nun, der bandname ist natürlich den beteiligten personen entlehnt, nicht schwer dies zu begreifen. bei einem versöhnlichen duo ist die vergabe eines entsprechenden pseudonyms nicht zwangsläufig, aber nachvollziehbar. wobei mir eine cindy&bert assoziation schnell zur hand ist, aber ich möchte da nicht als maßstab hergenommen werden, und es bleibt auch eine ganz eigene, subjektive sensibilität. evan philips übernimmt den männlichen part, spielt alle arten von gitarre, verantwortet auch das banjo, beteiligt sich an der perkussion und singt. dies obliegt auch seiner partnerin molly mcdermott, wobei sie sich darüber hinaus auch am cello und der mandoline schafft. bevor einige worte zur musik der beiden fallen, sei ein biografisch angehauchter blick erlaubt.
evan sollte der kenner als den frontmann von the whipsaws eingeordnet haben. er hat zusätzlich einige meriten als soloakteur erstritten, erst im märz diesen jahres brachte er ein neues album unter eigenem namen heraus: "goodnight my dearest stranger" ist der nachfolger zum 2007er "songs from lake irene" und kann hier getestet werden. ebenfalls in zusammenhang mit der indie folk group easton stagger phillips könnte man auf evan gestossen sein. die kollaboration mit den beiden singer/songwritern tim easton und leeroy stagger trug erst neulich früchte in form einer (erfolgreichen) kickstarter kampagne zur finanzierung einer neuen lp. nicht zuletzt aber ist der in anchorage lebende phillips auch betreiber der monolith agency und damit förderer und produzent anderer musiker.
molly wiederum taucht im kontext mit june madrona und the kirtan choir auf. wer, und das ist ohne größere opfer möglich gewesen, zum beispiel mit june madrona bekannt ist, weiß in etwa, in welche richtung die hier benannten agieren. es wird folkig und durchaus auch ab und an etwas experimentell. wobei der fokus bei evan & molly durchaus auf die akustische und folkinfizierte seite gerichtet ist.
der singsang des duos ist ein zauberhafter. hier mollys kehliges organ, dort das sanfte von evan. sie harmonieren aufs feinste. es ist ein umgarnen und aneinander schmiegen, wenn man sich an der rechten stelle gefunden hat.schön auch, dass sich beide mit dem hauptpart abwechseln. manchmal gibt sie vor, dann wieder er. und eingefasst wird die vokale leistung von einer flinken, fröhlich schraffierten akustischen, die gern von etwas perkussion oder dem banjo oder dem cello flottiert wird. was die beiden von anderen, ähnlich gearteten duos unterscheidet, ist die reife ihrer kompositionen. die arrangements sind fast schon karg zu nennen, aber auf den punkt. der sound ist vorbildlich. das ist ausgesuchte kunst! ihre ersten aufnahmen, sieben tracks, sind am 18. november via bandcamp erschienen.
5 Kommentare:
Das geht wirklich gut ins Ohr!
mal wieder einen treffer gelandet? ;-)
Danke für den Hinweis! Kenne Evan von ESP, Evan and Molly hatte ich nicht auf dem Radar.
Ach die gute Molly, nie werde ich vergessen wie sie in meiner alten Wohnung das Cello zupfte und strich!
@uwe: ja, die esp variante ist auch eine durchaus lohnenswerte. drei ganz ausgezeichnete musiker beieinander.
@oliver: hätte ich erwähnen müssen, sorry.
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