mit analogsoul verbindet uns nicht nur musik. der wertemaßstab ist ein ähnlicher. die konsequenz, mit der ideen umgesetzt, verfolgt und begleitet werden, ist uns vertraut. nun kann man ein label nur bedingt mit einem musikblog vergleichen. jedoch bildet ein gemeinsamer kontext die grundlage genau dafür. künstler und ihr tun sind zu bewerten, insbesondere auch auf ihre tauglichkeit hin auf einer metaebene aus veröffentlichung, wirtschaftlichkeit und abstrahiert von der persönlichen affinität. zugleich sucht man unabhängigkeit und legt wert auf eine meinung, die sich weitgehend unbeeinflusst sieht von marktbedürfnissen und der arbeit ähnlich operierender gemeinschaften. nicht zuletzt findet sich eine identität.
in meerblau getaucht sind die promobriefe, kleine kärtchen belegen den stolz jeder neuen veröffentlichung. beschrieben wird mit hingabe und schlüssigkeit. das produkt ist das ende eines langen prozesses, in den spürbar herzblut geflossen ist. teilhabe wird auf die eine oder andere weise ermöglicht. ohne grosses bohei. die macher sind ansprechbar, jederzeit. analaogsoul wurde so über die jahre zu einer marke, in der die nähe zum hörer teil des selbstverständnisses ist. das ohr am puls der zeit, erwirkt man aufmerksamkeit mit den drängenden fragen der moderne.
in einem stetig wachsenden blog namens releasingarecord.de begleitet analogsoul die veröffentlichung eines ihrer aktuellen alben und nähert sich dabei nach und nach dem innersten selbst. denn es ist wie mitten in einem gespräch, wenn sich einem klarheiten zuwenden, man sie wie selbstverständlich ausspricht, obwohl man ihrer bis dato nicht habhaft geworden war. so ist die transparenzoffensive des labels nicht nur eine für das publikum, sondern genauso eine für sich selbst. der veröffentlichungsprozess des albums "highs & hills" von klinke auf cinch wird auf herz und nieren geprüft und im wahrsten sinne (auch) bildhaft dargestellt. während man im entsprechenden blog zunächst mit der grundsätzlichen idee vertraut gemacht wurde, gab man bald darauf auch preis, wie das livesetting der band aussieht. liveelectronica auf dem prüfstand. wer noch keinen zugang zu klinke auf cinch hatte, bekam ihn nun: schritt für schritt. auch ein nebeneffekt. ein video wird gedreht, im post liest man dann dazu, warum man was wie eingefangen hat. merchandise ist zu erstellen, die bemusterungen für die schreiberlinge müssen raus.
alles hat einen hintergrund, ein motiv. der umfassenste post geht in die tiefe und beschreibt intention unter denkbar mühsamsten voraussetzungen. und auch hier wieder spürt man, dass es nicht um geschäfte oder geschäftigkeit geht, sondern um eine lebendigkeit, die ausdruck in einem gemeinsamen tun findet, an dessen ende wiederum ein verbindenes etwas baumelt. holz suchen, feuer machen, sich daran wärmen. partizipieren müssen aber auch die anderen. die gema meldet sich und ist (bzw. wird) den blogbetreibern drei artikel wert (sein). was will und bekommt der verein, was gibt er wieder her? einblicke, unterlegt mit zahlen, die man so nur selten zu sehen bekommt. jetzt ist es (endlich) an der zeit: die single zum album erscheint. dem genre gerecht werdend, wird sie um einen remix ergänzt. wer dahintersteckt, erzählt sich im blogpost "die single" wie von selbst. "high & hills" ist auf den ersten blick ein gängiges popstückchen, das sich harmonieverliebt geriert und mit den augenlidern blinkert. doch der groove entsteht dank raumfüllender beatness, austarierter finessen, einem beiwerk elektronischer natur, das die vitalität des tracks zu unterstreichen weiß. nicht zuletzt würzt die gesangsstimme, sie erinnert spontan an braun, herbstfarben, beheimatet sein, das sorgsam gerichtete mahl:
weiter im text heißt radio promotion zu betreiben. die single wird auf radiotauglichkeit zugeschnitten. oha. überraschend? zwang. kompromiss. einige sender spielen "high & hills", bei anderen wird freundlich nachgefragt. im bisher letzten artikel des über vier monate geplanten blogabenteuers steigt man auf das thema releasetour ein, offeriert das tourplakat und gibt termine preis:
23.11.2012 BREMEN Halle 17 (secret show: keep your eyes open)
24.11.2012 POTSDAM hans otto theater
25.11.2012 GÖRLTIZ nostromo (Stille Post Konzert)
28.11.2012 BERLIN ://about blank
29.11.2012 JENA kassablanca
30.11.2012 LEIPZIG distillery
01.12.2012 ERFURT musiqueboutique (centrum)
wir werden weiterhin neugierig verfolgen, welche auslassungen es noch über die veröffentlichung des am 30. november erscheinenden albums "highs & hills" zu lesen geben wird. erhältlich wird das werk in form von cd, vinyl und digital sein. die gelungene mischung aus "live-electronica, gebremstem house, klassischem songwriting, beschleunigtem jazz, reduziertem pop und harmoniegetränktem minimal, gegossen in einen beeindruckend tiefen sound", wie es das label allumfassend beschreibt, solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen. und vielleicht ist sie sprungbrett, damit Ihr Euch auch mit dem kleinen kosmos beschäftigt, den analogsoul mittlerweile schon enstehen liess.
die musik hat etwas fadenscheiniges, transparentenes, immersives. fast fühlt man sich in der lage, gestalterisch hand anzulegen. die einzelnen elemente sind zu identifizieren, ihr aufeinandertreffen wird zu einem prozess der teilhabe. in der gesamtheit erfüllt die musik räume, auf die sie mit einer atemberaubenden sicherheit, bewusstheit, mit höchster konzentration zugreift. sie zwingt den hörer zugleich, maß zu nehmen. in diesen räumen aktiver bestandteil zu sein. ein wechselseitiger prozess. finger betrommeln das holz, füße takten rhythmisch, elektronische verweise werden vokal erschlossen. körperlichkeit. ein tonales ereigniss, das seine fortsetzung abseits der gehörgänge findet. der bass rudert in den gedärmen, der ziselierte sound bastelt an der zellstruktur. aus diesem hörerlebnis kommst du garantiert verändert heraus.
neugierig geworden? dann antesten, denn mit erscheinen dieses posts, kam gleichzeitig auch die preorder an den start inkl. eines mixes, der den release umfassend vorstellt:
klinke auf cinch - highs & hills mixtape by analogsoul
2 Kommentare:
Für mich kommt noch dazu, dass es mich freut, dass ausgerechnet in Leipzig so etwas funktioniert. Die stehen immer so im Schatten (oder standen?) von einerseits Berlin und andererseits Dresden und von westdeutschen Standorten aller Art sowieso. Klar die Wisser wissen es, aber darüber hinaus hat die Stadt kaum einen Ruf (außer für Gewandhaus vielleicht und Buchmesse, die aber auch gleich wieder gegen Frankfurt für zu leicht befunden wird).
eine stadt ohne ruf. das wusste ich nicht. aber mir fiele selbst auch keiner ein...
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