in der unregelmäßigen runde "eine kleine labelkunde" beehrt uns heute mt. fuji records. hinsichtlich der lokalität hätte mancher ohne frage eine idee, wohin er das seit 2005 existierende kleinstunternehmen hinstecken soll, würde aber garantiert mit seiner annahme auch baden gehen. denn stationiert ist mt. fuji in seattle, die inspiration für den namen jedoch entstammt einem restaurant mit japanischer küche. des labels angenommen hatte sich michael jaworski. schon im februar des selben jahres brachte er das erste album heraus, das debut von little brazil, einer band aus omaha. schnell folgten eine ep und ein album jaworskis eigener band, the cops. mit weiteren veröffentlichungen hielt man nicht hinter dem berg, beteiligte bands: slender means, lillydale, the whore moans, point juncture wa, black whales, the maldives und virgin islands. die planungen für 2010 stehen und es dürfen weitere releases erwartet werden. wir schauen in die jüngere und die vorvergangene vergangenheit und wollen erahnen, was uns zukünftig auf mt. fuji erwarten wird. ausschnitte und beispiele, anregungen und offenbarungen:
die vorerst letzte veröffentlichung auf mt. fuji heißt "the age of anxiety", ist eine 4track ep und erschien im november 09; hinter der band versteckt sich jaworskis neue kapelle, die sich gern vergleichen mit den constantines, mission of burma oder les savy fav unterzieht, hatte der labelboss und bandvorstand bereits mit the cops kräftig in die saiten gehauen, klingt er nun noch härter und energischer, fünf jahre mit den post punkern waren wohl erst einmal genug, nach dem bruch fand jaworski schnell anschluss bei seinem alten freund aaron ball, der als drummer fungiert und ohne kopf mit seinen beiden partnern chuck keller (bass) und chris meyer (gitarre) dastand, das full length debut steckt in vorbereitungen, ein beispiel, rau und wirklich:
virgin islands - the age of anxiety hängen wir gleich die vorgänger mit an, die erste band jaworskis, bei der er auch als leadsänger und gitarrist arbeitete, gründete sich in 2004, mit dabei waren john randolph (gitarre) und david weeks (drums); die bassistenstelle wurde mehrfach umbesetzt, drew church (u.a. supersuckers, hater) schien eine längere lösung zu sein, mit dem gitarristen brandon bay stockte man gar zu einem quintett auf, die debut ep "why kids go wrong" erschien im märz 2005, der erste longplayer "get good or stay bad" noch im selben jahr, der zweite mit "free electricity" in 2007, aggressive gitarrenattacken durchschnitten von flotten punkhooks und tanzbaren beats sind die markenzeichen dieser truppe, dass die nicht gänzlich auf verlorenem posten stand, zeigen nicht nur die vielen positiven reviews, sondern auch die tatsache, dass sich mit kurt bloch (the fastbacks, young fresh fellows) ein besonderer der branche ihrer produktion annahm, auch den kollegen an den mixing apparaturen darf man nicht unterschätzen: johnny sangster (mudhoney, old haunts, the briefs), bitte sehr, perlen aus allen werken:
the cops - working the wall (from: "why kids go wrong")the cops - controller (from: "get good or stay bad")
the cops - it's epidemic (from: "free electricity")
the cops - terribly empty pockets (from: "free electricity")
ach, eine herrliche beschreibung des labels stellen wir der vorstellung dieser truppe voran: "flowers on drugs, warm-hearted spaghetti-westerns, reverb-soaked, tubey riffs in the hay amidst an organized chaos of booming and danceable rhythms, honey-sticky melodics, jangly guitar hooks, tambourines, shaker magic"; "origins" heißt die debut ep (ende 2009) dieses vierers aus seattle, im kommenden monat geht es aber bereits wieder ins studio, um etwas ausgewachseneres nachfolgen zu lassen, für fans von band of horses zum beispiel dürfte diese musik etwas sein, dafür, dass die band erst seit anfang 2008 beisammen ist, und das studio nur mit einer paar losen songideen betrat, alle achtung:
black whales - books on tapediese band hätte man auf anderen labels auch erwarten können, denn als portlander zusammenschluss ließen sich sicher auch andere companies für amanda spring (vocals, drums), cictor nash (keyboards, vocals), skyler norwood (guitar, vibraphone) und wilson vediner (guitar) finden, seit fünf jahren ist der vierer aktiv, hat wirklich fleißig getourt und dabei u.a. mit stereolab, britt daniel (spoon), dirty three, aloha, 31 knots oder auch mates of state die bühne gekreuzt, "heart to elk", ihr bereits drittes, aber erstes mt. fuji - album, erschien anfang 2009 ; hier sehe ich mich persönlich noch am ehesten wieder, der nachfolgende track beweist eine qualität, die sich in der ruhe schaft, ohne dösend von dannen zu streifen:
point juncture - sioux arroweinen setzen wir noch obendrauf, denn bevor wir hier noch alle bands und jedes release streifen, muss sorgfalt walten, die jungspund stimme in verbindung mit der roughen losgemasche hat mir ein grinsen ins gesicht getrieben, vielleicht geht es Euch ähnlich, wenn ihr diesen vierer aus omaha hört; zwei releases haben sie auf mt. fuji am start, zum einen "you and me" aus 2005 und dann den "tighten to nose" nachfolger aus 2007; die köpfe landon hedges und danny maxwell kennen sich bereits seit kindertagen und haben schon damals gemeinsam musik genossen, vorwiegend die platten der älteren brüder, landon startete allerdings los, in dem er unterschlupf bei desaparecidos bzw. the good life fand, als es ihm dann doch zunehmend auf den geist ging, nur der sideman zu sein, gründete er in 2002 das erste line-up, das mit seinem kumpel und durch oliver morgan und greg edds komplettiert wurde, mittlerweile veröffentlichen sie auf anodyne records, haben eröffnet für tegan and sara, nada surf oder tapes 'n' tapes, bei uns aber sind sie mit stilsicherem alten kram:
little brazil - last night (2007)little brazil - now (2005)
wer auf diesem label nicht das passende für sich findet, hat einfach nur pech gehabt, denn die bandbreite ist groß, doch, doch vor allem für den aufgeweckten und dem rock 'n' roll aufgeschlossenen. und das ist ja schließlich nicht jeder.
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