reduziert, ja. und melancholisch. mit sehnsucht benetzt. die weder fern- noch nahweh in sich trägt. die gegenwart ist es, die schmerzt. alles, was zum greifen nah ist. the fire harvest agieren an der schnittstelle zwischen drangsal und entscheidung. ihre musik hat etwas verlockendes, wie sich menschen täuschen lassen. allem plumpen beraubt, bricht das knochige gerüst über den hörer herein. staubtrocken stobt die wolke auf. dahinter verbirgt sich mehr. gerben houwer singt mit einer stimme, die sicherheit vermittelt. davon singen zu dürfen, wovon sie zu singen in der lage ist. die utrechter mitmannen schaffen eine grundlage aus portionierter distortion nebst eintracht schmiedender gitarrenkunst. oszillierend zwischen gernesparten, wie klingen könnte, was man klingen meint. das ist schon auch magie. denn hier wird sich zeit genommen. songs dauern an. im slowcore verhangen, die pendelnden haare holen sich im postrock den spliss.
der grind der klage ist hart und alt und fest. und wenn er abgetragen, findet sich darunter frisches, wundes gewebe. den finger drauf. wenn bouwer singt, fahren wir in unsere eigenen schnitte. wie er die harmonien trifft und sich einzelnen tönen widmet. wie er malträtiert und wie er schönheit abringt. wie er im instrumentellen gleichklang stolpert und sich wieder fängt.
kompliziert ist das nicht. aber ausgewogen. fast schon perfekt. vielleicht weil daniel romano seine finger im spiel hatte? vielleicht weil mit kenneth meehan ein nicht zu täuschender produzent gefunden ward? vielleicht weil drei tage im studio eine angemessene zeit für acht tracks sind?
mit "singing, dancing, drinking" legt die seit ca. 2012 existierende band endlich ihren erstling vor. mit subroutine records, snowstar records und sinnbus engagieren sich gleich drei labels um diesen neu inszenierten alt. country ausritt. das album erschien anfang mai und sollte (mehr) aufmerksamkeit erhalten.
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