden kam und der die clownerie fand, die immer gewagt am unverständlichen scheuert. ein aufgedrehter, ein schalk und viel zu ernster zeitgenosse. um seine trauer möchte ich nicht wissen, er wird allabendlich einen eimer vollheulen. müssen. die lacher sind auf seiner seite und vermutlich seine größten gegner.
helge hat immer das letzte wort. er ist ungeduldig. er lukt um die ecke. er greift auf, was sich ihm andient. und ist dennoch programmiert. hierin liegt seine stärke.
wer das nicht versteht, lacht ihn aus.
ich habe gestern keine bilder machen können. die enge, die entfernung, die nachbarn. so. helge hat immer das letzte wort.

take five (live)

Samstag, Oktober 25, 2008

glotzt nicht so romantisch (39): the lil' hospital

vieles drängt sich unmittelbar auf, das getöse und gemeine, der werbethrill und die billige argumentation gehen mir auf den sack. das, wovon ich wirklich etwas wissen will, erfahre ich nur, wenn ich mich selbst bewege. und wenn sich zu guter letzt nicht mal die zuständige plattenfirma bemüßigt fühlt, die news in die welt zu schleudern, ist man völlig am arsch. sorry, aber man kann sich schließlich nicht bei jedem dahergelaufenen label eine infomail abholen. der postkasten schrillt eh.
kommen wir zum anlass meines ärgers. the lil' hospital, eine band, die einen so hohen stellenwert bei mir hat wie the skyflakes oder yo la tengo, brachte nach ewig lange währender ankündigung eine neue ep heraus. nachdem ich der promotion überdrüssig war und nur noch unregelmäßig die schlampig, weil selten aktuell geführte internetseite der band überprüfte, entging mir das releasedatum justament.
"heavy metal" aus 2006 war ein solch wundervolles kleinod, das es sich unverzüglich in meiner jahres top ten wiederfand. selten drang pop so unvermittelt zu mir durch. fast jeder song ein hit, jede melodie ein währendes trauma, das hämatome auf der kleinhirnrinde hinterließ.
kevin, der kopf hinter lil' hospital, hat sich nun mit ein paar freunden (mat, frank, ringo) daran gemacht, wie led zep auf "III" zu klingen. möge es ihm nicht gelingen! "universe sucks" ist am 22.10. auf hugpatch records erschienen. leider weist das label diese tatsache nicht aus. ich habe mal eine anfrage gestartet. die ep enthält fünf tracks.
musik, die so kauzig und verschroben und zugleich so ohrdränglerisch ist, ein genuss, bitte sehr:

The Lil Hospital - I 'm a little hospital (live)


Lil' Hospital - Big Sister In Hollywood (video)

ein (p)fund mp3 (144)

"for life" ist noch frisch und riecht nach bunter farbe:
"hope for the hopeless" heißt sein neuestes werk, junger mann, alter titel:
ein paar offizielle songs, nach den gestrigen live- aufnahmen, um den appetit weiter anzuheizen:
neue 5track ep steht an für den oktober, in frankreich aufgenommen und mit covers von serge gainsbourg, francoise hardy und brigitte fontaine, "luniculaire":
andrew, cindy und dave aus la mit neuer indiepopperle?, das album heißt "steve ward hears voices", kommt am 28.10.:
"high time" heißt das aktuelle werk, auf thrill jockey, beste adresse fürderhin, die band stammt aus chicago:
schwungvolle alternative aus kanada:
Sylvie - Please Make It Home
powerpop aus new york in french and english and so on:
auf absolutely kosher, wie bereits verkündet, "x's on your eyes" kam am dienstag heraus:
+/- - Snowblind

Daniel Johnston/John Dear Mowing Club
2008-Nov-6 Germany - Köln - Gebäude 9
2008-Nov-5 Austria - Wien / Vienna - Arena
2008-Nov-4 Germany - München - Backstage
2008-Nov-3 Germany - Stuttgart - Schocken (
2008-Nov-2 Germany - Berlin - Volxbühne
2008-Nov-1 Germany - Hamburg - Übel & Gefährlich
2008-Oct-30 Switzerland - Zürich - El Lokal
2008-Oct-29 Switzerland - St Gallen - Palace
2008-Oct-28 Switzerland - Geneva - PTR-L'Usine

Freitag, Oktober 24, 2008

neue töne (442): the new year

die aktuellen konzertdaten und der zugriff auf ein paar livetracks (mit dank an bradley) liessen mich nicht zögern, etwas für the new year zu werben. auf touch & go erschien anfang september ihr drittes album, es blieb ohne titel oder selbstbetitelt, wie auch immer man es nennen mag. vorgänger waren "newness ends" aus 2001 und "the end is near", erschienen im jahr 2004. zur band gehören die kadane brüder matt (guitar, vocals) und bubba (guitar, vocals) sowie peter schmidt (guitar), mike donofrio am bass und chris brokaw (drums). wobei die kadanes ganz klar tonangebend sind. nachdem sie 2001 die band bedhead im sande verliefen liessen, um anschließend the new year zu gründen, öffneten sie etwas die türen, damit die drei anderen musikanten hineinschlüpfen konnten.
für ein kurzes set (12 tracks) trafen sich die brüder und der drummer brokaw in cambridge im juli dieses jahres und spielten ganz wunderbar auf. die atmosphäre luftig, der gang federnd und so spulten sich die songs wie von selbst ab. ein matter glanz liegt über den aufnahmen, die sparsame instrumentierung fördert die klasse des songwritings hervor, der gesang ist zaudernd, das publikum erwärmt. gefällt mir.
The New Year - Seven Days & Seven Nights (2008)
The New Year - The Company I Can Get (2008)
The New Year - Gasoline

11/13 - Mains d'Oeuvre - Paris, France
11/17 - Bad Bonn - Duedingen, Switzerland
11/19 - Chelsea - Vienna, Austria
11/20 - Orangehouse - Munich, Germany
11/21 - Magnet - Berlin, Germany
11/22 - Prinzenbar - Hamburg, Germany
11/24 - Pret A Ecouter Festival - Heidelberg, Germany

neue töne (441): pidgeon

pidgeon haben mit "might as well go eat worms" am 23.09. ihr zweites album auf den markt geworfen. basisstation dafür war das um- und weitsichtige label absolutely kosher (die im übrigen mit plus minus justament einen fetten hyperaktuellen release tätigen).
pidgeon bin ich aus verschiedenen gründen zugetan. einerseits beweist die band aus san francisco musikalische vielseitigkeit. ihr laut-leise-programm ist keine wüste dekonstruktion, sondern planvoll gewaltig. der bass summiert sich zum stakkatoschlagwerk, die gitarren agieren reisserisch und daneben verzaubert val iwamasa mit engelszunge. ausfälle in schwerster metallermanier komplettieren das soundbild. "strelnikov" fasst das alles prima zusammen. und andererseits gibt es eben handelsübliche vergleichsware nicht. es fiele einem manche abgeschmackte kapelle ein, aber keine zündet wie diese. keine findet sich so prima im noisypop zurecht.
"from gutter with love" hieß in 2004 der erstling von pidgeon, die außerdem sympathisch erscheinen. im gruppenbild mit frau drängen sich vergleiche mit asobi seksu und the skyflakes auf.
Pidgeon - California (is for Fuckers)
Pidgeon - Strelnikov
Pidgeon - Six Minutes In The Sun
Pidgeon - Helpless
Pidgeon - Stolen
Pidgeon - Complicated
Pidgeon - You Send Me (sam cooke cover)
Pidgeon - Goner

Mittwoch, Oktober 22, 2008

glotzt nicht so romantisch (38): frontier ruckus

die vorfreude auf das debutalbum von frontier ruckus (hier hatten wir bereits berichtet) möchte ich doch gern etwas anheizen.
"the orion songbook" wird am 06. november auf quite scientific records erscheinen. bisher gab es von den folkern nur ein selbstgebasteltes werk namens "I Am the Water You Are Pumping", welches jedoch so wunderbar aufgezogen war, dass ich es mir zur täglichen schau ins blickfeld rückte. als erstling kann es nicht herhalten, eine cdr macht schließlich noch keinen sommer.
bisher konnte sich noch keiner dem rauen charme der band aus michigan entziehen. also, fleißig bestellen!
Frontier Ruckus - Orion Town 2

Frontier Ruckus - Animals Need Animals


Frontier Ruckus - Orion Town 3

neue töne (440): dirty mittens

dirty mittens sind ein amerikanischer fünfer, der sich nur für kurze zeit als trio definieren ließ. zu limitiert fühlte sich bis dahin die musik an. ob es der wunsch war, etwas von dem umzusetzen, was ein jens lekman zustande bringt, oder ob es der wille war, doo-wop oder dance-pop in die musik der band zu integrieren, weiß die band um sängerin chelsea morrisey nicht mehr. jedenfalls schafften sie sich u.a. einen basser an und plötzlich nahm das soundbild die erhofften formen an.
mit "pinky swear" gelang dirty mittens ihre erste 5track ep. sie versammelt die großen momente der band. bei der steht chelsea ganz klar im vordergrund. ihre stimme ist wunderbar quaksig, aber immer knapp am kindliche-naiven vorbei, eher schwer erwachsen, wenn sie sich wie in "ten feet deep" deutlich den worten, dem erzählfluss hingibt. erwachsen sind aber bei allem personenkult um die zierliche "frau mittendrin" vor allem die ausstaffierung der songs. bläser, handclaps, feinste gitarren usw. schmücken nicht nur aus, sondern bebildern. das kann man auch beim fleet foxes cover "white winter hymnal" hören. abschließend ihrer musik einen namen zu geben, ist nicht einfach. sie ließe sich wohl am ehesten unter pop subsumieren.
Dirty Mittens - The Dock
Dirty Mittens - Ten Feet Deep
Dirty Mittens - Time Forgiver
Dirty Mittens - White Winter Hymnal (Fleet Foxes Cover)
Dirty Mittens - The Small Things

Dienstag, Oktober 21, 2008

in fester hand (14): volcano the bear

wie sehen meine/deine lieblingsplatten aus? warum mag ich/warum magst du sie so sehr? warum geb ich/warum gibst du sie nicht mehr her? in fester hand. weil ich/weil du sie hochheben, hochleben lassen möchte/möchtest. weil ich/weil du sie nicht mehr hergebe/hergibst. in fester hand. in loser reihenfolge stellen freunde und bekannte hier ihre liebsten alben vor, in fester hand und mit ein paar worten. und geben preis, an und ab. ich füge meine mit ein.

heute: TheBlackPope aus d. (vol. 1, vol. 2, vol.3):


Volcano The Bear – Classic Erasmus Fusion
(Beta Lactam Ring, 2006, Edition of 400)

Experimentelle/improvisierte Musik. Einflüsse von Dada, Surrealismus über Captain Beefheart, Faust und This Heat bis zu den Sun City Girls und so weiter... phantastische Live-Band.
Aaron Moore & Daniel Padden über das, was sie mit Volcano The Bear versuchen:


"Classic Erasmus Fusion" ist ein Doppelalbum, ein Feuerwerk an Ideen, ein Meisterwerk, einzigartig. Ende der Durchsage.

Montag, Oktober 20, 2008

glotzt nicht so romantisch (37): cloud cult

mein erster bericht über cloud cult erschien im märz 2007, hier. im vordergrund standen damals ihre bestrebungen um ihr label earthology und ihr aktuelle platte "meaning of 8". ein grower, der sich noch heute unbefangen auf meinem plattenspieler drehen darf. im februar dieses jahres schrieb ich dann kurz über das aktuelle werk "feel good ghosts (tea-partying through tornadoes)". gehört hatte ich es bis dahin noch nicht, vielmehr war ich in feuriger erregung. mit dem album komme ich noch heute nicht richtig zurecht, zu anders, zu sehr gegen die erwartung gebürstet ist es. der einsatz von elektronika erscheint überbordend und zugleich gelingt es der vielköpfigen band, genau das hervor zu kitzeln, was für mich cloud cult ausmachen: komplexe soundbilder, durch die der warme melodiereigen lugt. die kritik in ihren texten, das aufbegehren gegen stumpfsinn und dummheit, gerade und vor allem im umgang mit der natur, sollen natürlich nicht verschwiegen werden.
das 08er album gehört zu jenen, die ich nicht wegbekomme von meiner anlage. beim aussortieren fällt es mir regelmäßig in die hände und ich denke, dass ich unbedingt wieder reinhören muss, um ein abschließendes urteil fällen zu können. bis heute ist es mir nicht gelungen, eindeutig stellung zu beziehen. allerdings haben mich immer wieder videos auf den rechten pfad geführt. deshalb in aller ausführlichkeit und zur erinnerung an ein kontroverses werk: cloud cult in bild und musik (die ersten videos sind mit songs des neuen albums bestückt):
Cloud Cult - Everybody here is a cloud (video)
Cloud Cult - Story of the Grandson of Jesus (live)
Cloud Cult - Love You All (live)
Cloud Cult - Pretty Voice (live)
Cloud Cult - Chemicals Collide (video)
Cloud Cult - When Water Comes to Life (video)
und ein bißchen musik obenauf:
Cloud Cult - 6 Days to Madness (2000)
Cloud Cult - Sane As Can Be (2000)
Cloud Cult - Fairy Tale (2004)
Cloud Cult - Car Crash (2005)
Cloud Cult - Take Your Medicine (2007)

Sonntag, Oktober 19, 2008

neue töne (439): andrew bryant

seit 2004 veröffentlicht andrew bryant. "the honeymoon" hieß sein erstling. mit ausnahme seines zweiten werkes "the stoy never told", das bei sleeping recordings erschien, brachte bryant sämtliche alben bei magnolia state records heraus, seinem eigenen label. ob er sich damit über wasser halten kann, ist nicht belegt. da gerade die letzten beiden auswürfe "the cowboy" und "bad man blues" nur digital erschienen sind, wage ich es zu bezweifeln. ein foto auf seiner homepage zeigt ihn innig mit einem baby. das gehört also auch noch ernährt.
schwierige zeiten. so verspricht er denn seinen fans, dass er die beiden alben auf seinen konzerten mitführen wird. wenigstens etwas.
und dann klingt der bursche auch nicht so, als wäre er der feurige welteroberer. ich hoffe, ihm gelingt es, seine familie anständig durchzubringen. warum ich mir darüber gedanken mache? keine ahnung. manchmal verlaufen sich die assoziationen. insbesondere wenn sie durch solcherart musik entstehen, wie sie bryant fabriziert. schwelige gitarre oder hölzernes klavier begleiten ihn und seinen folkblues. seine stimme ist unprätentiös, aber erinnerungswürdig, wie seine kargen arrangements, seine harmonien und die glaubwürdigkeit seines vortrags. keine große geschichte, aber eine.
andrew bryant - Honeymoon (2004)
andrew bryant - Bad Man Blues No. 2 (2008)
andrew bryant - Wonderin' & Thinkin' (2008)
andrew bryant - A Road To Take Me Home (2008)

Samstag, Oktober 18, 2008

neue töne (438): paul metzger

genauso wie paul metzger einen verhauten typen gibt, genau so sehen seine instrumente aus: verlebt, gegerbt, von welchen wettern auch immer. vital scheinen sie dennoch allesamt zu sein. das faltige, behauene, der zustand über dem fertigen hinaus regt unser interesse an. gleichsam, dass es nie ein leichtes wird, hier auf den grund zu kommen. so ist es auch mit der musik metzgers. er fordert die sinne, spannt im wahrsten sinne auf die folter, wenn er mit dem bogen über sein banjo schnellt und improvisiert, wenn er die gitarre bedient, die aussieht, als wäre sie eine auf länge gezogene dobro.
das banjo wird nicht gepickt, sondern er verwendet es wie eine gitarre und erzeugt zunächst fremde klänge. manche gemahnen asiatisch, andere verweisen auf psychedelische einflüsse, auf progrock und vielerlei mehr. es macht wenig sinn, dem hinterher zu stolpern. metzger setzt neue akzente und bedarf der rückbesinnung nicht mehr. in ihm verschmilzt gestriges zu neuem. die virtuosität, die sprünge und das dennoch wesenhafte sind faszinierend. er versteigt sich nicht ins vertrackt, benebelte, sondern führt den hörer in die verschlissenen koloraturen seines spiels, als wollte er sie führen. führen wie ein galerist, der auf seine gemälde weist, über die hintergründe informiert, hier und da ausführt, welche materialien gewählt wurden.
ein neues album steht bereit. "paul metzger" getauft, enthält das werk zwei tracks mit 19 bzw. 17 minuten länge. höret hin und Ihr werdet vernehmen, warum man den mann aus minnesota auch st. paul nennt. myspace
paul metzger - canticle of ignat (clip)
paul metzger - zugentgleisung (clip)
paul metzger - orans
video:
paul metzger - a short banjo improvisation
paul metzger - guitar improv. pt. 1

27.10. köln, stadtgarten

Freitag, Oktober 17, 2008

neue töne (437): mina tindle / the limes

ein schöner tipp vom pariser bloggerkollegen oliver, dem mitinitiator des grandiosen konzerttagebuchblogs, der hauptsächlich aus köln und aus der französischen hauptstadt berichtet. die ist auch das zuhause der jungen mina tindle. neben ihrer solokarriere ist sie auch mitglied bei the limes. die wiederum sind ein bunt zusammengewürfelter haufen. da gibt es david simonetta (Paris), orouni (Paris), mina tindle (Paris), john hale (Carrboro, NC) und brent ballantyne (Durham, NC). sie begannen ihr projekt in 2006, indem david und brent material schrieben und es dem jeweils anderen zuschickten, damit dieser es bearbeiten konnte. sie haben sich lange nicht von angsicht zu angesicht gegenüber gestanden. später kamen dann die anderen drei hinzu. ihr folkpop ist ganz wunderbar. eine der sich sacht zu einem gesellt, der nachschwingt, wenn die musik ausgespielt und den man immer wieder hören möchte. da gibt es wenig, was sich von anderen ihrer art unterscheidet, dennoch hört man hier immer etwas genauer hin.
the limes - morning noon & night
the limes - beyond blue
the limes - the snake
die news sind den fünfen ausgegangen. vielleicht auch deshalb zieht mina tindle derzeit solo ihre kreise. so erst kürzlich in paris. der bericht hier. da ihre stimme ein sehr dominanter teil der arbeit von the limes war oder ist, so gälte es lediglich, den unterschied auszumachen zwischen dem musikalischen ausdruck der band und minas soloauftritten. ein erster gedanke dazu: ein mehr an eindringlichkeit, etwas konsequenteres liegt ihrem tun anheim. es ist, als verstiege sie sich mehr in die eigene musik. alles nur vermutungen, die auf meinem bescheidenen höreindrücken basieren. schließlich bleibt, dass mina tindle ausgezeichnet singt, mehr noch interpretiert. oliver wusste, dass demnächst eine ep ansteht. sollten deren tracks angenehm sparsam instrumentiert sein, damit viel platz für die junge dame ist, kann kaum etwas schief gehen.
mina tindle - the good

Donnerstag, Oktober 16, 2008

ein (p)fund mp3 (143)

sie veröffentlichen auf marsh marigold records und brachten zuletzt in 2007 "the clock strikes ten" heraus, an einem neuen werk wird gearbeitet, bis dahin:
This Year's Model - No More Easter (Rough Mix)
This Year's Model - Ten O'Clock Murder
This Year's Model - Oh, Heaven Help My Foolish Heart
This Year's Model - The Postcard
stellt sein album "The Boy Who Floated Freely" komplett zum download (.zip):
ramona córdova - one day, someday
ramona córdova - giver's reply
ramona córdova - the coda
spielt eine vielgestaltige gitarre, hat eine fetzige stimme, "blood heron" kommt ende oktober in kanada heraus:
Priya Thomas - Had I Known, I Would Have Declined
diese jungs spielen zur hochzeit eines der bandmitglieder von o'death auf, geben wohnzimmerkonzerte und haben ein neues album am start und mit mir einen neuen fan:
The Theater Fire - Uncle Wayne
The Theater Fire - Swashbuckler Blues
den vorgänger fand ich sehr erquicklich, auf "moonwink" werden sie sich neu beweisen müssen:
The Spinto Band - Summer Groof
nicht dass wir "furr" nicht schon beworben hätten:
Blitzen Trapper - Gold for Bread
außerdem mit neuem album, es heißt "Beating Back the Claws of the Cold":
The Pica Beats - Poor Old Ra
"Parting Marrows" heißt der aktuelle auswurf und kommt am 27.10.:
Our Brother the Native - Seminal Paws

Asobi Seksu
04.12. Köln//Gebäude 9
05.12. Hamburg//Molotow
06.12. Berlin//Live at Dot


Wild Beasts
15.11.08 Paris Cigale
20.11.08 Hamburg Molotow
21.11.08 Berlin Roter Salon

Mittwoch, Oktober 15, 2008

neue töne (436): a lily

kleiner nachschlag am mittwoch. james vella heißt der mensch, der sich mit der bezeichnung a lily versah. etwas irreführend, aber nun. neugierig war ich dennoch. auf dynamophone records veröffentlichte er sein computergesteuertes werk "wake:sleep". es erschien 2006. neben besagtem digitalgerät verwendete vella außerdem "electric and acoustic guitars, accordion, piano, drums, glockenspiel, bass, lap steel, zheng, vocals and a light switch". das ergebnis lädt zu vielerei ein, zuvorderst: chillen. dass james vella eine gewisse berühmtheit zusteht, verdankt er weniger seinem soloausflug denn der tatsache, dass er sich als gitarrist von yndi halda verdingt.
wer lust hat auf atmosphärische soundlandschaften, die sich zu einprägsamen bildern formen, hört hier mal rein.
im august dieses jahres sollte eigentlich eine neue ep veröffentlicht sein. doch bisher kam mir etwaiges nicht zu ohren.
a lily - i am to you
a lily - lights shone brighter. my delicate sun is my sparklin' sun
a lily - leanna is a quiet meow
a lily - you are the sun, your eyes are the sun
a lily - aeriels quiet and death-defying

the early judgement (20): the lucksmiths

"first frost" heißt das neue album von the lucksmiths, handelsüblich die lucksmiths genannt. wirklich viele menschen auf diesem erdenrund wenden diese ansprache leider nicht an. denn zu wenigen ist die australische band um tali white bekannt. wäre es so, dass die lucksmiths ein massenphänomen wären, gäbe es auf dieser unserer erde weniger kriege und hungersnöte, dafür mehr kinderkrippenplätze, gesunde lebensmittel und deutlich mehr frauen in lustigen kringelstrumpfhosen. ist aber nicht so.
denn die lucksmiths fristen ein nischendasein, obwohl sie seit 1993 fleißig tonträger aufnehmen. diese brachten sie via candle records, drive-in records, matinée recordings oder fortuna pop unter die leute und boten dabei so charmant herzzerreissend mutige musik an. mehr noch: herzmuskelstärkende, pulssteigernde, liebliche, staubsaugermusik für mit müll angereicherte hirnkasterl. twee pop schimpfte mancher, indiepop einige andere. "melodienzüchter!", ich. und das über mittlerweile zehn alben und einige eps hinweg.
zunächst zu dritt, ab 2004 zu viert hielt die konstante lucksmiths immer, was sie nie versprach. ob lokale, melbourne inspirierte themen oder weltweit herrschende zustände wie das wetter die jungs verheizten keine gute idee, sondern brachten sie stets mit austariertem liebreiz dar. seit 2007 fühlt sich nun die lost and lonesome recording company für die band verantwortlich, nachdem candle records leider die segel strich.
"first frost" kommt im herbst und überrascht. nie waren die lucksmiths stilistisch so breit aufgestellt. perfider rock 'n' roll zwickt country, der sich an glam heranmacht, um von krautrocknoten übermannt zu werden. ein frischer wind (ein bisserl surf!) belebt dieses album. ein bißchen viel frischer wind (fuzzy?!), den es für manchen der - wie oben benannt - viel zu wenigen fans (shoegazer!) der lucksmiths vielleicht nicht gebraucht hätte. ich möchte auf keines der begleitenden lüftchen verzichten. es steht der band ausgezeichnet wagnisse einzugehen, die dennoch konsequent am bandeigenen sound schleifen.
wer nun glaubt, dass hier lefty frizzell oder bryan ferry um die ecke gucken würde, irrt. die lucksmiths bleiben sich in jeder minute treu und bieten die mitwippcharaktere auf, deren zwischenmenschliche beziehungen noch lange nicht ausgelotet scheinen. und außerdem klopft und scheppert das schlagzeug noch immer, wie es sonst nur schülerbands hinbekommen, die gitarren twangeln und die trompeten- und hornklänge begeistern. und wer dem lieblichen gesang talis nicht erliegt, dann vielleicht seinem duett mit bec rigby von the harpoons auf "lament of the chiming wedgebill". oder der songstartenden mundharmonika, dem noiseausklang von "how we met" oder den "ah haa"- gesängen in "song of the undersea".
eigentlich hat sich so viel nicht getan. the housemartins und the beautiful south müssen immer noch als referenzen erhalten, doch die lucksmiths sind weder deren nachahmer noch nachfolger, vielmehr spielen sie auf augenhöhe. erst recht mit so einem knalleralbum. das ist mehr als ein würdiger nachfolger auf "warmer corners". es ist eine ihrer besten aufnahmen, vielleicht die beste. das wird die zeit bringen. bei mir: ****1/2
The Lucksmiths - A Hiccup In Your Happiness
The Lucksmiths - Good Light

Dienstag, Oktober 14, 2008

neue töne (435): simone massaron / carla bozulich

hinter simone massaron steckt ein 1971 in mailand geborener jazzmusiker. sich auf diese rolle reduzieren lassen, will der zunächst piano lernende und später zur gitarre wechselnde aber nicht. seinen produktionen ist von der freien improvisation bis zum blues und verschiedenen stilen europäischer musikkulturen nichts fremd.
nachdem er zwischenzeitlich die drums bediente, erarbeitete er sich mitte der achtziger den jazz, nahm u.a. unterricht bei pat metheny, bill frisell, mick goodrick, john scofield oder marc ducret. in den neunziger konzentrierte sich massaron auf die arbeit an der gitarre, nahm unterricht und spielte in verschiedensten kapellen. später gab er selbst lehrstunden auf dem instrument.
einige werke kann er sowohl als leader oder sideman aufweisen. auf longsong records erschien nun ein album in zusammenarbeit mit carla bozulich. während massaron für die songs und deren arrangements verantwortlich zeigte, wirkte bozulich als texterin und natürlich sängerin. herausgekommen ist bei der coproduktion ein erfrischend offenes und reifes werk, das jeweils die künste des anderen hervorstechen lässt. massaron beschränkt sich auch hier nicht, vom blues über folk bis hin zu aufregend frei improvisierten phasen kann man einiges hören. carla offeriert ihr lyrisches talent und beweist die flexibilität ihres gesangsorgans. hier muss man sich zunächst jeden song erarbeiten, bevor man in die genussphase übergehen kann, da einem vertrautheiten den weg weisen. mit an bord haben die beiden zeno de rossi an den drums, einen der bekanntesten new jazzer italiens, außerdem andrea viti und xabier iriondo und viele andere mehr.
massaron hat sich darüber hinaus einen namen als filmkomponist und -musiker gemacht.
wer noch etwas namedropping braucht, dem sei gesagt, dass massaron bereits mit elliott sharp und marc ribot gearbeitet hat. ein hochgeschätzter in seinen kreisen.
zum reinhören bitte die myspace seite besuchen.

Montag, Oktober 13, 2008

neue töne (434): oddfellows casino

nachdem ich den gestrigen münchen marathon überlebt habe, kann es hier nun weitergehen. ich erspare Euch bilder und weitere ausführungen. nur so viel: ca. 50m vor dem ziel hatte ich einen so mörderischen krampf im fuß, dass ich innehalten musste, um den verflixten muskel wieder auf vordermann zu bringen. nach halbstündiger erholung sah ich noch immer aus wie eine leichte. und: 31km sensationell gut durchgelaufen, ab dann quälerei, elendige. fazit: bombenwetter, wolf gelaufen dank neuer hose, keine blasen, sonnenbrand, heiser, schmerzen in jedem verdammten muskel, miserable zeit, beschlossen, nie mehr an einem marathon teilzunehmen.
mit oddfellows casino beschäftige ich mich nicht erst seit gestern. die 02er "yellowbellied wonderland" cd habe ich mal auf gut glück geschossen. grund hierfür war, dass auf dem cover groß "a pickled egg recording" stand. das label steht u.a. für mass shivers, the doozer, nalle, daniel johnston, volcano the bear, farina, the go! team, homescience, sodastream, savoy grand usw.
hinter dem moniker oddfellows casino (ein gewisser oddfellow zog mit seiner freakshow vor 130 jahren über die britischen inseln) versteckt sich vor allem david bramwell aus brighton. er macht mit seiner mannschaft musik, die sich nicht auf den ersten hördurchgang erschließt. was sich leicht als phrase abtun lässt, ist bei bramwell programm. vordergründig schluffige, jazzangehauchte musik, die sich sparsam durch die boxen zwingt, unterlegt mit bramwells launigem gesang, zwingen die lyrics und die elektronischen einschlüsse immer wieder zur neujustierung der konzentration. außerdem begrenzt sich oddfellows casino nicht im stilistischen, er erarbeitet sich ambient, dub und setzt zum teil auf orchestralen sound. ergeben tut dies einen steten fluß, der kaum durch einen neu beginnenden track unterbrochen wird. talk talk ist eine prima referenz.
mit "the absence of birds" legt oddfellos casino" nun eine neu ep vor. vier neue songs inklusive eines kurzfilms, in dem die geschichte der oben erwähnten freakshow erzählt wird. unterstützt wurden bramwell und co. bei diesen aufnahmen zusätzlich von stereolabs simon johns am bass, giant leaps gitarrist andrew philips an gitarre und percussion, clearlakes jason pegg an der orgel und bevis frond gitarrist paul simmons an bass und gitarre. "winter creatures" soll nicht unerwähnt bleiben, der zweite longplayer und nachfolger von "yellowbellied wonderland", der mit düsteren folkelementen und psychedelia spielt.
Oddfellows Casino - Take Me Out To Sea
Oddfellows Casino - Cool Water
Oddfellows Casino - Camping On The Moon
Oddfellows Casino - Road Movie
Oddfellows Casino - Giant Redwoods
live 2004:
Nip in the Air
In this House
Rabbit County

Sonntag, Oktober 12, 2008

zu gehör getragen (84)

peterlicht - melancholie & gesellschaft (2008)
> im gleichklang die vokabeln wundgescheuert, 3/5

welcome to the cinema - blocks and hills (2008)
> bei aller wüstheit liebenswert bis zum schmachten, pop 'n' punk zwischen p.i.l. und 22 pistepirkko, 3-3,5/5

mary hampton - my mother's children (2008)
> verwunschenes wunderwerk, geborgener schatz, 4/5

horse feathers - house with no home (2008)
folkreduktion par excellence, 4/5

Samstag, Oktober 11, 2008

ein (p)fund mp3 (142)

zur erinnerung an das auf safranin erschienene "awake", ein willkommener new wave- einwurf für den gestrengen herbst, der erste track ist vom neuen album:
the antiques - the microphone died
the antiques - painted post road
the antiques - don't stand in my room
the antiques - one day you'll be sorry too
the antiques - brown balloons
es gibt sie noch, sie touren fleißig, auf vinyl gepresste neue töne muss man wohl noch etwas warten:
sweet billy pilgrim - ain't no jesus in here
sweet billy pilgrim - god in the details
sweet billy pilgrim - forget to breathe
ich seh hier noch nicht den großen wurf, aber für kommendes nicht schwarz, "the rumb line" ist schließlich erst das debut:
ra ra riot - dying is fine
die carpark- artists kommen am 21.10. mit einer seven inch single, sie wird mit "used to be" einen neuen song enthalten sowie eine 4 track demo version von "apple orchard" aus 2005, zur einstimmung:
Beach House - Gila
Beach House - Master Of None
kommen mit einer 7'' split, gemeinsam mit plumerai auf clairecords:
The Brother Kite - Half Century
The Brother Kite - Hopeless And Unsung (Alt. Version)
an denen kam ich nicht vorbei, erstere mit "oh, ramona" am 21.10. auf dem markt, die zweiten zum selben zeitpunkt mit "footnotes":
Hospital Ships - Baby for J.
The Hospital Bombers - Neighborhood
adrian orange and her band - while you live

Adrian Orange And Her Band
10.10.2008 Berlin, Lokal
12.10.2008 Hamburg, Astrastube
13.10.2008 Darmstadt, Oettinger Villa


Scott Matthew
25.Nov.2008 Villa-merkel ESSLINGEN
02.Dez.2008 Karlstorbahnhof HEIDELBERG
04 Dec 2008 Gleis 22 MUENSTER
09.Dez.2008 PRINZENBAR Hamburg
17 Dec 2008 WIESBADEN
18 Dec 2008 DUISBURG

Freitag, Oktober 10, 2008

neue töne (433): j. tillman

wieder einmal schlägt die untrügliche veröffentlichungspolitik zu. erst im januar 2009 erscheint das neue album von j. tillman als cd, während man den download bereits für den 27.10. erwarten darf (wobei das werk seit anfang des jahres angepriesen wird, wir hatten uns hier bereits geäußert). das besonders schöne artwork der scheibe auch noch beworben zu sehen, macht mich außerdem sauer. aber auf der kommenden tour mit fleet foxes soll "vacilando territory blues", so wird das gute stück heißen, zu haben sein. abwarten. jedenfalls erscheint es auf western vinyl mit unterstützung von bella union. "cancer and delirium" zuletzt auf yer bird records, davor "minor work" bei fargo veröffentlicht. warum treibt es den kerl so um?
wenn man bemerkt, wie atmosphärisch dieser tage tillman seine songs ausarbeitet, wundert es nicht, wenn er von den foxes für das vorprogramm gebucht wird (auch am 24.11. in berlin, denke ich). da haben sich zwei gefunden. hoffentlich kommt hier das wort von "perlen vor die säue" nicht zum zuge. erst gestern las ich von einem schlaumichel, der nicht auf die hauptband warten konnte, weil ihm zwei vorbands, die nicht nach seinem gusto waren, bereits den abend vergällten. da fällt mir nichts mehr ein.
wer auf der myspace seite mal ein ohr riskieren möchte, um in das aktuelle album tillmans zu hören, wird vielleicht meine meinung teilen, dass der bursche etwas aufgeräumter, heiterer (?) klingt. keiner wunder, wenn man bedenkt, dass einige jungs der foxes mit hand anlegten. deren traurigkeit ist keine hausgemachte.
J. Tillman - Steel On Steel
J. Tillman - Evans And Falls
J. Tillman - Ribbons Of Glass
J. Tillman - When I Light Your Darkened Door

Donnerstag, Oktober 09, 2008

in fester hand (13): mother tongue

wie sehen meine/deine lieblingsplatten aus? warum mag ich/warum magst du sie so sehr? warum geb ich/warum gibst du sie nicht mehr her? in fester hand. weil ich/weil du sie hochheben, hochleben lassen möchte/möchtest. weil ich/weil du sie nicht mehr hergebe/hergibst. in fester hand. in loser reihenfolge stellen freunde und bekannte hier ihre liebsten alben vor, in fester hand und mit ein paar worten. und geben preis, an und ab. ich füge meine mit ein.

heute DennisDet aus b.:



Mother Tongue - Mother Tongue
(Sony, 1994)

Über diese Platte hatte ich erst nur gelesen, bevor ich überhaupt einen einzigen Ton von ihr hörte. Jahrelang. Hatte immer wieder das Cover auf einer Abbildung betrachtet, das so rein, fast sakral und doch untergründig traurig auf mich wirkte. Doch das Debüt von Mother Tongue verschwand schnell vom Markt, zu schnell für mich.
Als ich es dann Jahre später in einem gammligen Second-Hand-Laden entdeckte, hatte ich bereits einiges verinnerlicht. Die Beschreibung des düsteren, aufgerauten Blues, an dem es sich nur wund reiben ließ, die exorzistische Brachialität der frühen Liveauftritte, die ein eher verstörtes Publikum zurückließen. Die Historie der Bandmitglieder, die von Niederlagen gebrochen und gehärtet schienen. Und obwohl ich nach dem Kauf mit Erwartungen nach Hause eilte, die eine beträchtliche Fallhöhe aufwiesen, wurde ich, fiebrig die Kopfhörer aufnestelnd, nicht enttäuscht.
Auch wenn der Einstieg mit seinem wilden Gitarrensolo erst einmal auf die falsche Fährte lockt. Denn Mother Tongue hatten weder ausuferndes Getöse und sich selbst spiegelnde Kraftmeierei im Sinn, sondern die straffe und konzise Bündelung eines absolut physischen und schnörkellosen Rocks (Bluesrocks würde ich schreiben, wenn dies Wort nicht so bitter belastet wäre). „Broken“ also heißt es gleich zu Beginn. Das Lied lebt von seinen Dynamikwechseln, zerreißt sich in seinen immer wieder eingestreuten Gitarrensoli. Und doch ist bereits das zu spüren, was ich an der Platte insgesamt so liebe: dass sie trotz ihrer Härte und Kompaktheit immer auch fragil erscheint, als würde sie etwas unbeholfen über einem Abgrund tänzeln. Dass ich nie das Gefühl habe, hier wird ein Spiel betrieben, eine Pose, oder ein Kompromiss angestrebt, sondern dass es hier um etwas ganz Notwendiges geht, um eine existentielle Angst, ein Ungleichgewicht, dem sich die Band komplett ausliefert. Die Aufnahmen waren dementsprechend die Hölle für alle Beteiligten und auch mit der Grund, warum sich Mother Tongue drei Jahre später vorläufig auflösen sollten. Doch was die Band in dieser Zerrissenheit produzierte und aufnahm, erreicht, zumindest für den Hörer, zumeist eine kathartische Wucht.
„Burn Baby“ beginnt, als die ganze Stadt bereits in Flammen steht, wie eine Coda. Dabei brodelt es gewaltig darunter, so sehr, dass das eruptiv einbrechende Schlagzeug tatsächlich eine Befreiung ist, die alle Schleusen öffnet. Nachfolgend scheint „Vesper“ erst einmal eine Verschnaufpause zu gönnen, doch auch hier liegt bereits alles in Trümmern, Akustikgitarre und Viola klauben nur noch die Scherben auf. Scherben einer Realität, einer Wahrheit, die zerbrochen ist. An der man sich schneiden kann. So führt auch hier alles dem verbitterten Ende entgegen, „we’re all slaves to the truth“, die Viola hetzt irrsinnig in die Höhe, Gitarre und Rhythmus können kaum folgen, der Status Quo bleibt erhalten, unerlöst.
Wir sind erst im vierten Lied des Albums, doch der zentrale Track steht genau in der Mitte: „Damage“ beginnt lauernd, schwerfällig und trägt doch bereits diese unglaubliche Wucht in sich, die fast das gesamte Lied dominieren wird. Vor diesem einen, kurzen Moment, in dem das Atmen, Luftholen des Sängers hörbar ist, und nachfolgend die ungestüme Brutalität (oder ist es Verzweiflung? Wie so vieles an diesem Album ist auch dieser Augenblick ambivalent) sich Bahn bricht: „I’m gonna bleed my blood, I’m gonna break my bones, I’m gonna break it down, I’m gonna throw some stones“.
Nicht alle Lieder haben mit ihrer manchmal etwas naiven Geradeheraus-Richtung die Zeit so gut überstanden. Und doch wirkt insgesamt das Debüt von Mother Tongue auf mich nicht nur wie das beeindruckende Dokument einer in sich zerrissenen Band, sondern vielmehr wie ein Spiegel der Forderung Camus an den Menschen, der an der Absurdität der schweigenden Welt zu zerbrechen droht: nichts zu beschönen und nicht aufzugeben, sondern den eigentlich unerträglichen Zustand immer und immer wieder auszuhalten.

neue töne (432): mary hampton

zwei eps auf den weg gebracht hat mary hampton. nun ist der erste longplayer seit anfang august auf dem markt. mit ihm wird sich die junge folkerin unter den besten ihrer sparte etablieren können. wenn nur etwas mehr zeit wäre. dann würde der ätherische odem, den dieses werk verströmt, auf all jene niedergehen, die bisher noch nichts von der dame aus brighton erfahren haben. "my mother's children" heißt das auf navigator records erschienene werk, das ausnahmslos neue und eigene songs der engländerin enthält. nicht unbedingt erwartungsgemäß, hat hampton doch auf den vorgängern u.a. traditionells bearbeitet und auf ihre besondere weise dargebracht. diese narrative art des gesangs, das still begleitende gitarrespiel, das drängende und so unbeweglich erscheinde. in der erstarrung, der wesenheit der verstockten, liegt ihre gabe und ihr ansinnen, das innehalten und für wertvoll erachten, was sie zu sagen hat. dass sich ihr album nicht allzu steif geriert, dafür sorgen zeitweiser duettgesang, handclaps und finessen in der gestaltung ihrer songs. ihr zu folgen ist nicht immer einfach. ihr stimme verdreht und geriert sich, wie sich windendes, im sterben befindliches wild. doch die schönheit des derben augenblicks, die lüsternheit des beobachters, der moment der macht..., ach, was schreib ich schon wieder. hört!
mary hampton - sweet dreams of nancy