ein wunderbarer abend, wie er sich über das münchner vorland breitet und meine süße und ich auf der maschine darüber hinwegfahren. ein bißchen holen wir von dem nach, was wir in den frühen jahren nicht tun konnten, weil die verpflichtungen zahlreich und die engpässe enger als heute waren. so zerrt der steife wind am visier, von hinten schlingen sich ein paar arme um meinen bauch und in der ferne zeigen sich die ersten boten der stadt: lichter, häuser, kirchtürme.
heute stehen
voxtrot auf dem programm, die vor allem dadurch sympathiepunkte errangen, dass sie ein
debutalbum auf den markt brachten, das nicht mit altbekanntem aufwartete, was bereits genügend via single bzw. ep auf den markt geschmissen wurde, sondern das mit durchweg neuen songs brillierte. dass sie damit vielerorts nicht ganz die erwartungen erfüllen konnten, die sie mit ihren früheren werken weckten, sollte dennoch nicht davon abhalten, die burschen live zu sehen. ihre erste tour, so scheint es, wird den texaner noch ein weilchen in erinnerung bleiben. denn immer wieder betonten sie auf dem gestrigen konzert, dass es so unglaublich wäre, wie bekannt ihre songs in deutschland wären, dass so viele die texte kennen würden und vor allem, dass so fröhlich und frei mitgetanzt würde. die anfangs müden gesellen wurden denn auch immer munterer, der sänger gar zum derwisch, der sich vom emotionsgeladenen publikum inspirieren ließ. doch der reihe nach.
das
atomic café ist ein ziemlich angesagter laden in bester müncher lage. die neuturmstraße geht
direkt von der maximilian ab. wer sich mit einer schweren boxer unbedarft bewegt, kann unfreundliche blicke stolzer autobesitzer zuhauf erringen. eine freude. warum ausgerechnet dieser club ausgewählt wurde, bleibt mir ein rätsel. sein fassungsvermögen ist begrenzt, die band mittlerweile über den geheimtippstatus hinaus und damit einem größeren publikum präsentierbar gewesen. vielleicht wollte man kein risiko eingehen, damit die sympathen nicht vor leeren reihen agieren müssten. keine ahnung, mir war es letztlich zu eng. einziger vorteil des laden ist die sehr gute belüftung. trotz des "rauchvergnügens" vieler besucher fühlte ich mich kaum belästigt. allerdings von einem kollegen, der eine zeitlang vor mir stand und sich ausführlich damit beschäftigte, schmalz aus seinen ohren zu pulen. diesen führte er dann - ich war kurz vor dem erbrechen - an seine nase, um ihn vermutlich auf gehalt, würze und verkaufschancen zu checken. flucht war nicht drin, da der errungene platz ein paar vorteile aufwies, wie z.b. sitze, die besteigbar waren und somit als aussichtsplattform dienten. der typ mit den beiden ohren und deren innenleben verzog sich zum glück irgendwann.
es kamen
siva. aus berlin. drei junge kerle, die als vorgruppe einen ordentlichen rock präsentierten, der sich aufgrund mangels an melodien vornehmlich auf seine noiseigen bestandteile konzentrierte. so konnten sie ordentlich gewittern, aber nicht verzaubern. gänzlich verloren scheint mir die chose aber nicht. etwas mehr zwingendes songwriting und mehr sorgfalt für das einzelne arrangement und man wird wieder etwas von siva. hören.
nach knapper umbaupause eroberten dann gegen 23 uhr voxtrot die bühne und legten los und ordentlich vor. wie sie damit ihr publikum in wallung brachten, riss ich bereits an. die ersten reihen tanzten, an den rändern und im hintergrund kopfnickte und hibbelte der rest. um mir keine arbeit mit der setlist zu machen, fragte ramesh srivastava, ob jemand der anwesenden auf dem haldern festival war. nachdem sich niemand dazu bekennen konnte, dankte er und meinte, dass dies prima sei, weil sie in münchen die selben songs spielen würden. zur info weise ich deshalb auf meinen
lieblingskonzertblog hin, in dem die titel wunderbar aufgeführt werden. jedoch nur zur hälfte, aber da kann uns das
frankfurter konzert vom vortag weiterhelfen. ganz klarer favorit "the start of something" und der zum zweiten mal live gespielte "firecracker"!
die band rockte und rollte und wäre der sound nicht so breiig gewesen, wäre der abend rundum gelungen. hervorheben muss ich den leadgitarristen, der eine außerordentlich konzentrierte und jederzeit punktgenaue leistung brachte. leider wurde er von einer säule verdeckt, so dass ich sein spiel optisch nur selten bewundern konnte.
kurz vor der zugabe, so viel als nachsatz, begaben sich ein gitarrist und der sänger zum tanzen, spielen und grölen ins publikum. gemeinsam schwitzen ist groß!
sorry, dass es so lang wurde, ich hatte keine zeit. fotos konnte ich auch nicht schießen, weil der akku platt war. bitte auf die der vorgenannten links zurückgreifen, die jungs sahen gestern noch genauso aus.