photo by terry magson
vor sechs jahren ging das in sachen sam amidon im klienicum so:
"sam amidon lebt in einer musikalischen gemeinschaft. da gibt es zunächst mary alice amidon, seine mutter, deren aktuelles album "keys to the kingdom" sam produzierte. mit dem vater peter besang sie ebenso vinyl wie unter dem label "the amidons" mit der gesamten familie. zu der gehört auch stefan amidon, sams kleiner bruder, der sich in new york als drummer den lebensunterhalt verdient. gegenseitig befruchtet und unterstützt man sich.
um den kreis derer zu vergrößern, die in das musikalische umfeld des sam amidon gehören, sei zunächst auf liz green und george thomas verwiesen, mit denen der vermonter im winter/anfang frühjahr auf englandtour sein wird. der name valgeir sigur∂sson steht daneben für die produktion des aktuellen albums. der isländer ist selbst musiker und teilt mit amidon das label bedroom community. dort erscheint anfang februar das neue werk von sam amidon "all is well". wer mit so einer überschrift an den start geht, dem wird alles gelingen. und den ersten reviews zufolge, handelt es sich bei dem neuen werk um ein kleines masterpiece. stilistisch größen zugeordnet wie van dyke parks oder jim o'rourke, sich lyrisch messend mit "the briar and the rose", den "murder ballads", verglichen mit lambchop und damien jurado.
sam amidon spielt banjo, fidel, wird unterstützt von bruder "stefan (drums on wild bill jones and wedding dress), nico muhly (piano and orchestral arrangements), ben frost (programming and bass), aaron siegel (percussive textures and glockenspiel), eyvind kang (viola), morse (additional vocals on little satchel), and sigurðsson (bass, electronics, harmonium and percussion)."
klassische folksongs in neuem gewand, dazu die rauchige und scheinbar wenig wandelbare stimme amidons. ein besonderer zauber liegt über dieser musik. "but this chicken proved false hearted" hieß sein letztjähriges album und auch hier wurde man in eine andere welt gesogen, die wärme vermittelt, ohne dass man ins schwitzen käme. einen eigenen musikalischen charakter konnte amidon entwickeln. vielleicht deshalb schreibt er seinen namen auf den alben zusammen, um etwas abstand zu gewinnen vom allzu klassichen folkgewand der restlichen familie.
sein erstes album "solo fiddle" nahm deren fäden noch auf, hier bearbeitete er mit der geige traditionals. kurz danach begann seine eigentliche karriere."
"lily-o" wird nun sams aktuelles album werden. erneut stand ihm dabei valgeir sigur∂sson als produzent zur seite, der mittlerweile auch für bonnie prince billy oder feist aktiv war. zudem finden sich auf dem von nonesuch records geförderten werk auch größen wie bill frisell wieder, der bassist shahzad ismaily und der drummer chris vatalaro. auf frisell traf sam amidon als teenager, er erlebte ihn in new york city live und war geflasht. die beiden blieben in verbindung und hatten ihr ersten gemeinsamen auftritt 2011. in reykjavik brachte der in vermont geborene musiker die drei anderen künstler zusammen, verfrachtete sie in einen raum, nachdem er ihnen die grundstrukturen der albumsongs beibrachte und harrte der dinge, die da kommen mögen. etwas, das auf geigenthemen basieren sollte, stellte sich amidon vor. ein, zwei overdubs gab es, mehr nicht, den rest hört man auf dem zehn tracks umfassenden full length quasi im original.
es sind wohl meist volkslieder, zusammengetragen aus den unterschiedlichsten quellen und ganz nach dem gusto amidons bearbeitet. seine stimme zentriert, was die anderen in freier gestaltung formten. nach dem nonesuch debüt "bright sunny south" aus dem letzten jahr ist "lily-o" nun das zweite album, welches er in etwas größerem stil zu veröffentlichen weiß.
mit "walkin' boss" gibt es einen ersten ausschnitt aus dem album.
sam amidon - walkin' boss
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