nachzureichen gilt es den konzertbericht unserer jungen außenkorrespondentin jette, die wir in höchst geheimer mission im beverunger glitterhouse eingeschmuggelt haben. neben unzähligen informationen, an die wir nun ungehindert kommen, sorgt sie auch für einblicke in das große weltgeschehen. so war sie beim vielgerühmten crossroads festival zugegen und wusste einiges zu berichten. bitte sehr:
Crossroad Festival 2012.
"Hier ist es ja gar nicht so groß!", war der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich den Raum des Geschehens betrat. Ich hatte mir zur Einstimmung vorher schon ein paar Konzerte angesehen, die in der Harmonie in Bonn aufgezeichnet wurden. Der Raum erschien dort ungleich größer und es drohten eine Menge Menschen hinein zu passen. Aber dem war nicht so. Ca. 150 Leute fanden an diesem Abend Platz vor der Bühne und kamen bei diesen tollen Bands auch flott ordentlich ins Schwitzen.
Der letzte Abend des diesjährigen Herbstfarben tragenden Crossroad Festivals war angebrochen, als Rembert Stiewe auf die Bühne trat und Kill it Kid ansagte, eine Band, die dem Bluesrock die Ehre erweisen sollte. Die Stimme von Chris Turpin ist dabei unbestechlich und auf entzückende Weise sonderbar. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten merkt man, welche Kraft der Bursche zugleich aufbringen muss, um diese Töne, die so unbeschreiblich schräg und im selben Moment auch klangvoll sind, zu erzeugen. Nicht nur auf seiner E-Gitarre brachte er einiges zu Wege, auch mit der Akustischen wusste er umzugehen. Dies erfuhren wir von dem so jung aussehenden Musiker allerdings erst hinter der Bühne. Eine wahre Augen- und Ohrenweide war zudem Steph Ward. Die Augen konnten wohl weder Männer noch Frauen von ihr lassen. Wie sie da an ihrem E-Piano stand und sich im Schwung der Musik verbog, um dann wieder zu zeigen, dass sie Chris gesanglich in Nichts nachsteht, war ein gelungener Kontrast zu ihrem süßen Lächeln, das sie beispielsweise zeigte, als sie plötzlich anfing deutsch zu sprechen.
Insgesamt standen während des Konzerts vier Künstler auf der Bühne und machten ordentlich was her, auch wenn eine zweite Gitarre manchem gefehlt hatte und auch die Technik nicht mit Kill It Kid war, so kann man doch sagen, dass es ein gelungener Auftritt war!
Die darauf folgende Band musste da schon ordentlich vorlegen, um mithalten zu können. Was ich allerdings bei Golden Kanine nicht in Frage stellte. Gefühlt tausende Mal gehört und gesehen, will man sie trotzdem immer wieder neu geniessen. Die Pause wurde zunächst aber erst einmal genutzt, um Luft zu schnappen und sich emotional und auch körperlich auf ein neues musikalisches Kapitel vorzubereiten!
Golden Kanine, die verträumten Schweden mit ihrem außerordentlichen Volldampf Indierock, überraschten an diesem Abend mit einem flotten Programm und einigen neuen Songs.
Es machte nicht nur Spaß ihnen zu zusehen, man konnte einfach nicht anders als mitzutanzen.
Bei Klassikern von den ersten beiden Alben liess es sich auch niemand nehmen mitzusingen, denn die Texte sind mittlerweile bekannt. Die neuen Songs hatten etwas mehr Tempo und luden auch den letzten Tanzmuffel ein, sich ein bisschen zu bewegen. Wenn man Linus auf der Bühne zusah, wie er da so rumsprang und mit welcher Mühelosigkeit er die Songs sang, wurde einem bewusst, warum gerade er da oben steht (und nicht man selbst). Irgendwie muss man diese Band lieben. Egal ob sie ihre schnellen Stücke spielten oder die langsamen, die einen zum träumen einluden. Sie berühren einen tief in der Seele.
Die Lichteffekte taten ihr Übriges und unterstützten die Stimmung aufs Äußerste, mal heller, mal dunkler, mal farbig, mal nur mit einem Spot, grade so wie die Musik es brauchte.
Die Freude über die Bands liess sich auch nicht durch die Kameras trüben, die um einen herum schwirrten, wobei man die möglicherweise im hinteren Teil der Location nicht mehr bemerkt hätte. Doch wer steht gerne hinten, wenn er vorne tanzen kann!
Absolut gelungen und am liebsten würde man die beiden Bands jeden Abend hören und sehen, weil Live ist vieles anders und manches besser als auf CD.
setlist golden kanine: arkham / came down / december
/ a call to arms
/ a world to save
/ law of probable outcome
/ cut
/ climb
/ all must die
/ cruelity / it has not rained in 200 years / plans
/ madeleine
/ bones
/ no fun
/ scissors
/ oh, they caught you too / devil
setlist kill it kid: heart rested with you
/ i'll be the first
/ you're in my blood
/ high class
/ pray on me
/ wild and wasted water
/ dark hearted songbird
/ tired of the way you want to live
/ boom shally wah
/ hurts to be loved
/ dirty water
/ burst ist banks
/ black it out
/ feet fall heavy
/ ida mae
wdr ausschnitt kill it kid: klick.
wdr rockpalast ausschnitt golden kanine: klick.
pray on me by kill it kid
the devil by goldenkanine
alle fotos: wdr/rockpalast
2 Kommentare:
Schön, so ein bisschen Mäuschen spielen zu können bei Konzerten, die ich mir auch gern angesehen hätte.
Gruß und Dank!
Schöner Bericht!
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