Mittwoch, September 26, 2012

neue töne (1187): jo schornikow


es ist nicht so einfach, an fakten über jo schornikow zu gelangen. zum beispiel nur eine booking agentur gibt etwas mehr über die singer/songwriterin, die mulitinstrumentalistin preis. ihre eigenen webseiten strotzen vor nichtinformation. wenn ich nicht bereits eine affinität für the shivers hegte, die kollaboration von joanne mit keith zarriello, wüsste ich zunächst auch nicht, wohin mit der jungen dame. deshalb hier nur ein paar details. was sich zunächst nach einer stinknormalen karriere im rock 'n' roll business anhört, hat seine anfänge in strömen, die nur selten von jenen befahren werden, die sich auf den bühnen wiederfinden, die nun auch schornikow bespielt. denn sie begann zunächst als jazzpianistin, gewann etliche preise und brachte ein studium zu ende. der new yorker pianist fred hersch nahm sich darüber hinaus ihrer an. ein nicht unwesentlicher aspekt, denn während dieser zusammenarbeit traf sie auf eben jenen keith zarriello, dessen songwriting sie nachdrücklich inspirierte. und so zog sie, die in melbourne aufgewachsene, nach new york, um mit ihm the shivers zu gründen. das war in 2008. ihre vielfachen tätigkeiten für befreundete kollegen, etwa kelli scarr (moby), jack howard (hunters & collectors) oder die arbeit für elvis costellos "discovered" oder mit peter & the wolf, hinderte sie nicht an soloarbeiten. daneben ist sie auch weiterhin als klavierlehrerin, als organistin in einer kirche und als jazzpianistin tätig.doch noch einmal zurück zum solowerk, um das es hier ja vorwiegend gehen soll. abseits all ihrer vielzähligen tätigkeiten gelang schornikow mit "first time, long time" ihr debut, welches im märz diesen jahres erschien. es wurde in kirchen und schlafzimmer rund um melbourne und new york aufgenommen. 12 tracks, die aus dem off heraus zu strömen scheinen, mit einer eindringlichkeit und distanzlosigkeit, dass man zunächst gewillt ist zurück zu ziehen. doch die offenheit, die ehrlichkeit, die rechtschaffenheit schornikows sind unausweichlicher gruß, offenbarung, einladung. mit einer attitüde tritt die junge frau auf, dass man meint, einer heroin gegenüber zu stehen, einer altgedienten. dabei zeigt sie ein jugendliches antlitz, das gern einmal falten schlägt. auf fotos neigt sie die dazu, den kopf zu senken. in dieser pose scheint sie auch ihre lieder zu singen. mit "what could have been" legte joanne im juni einen 5tracker nach, der nicht weniger anregend ist. die hohe qualitative dichte ihres materials ist bezeichnend.

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