in der beschreibung um das neue ola podrida album heißt es, dass es sich mit erinnerungen an die jugend herumschlägt, aus dem blickwinkel des längst erwachsenen. es sei intimer und persönlicher als je zuvor, was david wingo zu erzählen habe. und wenn er in "not ready to stop", dem opener des albums, einen partygast nach dem anderen bittet noch zu bleiben, um mit ihm den abend zu verlängern, so spricht das bände. "denn es macht keinen spaß, am ende allein zu sein." wingo zeichnet vor allem für filmmusik verantwortlich, wir schrieben bereits 2009 darüber, und hatte sich hier auch zuletzt ausgezeichnet. als vielbeschäftigter schrieb er die musik für zuletzt drei filme, u.a. für den grand prix gewinner in cannes "take shelter". seit dem letzten album also war kaum zeit auszuruhen. doch die liveband, die wingo immer wieder an den start bringt, aktuell besetzt mit colin swietek an der gitarre, mat clark am bass und david hobizal an den drums, kehrte nun auch mit ihm ins studio, um die neuen songs aufzunehmen. das dabei entstandene album "ghosts go blind" wurde erstmals in einem studio, zudem live mit einer kompletten band aufgenommen.herausgekommen ist ein kraftvolles werk, deutlich gestärkt im rückgrat, mit verve und anschaulichen mustern. allem steht die eindringliche stimme wingos voran, die ihren intimen details auch immer wieder den lauernden blick mitschickt: erzähl es ja keinem weiter! während sich der beschriebene charakter entwickelt, pirschen wir uns song für song voran. am ende wird nicht die welt eingeladen, sondern im eigenen heim ausgesperrt. resignation und verzweiflung sind die themen. die reflexion wird begleitet von einer deutlich propperen musik, als wir es bislang von ola podrida gewohnt waren. weniger die folknote steht im vordergrund, als der grundierte pop. dabei kommen gitarren, eine gewichtiger rhythmusfraktion und melodische aufheller nicht zu kurz. belebt, zwingend, animierend. "ghosts go blind" erschien am 30. april auf western vinyl.
staying in by ola podrida by western.vinyl
2 Kommentare:
gestern reingehört. feines indie-teil, sticht angenehm aus den veröffentlichungen der letzten wochen heraus.
viele grüße,
gerhard
da hätten mich schon die veröffentlichungen interessiert, die du parallel gehört hast. wäre gespannt, ob wir da auch eine schnittmenge hätten.
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