warren hildebrand wohnt in new york, stammt aus toronto und hat am 23. september sieben tracks unter dem titel "ontario gothic" auf orchid tapes herausgebracht. die aufnahmen stammen aus einem zeitraum von vier jahren, nämlich den vergangenen vier, herkunftsorte sind neben dem derzeitigen wohnort und der heimatstadt noch london und portland. alle songs schrieb hildebrand selbst, mixte sie und zeichnete fast für den gesamten aufnahmeprozess verantwortlich. lediglich das mastering übernahm andrew sardinha. unterstützung erhielt der musiker, der unter dem moniker foxes in fiction agiert, u.a. von owen pallett, der die violine auf einigen tracks beisteuerte, daneben von ansel cohen (cello), beau sorensen (piano), rachel levy, caroline white und sam ray. die letzten drei sorgten für backgroundgesang.
wenn hildebrand, der im übrigen einer der begründer des benannten new yorker labels orchid tapes ist, über seine aufnahmen spricht, erwähnt er gern seine sammlung an tape machines und gebrauchter elektronika. musik unter dem jetzigen vorzeichen macht er seit er fünfzehn jahre alt ist, viel früher hat er aber bereits mit dem tonalen erleben begonnen. fieldrecordings und deren digitale manipulation standen zunächst auf dem programm. mit dem tod seines sechzehnjährigen bruder begann eine neuausrichtung. hin zu mehr pop, experimenten mit loops und ambienten strukturen in der hoffnung, den hörern ein besonderes erlebnis verschaffen zu können, ja geradezu etwas heilsames produzieren zu können. angelehnt an seine persönlichen leiden. auf moodgadget records und auf seinem eigenen label sind einige releases zu finden, das aktuelle auch in einer vinylversion.
"ontario gothic" offeriert sich alles andere als geschliffen, dabei ist es doch kindgesichtig und schmiegt sich samten in die gehörmuskulatur. es ist gelinde gesagt ein harmoniebrocken. doch er stösst nie auf. es ist, als läge er unter der wasseroberfläche und strahlt von dort die wärme in das den schwimmer umgebende nass. aufgehoben wie im mutterleib.
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