Sonntag, August 23, 2015

neue töne (1569): hugo race & the true spirit


dräuender beat, die macht der anbahnung, in der ungewissheit der fluch. auf der fährte, die spur längst entziffert, der opfertod so nah. ein leichtes sticheln der elektrischen, in der schwebe der groove, zugriff: "man check your woman". perkussives antreiben, hugo race singt direkt am ohr vorbei, moog und hammond orgel zündeln, während sich die atmosphäre erwärmt, "elevate my love". noch immer zeigt sich der neue tonträger des australiers gezügelt, kein anbranden, kein aufbrausen, das sich in der nähe zeigen würde, kein wüstensturm, kein bäumen unterm unbill. "the information" blasst weiter aus, sprechsingend werden die noch stumpfen gedanken dargebracht, die sich wie eine warnung anfühlen, wie eine mahnende prophezeiung. polternder beat wird ergänzt von streichinteraktion. "sleepwalker" bleibt böse aufdampfend, wie die stimmung des albums eine kapitale gebärde darstellt. wer weiter will, muss sich positionieren, muss klar erkennbar machen, zunächst für sich, aber gern auch für jene, die ihm in die quere kommen, wer man ist und was man will. nichts mehr vorgeben, nicht mehr nur scheinen, sein.

perfekt austariert die sparsame tonvergabe, ein kollektives einatmen, ein gemeinsames innehalten und wieder ausstossen in langen zügen. was sind das für kontrollierende mächte, die allgegenwärtig, aber nicht zu identifzieren sind? ein währendes, andauerndes schwanken zwischen mut und chancenlosigkeit. blaue stunde, stimmungen aus der ungefähren, die sich durch das album wie ein roter faden ziehen.
mit "the spirit" legen hugo race and the true spirit das bereits zwölfte album vor. es ist unnachahmlich am 'trance blues' orientiert, wie ihn der in melbourne lebende künster einst kreierte. die produktion übernahm hugo race selbst, die musikalischen begleiter schreiben sich wie folgt: michelangelo russo (electronics), bryan colechin (bass), brett poliness (drums, percussion), nico mansy (keys).

zwischen priesterlicher ansprache und mahnender erinnerung gefallen sich songs, die wie die vergessene brut des teufels etwas abgekühlt klingen, längst aber noch die feuerige gefahr in sich tragen. musik in einer schieflage, die mehr vorgibt, als sie sein möchte. in etwaige freundlichkeit getaucht, setzt sie jedoch worte der eintracht und gewissheit. lugt humor um die ecke?. seltener standen sich werte so auffällig gegenüber. glitterhouse records zeichnet für den release verantwortlich.

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