Dienstag, April 05, 2016

konzert: crystal soda cream, 02.04.16


es geht nicht um das vielleicht offensichtliche profitieren, um synergien im besten sinne, um ein endloses befruchten, voneinander etwas haben, dass sich daraus vielleicht wieder ein wechselseitiges zwangbehaftetes entgegenkommen ergäbe. da ist eine andere form des miteinander zu entdecken. oft nur die bloße freude am teilen, ein zugetan sein. effekte kommen allein. fast sind sie zwingend.
die unbebilderte, längst organische allianz aus deutschen und österreichischen musikern und labelleuten, wir hatten an anderer stelle ausführlich berichtet, trägt längst früchte. da spielt eine band aus der alpenrepublik mitten in der bayerischen hauptstadt zur plattentaufe auf, das event organisiert von einem hiesigen, der gerade erst sein eigenes werk u.a. von den österreichern von totally wired befördert sah, begleitet von allerlei illustren gästen aus beiden lagern wohlgemerkt.

doch ob des publikums kann man sich an diesem abend zunächst nicht sicher sein, wer tatsächlich für den musikalischen teil des happenings kam, wer dagegen stammgast des clubs ist, wer sich vielleicht nur neugierig verirrt hatte. die mählich einfallende nacht kennzeichnet alsbald aber auch einige namhafte gäste. aus dem dunkel tauchen bekannte gesichter der münchner kleinlabelszene auf, hier echokammer-, gutfeeling records- leute, dort schreiberlinge und andere wissende, aufmerksame beobachter, nicht zuletzt die wiener twr abordnung, die die vorstellung der neuen platte ihrer band crystal soda creambegleitet.

vor der tür noch laue frühlingsluft, im kleinen club an der gabelsberger eine musik, die bei aller kühle und distanziertheit, die ihr immanent ist, doch mit einem warmen segenszug regiert, der leib und magen trimmt. es ist eine ungewöhnliche art der gegensätzlichkeit, als hätte man es wahrhaft mit den grundelementen zu tun. dem stoikersound, fast schon blasierter zurückgenommenheit, getrennt vom rhythmusbetonten bass und ihn flankierendem schlagwerk, das so knallig und kräftig klingt, als wollte es die welten deutlich machen, dazu der strenge gesang aus einem männlichem organ, das so gar nicht männlich klingt und dennoch nicht dem geschlechte fremd ist, die melodie fassende und ehrerbietig ausbreitende gitarre, die auch zu straffung dienen kann. das konzept hat so vollkommene momente, die in ihrer einfachheit gedankenknospen treiben lassen, woher und wohin. doch auch der zögerlichst denkende wird nicht epigonenhaftes unterstellen, ausmachen dürfen. 

mit "work & velocity" wird am 23.04. der zweitling des dreiers aus theresa adamski, philipp forthuber und sebastian ploier erscheinen und ward vorgestellt mit einiger trefflicher ausbeute. nicht zuletzt, weil das repertoire um deutschgetextetes ergänzt wurde, was sich hervorragend in den gesamtkontext einfügt. das martialische, kontrollierte programm lässt sich prima stampfen. der club war einige mal in bewegung.

setlist: expedition corps / command control / work & velocity / past aggression / september / boring rain / schlag zu, lauf weg / rationale arbeitsschritte / dead again / saurer hauch / escape from vienna

komplettiert wurde der abend durch die ankündigung des neuen murena murena albums. vorfreude! am 09. april in der milla dann mehr, dann live, dann alles ganz in echt!

(fotos? fehlanzeige, kamera vergessen. obiges bild habe ich von der facebookseite der band geklaut. sorry.)
konzertdaten! nicht verpassen!


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